NoGoProGamer (DG)  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 29.06.2016 12:06 Uhr
Thema: Re:Habe ich einen Fehldruck bekommen, Antwort auf: Re:Habe ich einen Fehldruck bekommen, von turzilla
>Sie erfasst die Bedeutung gut, bei allen Tests wurde hervorgehoben, dass sie ein gutes bis sehr gutes Leseverständnis hat, und das ihr "Glück" wäre. Es bringst aber rein gar nichts. Man könnte sie einen interessanten Artikel über Wasser lesen lassen, und sie würde bei der Inhaltsangabe wieder "Waser" schreiben. Sie hört und sieht das einfach nicht, und genau das will Turzillamann scheinbar nicht glauben. Ich kann das zwar auch nicht verstehen, hab das Theater aber nun schon 2 Jahre lang und weiß mir keinen Rat mehr. Auch das Lerntraining des Ergotherapeuten bringt in dem Punkt überhaupt nix. Bei den Konzentrationsübungen zeigt sie auch gute bis sehr Gute Ergebnisse, daran liegt es meines Erachtens auch nicht, Turzillamann sieht das aber anders, weil sie bei Unsicherheit leicht nervös wird. Ich habe keine LRS, habe aber als Kind die Fingernägel bis zum Anschlag heruntergekaut, und bei so einer 6 im Diktat hätte ich sicher nur noch Stümpfe an den Händen gehabt. Sie tut mir einfach unsagbar leid und habe große Zweifel, dass auch das erhoffte "Zertifikat" diese Situation entspannt. Zumal die Lehrer gleich wieder zu irgendwelchen tollen Therapieen raten, was noch mehr "Schule" und weniger Freizeit (Kindsein) bedeutet.

Ich denke, Leuten mit LRS fehlt einfach das Sprachgefühl des geschriebenen Wortes. Wahrscheinlich macht sie beim Sprechen so gut wie gar keine Fehler bei Aussprache und Grammatik?

Mein Bruder und jemand anderes, den ich kenne, haben auch diese Schwäche. Hört man vor allem beim Bruder selten raus... aber der schreibt auch ständig "den" statt "denn" und sowas.

Da können die noch 100 Jahre Bücher lesen - ich glaube nicht, dass man das wirklich weg bekommt. Im Innersten scheint es die Leute mit LRS auch gar nicht zu interessieren, wie was geschrieben wird; die speichern das einfach nicht ab. Andererseits machen ja grundsätzlich Sachen, die man nicht gut kann und nicht mag auch nicht wirklich mehr Spaß, wenn man dazu gezwungen wird. Mich interessieren z. B. überhaupt keine Anziehsachen und wenn man mich fragt, was Leute vor ein paar Sekunden an hatten, muss ich jedes Mal mit den Schultern zucken.

Könnte mir vorstellen, dass Juna im Ernstfall dann irgendwann höchstens richtig auf stur schaltet, wenn ihr ständig Diktate und Bücher vorgehalten werden.

Andererseits hat der eine von den o. g. dann sowas wie ein fotografisches Gedächtnis. Den kann man nach 5 Jahren noch fragen, wo der wie ein Rohr im Boden vergraben hat.

Auch einer meiner Mitschüler war in Diktaten immer grausam; da hatte er meist ne 5. Im Aufsatz, eine Klassenarbeit später, wurde dann bei ihm die Rechtschreibung kaum gewertet seltsamerweise und er hatte ne 2....

So ähnlich sollte man es wohl mit Juna auch handhaben. Ein Arzt soll das attestieren, dass sie die Schwäche hat und wenn ansonsten alles okay ist, die Auffassungsgabe usw. stimmt, sollen die Lehrer sich mal nicht so einscheißen! :)

Mit deinem Mann sollte wohl ne gewisse Einigung herrschen. Anderenfalls wird euch das Kind ständig gegeneinander ausspielen. Wenn der Herr manche Sachen nicht wahrhaben will, hilft wohl nur der Kochlöffel; entweder auf seinen Kopf oder seine Portion Essen mit Gift beträufeln. ;)

Ansonsten wünsche ich aber auch viel Erfolg!

***Diese Nachricht wurde von NoGoProGamer (DG) am 29.06.2016 12:07 bearbeitet.***
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