Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 26.05.2016 18:48 Uhr
Thema: Re:Find ich gut. Antwort auf: Re:Find ich gut. von dixip
>>Dann kann Netflix, afaik Disney,
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>afaik ist Netflix unabhängig und meine Recherche konnte außer einem Exklusivdeal zwischen Disney und Netflix auch keine besondere Verbindung herstellen.
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Huh, stimmt. Net schlescht, Netflix!

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>>Darf sich jeder dran erinnern, wie schwer es Premiere hatte und DF1 und wie auch Sky hierzulande an der Profitabilität rumkrebst,
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>Was halt imo auch zu großen Teilen mit den unterschiedlichen ÖR-Strukturen zusammenhängt. In Deutschland haben die eine extrem starke Position, sind eng verwurzelt mit der Politik und dürfen ja sogar der Printpresse im Internet das Leben schwer machen, so dass auch dort erst mal keine Geschäftsmodelle mit News funktionieren, weil tagesschau.de besseren Content für lau liefert.


Durchaus. Dabei wäre die Alternative dystopischer - wenn man Rundfunk eben nicht gemeinschaftlich finanziert, sondern ausschließlich oder auch nur dominant privat. Das ist eine totale Hellscape.

>Das ist das, was mich auf die Palme bringt: Es gäbe Möglichkeiten, kommerziell ein Angebot zu machen, wenn nicht staatlich garantiert durch eine Zwangsabgabe ein Angebot geschaffen wird, was zum Teil (und zwar zum teureren Teil) ebenfalls in der rein kommerziell interessanten Schiene fährt.

Die Debatte dreht sich immer gleichzeitig um TV _UND_ Film. Das ist wenig zielführend, weil wir hier von zwei verschiedenen Formen von Elend reden. Das die Selektion der Förderung bzw. Kuration grundlegenden Reformen bedarf, keine Frage, aber das ist hier nicht Thema.

>Ich bin ja für einen ÖR, aber bitte in dem Bereich, wo es kommerziell nicht funktionieren würde. So wie wir Theater und Co. subventionieren, können wir einen ÖR subventionieren, der Kultur, Wissenschaft, Bildung, Politik, Amateursport... abdeckt.

Ja, anscheinend ja nicht. Oder siehst du Theaterleute, Schauspieler, Autoren, Regisseure usw. Geld scheißen und mit dem Maserati durch ihr Ghetto cruisen? Eher weniger. Da fangen sie nämlich als allererstes an zu schreien: Was soll das, warum müssen wir uns so Kunstkacke angucken, macht doch lieber Helene Fischer und Fuppes! Usw. usf.

Die ÖR können ja nicht einfach sagen "So, wir machen das!" nicht, weil sie fremdgesteuert werden, sondern weil die selbstorganisation hierarchisch alles andere als Konsensentscheidungen unmöglich macht. Es ist eine Sauerei, dass in diesen Konsens strukturell bedingt Politik und Klerus Mitspracherecht besitzen - aber das ist hier nicht das Thema.

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>Aber für Unterhaltung und Kommerzsport braucht es keinen ÖR. Das ist reine Gewohnheit, dass die Menschen das noch toll finden.


Ja, versuch mal, daran was zu ändern. Das einzige, worauf Leute sich einigen können, ist "GEZ verbieten!!1" und die inneren Gegebenheiten und Strukturen interessieren keine Sau. Das Thema ist so nervtötend frustrierend und irgendwie auch langweilig, dass sich keiner da reinarbeiten mag und lieber sagt "Fuck it, brennen soll Rom."
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