Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 21.07.2016 02:36 Uhr
Thema: Clubmaster dazu: "Stimmt doch gar nicht!" Antwort auf: Netflix vs. Amazon Prime Vide: Stranger Things & Mr. Rob von Felix Deutschland
Ich bin mal so frei (und geistesgestört) und stecke ihm mal meinen metaphorischen Arm in den hinteren Unterleib, benutze ihn als meine Handpuppe und zwinge ihn so, sich mit mir über "Stranger Things" zu unterhalten! Das wird ihm zwar nicht gefallen, aber mir!

>Im Ernst: Das ist die Stephen King Verfilmung, die ich immer wollte aber nie bekommen habe. Die Kinder sind fantastisch besetzt und erinnern mich in ihrer Dynamik an die besten Kinderprotagonisten von King ("Es", "Stand by me" usw.), ein Element, dass mich selbst als Kind/Jugendlicher an den King-Büchern am meisten gefesselt hat.

Die Kinder sind sehr gut besetzt. Die Geschichte ist mir wayne.

>Wer meint, so würden sich Kinder nicht unterhalten, hat entweder ein schlechtes Gedächtnis oder war selbst ein dämliches Kind, was natürlich nichts seltenes ist.

Haha, nice one. Muss sein.

>Bitte zur Erinnerung: Das ist eine Gruppe Außenseiter und Nerdkinder, die Bestnoten haben und Wissenschaftspreise an ihrer Schule gewinnen, warum sollten die nicht intelligenter sein als üblich und sich entsprechend unterhalten? Nicht vergessen, das spielt in den achtigern, die sind mit Büchern und Kino aufgewachsen, nicht mit 9GAG, Smartphone und 4Chan.

Ich fand den Dialog auch arg stilisiert, aber völlig im Rahmen dessen, was da passiert. Ich fands nur doof, dass der Rahmen ständig wechselte, von wacky heightened reality zu antiklimaktischem Teen-Horniness-is-not-a-crime-Slasher-Referenzen und Home-Invasion-Alien/Geister-Drama sowie Creature Feature. Es will _alles_ sein für jeden, und schafft das anscheinend. Die Latte, die es dafür reißen muss, ist allerdings - und da lasse ich keine Widerrede zu, wer austeilt (zurecht) muss auch einstecken können - reichlich niedrig.

Schade, dass sowas augenscheinlich mit nahezu perfektem Production Design kaschieren lässt, aber nicht überraschend.

>Der Film

Nun.

>nimmt seinen Kinder-Protagonisten Ernst, weswegen diese auch echte Entwicklungen durchmachen: der Schwarze hat die meisten Vorurteile, der vermeintliche Dämlack entpuppt sich als eigentlicher Anführer und Vordenker, das ist doch alles fantastisch. Solch komplexe und glaubwürdige Kindercharaktere habe ich ewig nicht mehr gesehen und ich hasse normalwerweise Kinder als Hauptcharaktere.

Ja, weil's 1:1 Spielberg-Kinder sind, so wie die Kids aus ET oder Goonies. Dieses sehr spezifisch weiß und retro-nostalgische Bild männlicher Adoleszenz bildet auch die narrativ potenteste Schnittmenge im Venn-Diagramm Spielberg-King ab. Beide kneifen vor emotionaler Aufrichtigkeit mit Schmalz und Gags, was ohne Frage funktioniert, aber nicht immer und für jeden. Die Analogie betont auch nochmal, wie knallhart auf Zielgruppe die Show kalkuliert ist - was auch legitim ist, wenn man es nur nicht so permanent merken würde.

Ja, es ist die King-Verfilmung, die man immer haben wollte - wenn man da richtig Bock drauf hat.

Diese nostalgiebeflissenen Pastiché-Sachen sind sehr in Mode gekommen und noch nicht so durchgenudelt wie anderes. Aber mitreißend ist das ganze nicht zwangsläufig.

>Einzige Enttäuschung: Wynona Ryder. Die hat offenbar in der Zwischenzeit ihren Beruf verlernt, was für eine schlechte Vorstellung, Overacting galore. Alle anderen sind fantastisch.

Die Teenager sind blaß, aber das ist Nitpicking. Wie gesagt, die Probleme der show sind andere, grundlegendere als das Ensemble oder die Inszenierung.

>Also, wer ein bisschen eine Schwäche hat für das amerikanische coming-of-age Kino der Achtziger, Stephen King usw. sollte unbedingt reinschauen. Die Kriitk hier ist einfach haarsträubend daneben.

Ich verbitte mir das! Auch wenn du rein logisch gesehen gar nicht mich meinen kannst.

"Du redest ohnehin mit dir selber, du Freak!"

Hauptsache reden!
< Auf diese Nachricht antworten >