Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 26.05.2016 14:17 Uhr
Thema: Re:Find ich gut. Antwort auf: Re:Find ich gut. von Guzzi
>>>Es steht den Anbietern frei, einfach weltweit ein Angebot für alle Abonenten zu
>>>streamen, und zu sagen: "Fuck you, not your department!".
>>
>>Das wird kaum die Lösung sein. Zumal die Dienste ja immer offiziell in Deutschland angeboten werden, also ein deutsches Angebot sind und dann auch dem deutschen Recht unterliegen.
>
>Es wäre also nicht denkbar, die lokelen Klitschen dicht zu machen, und alles über
>einen Anbieter in z.B. Takatuka-Land zu bedienen?
>Netflix hätte sich den Start in Deutschland ja sparen, und den deutschen Kunden
>zugriff auf ihr Angebot in den USA ermöglichen können.


Nee, weil du nur legal Sachen in Deutschland distributen kannst, an denen du auch die Rechte hälst. Das ist von den Amerikanern selbst diktiertes Copyright Law und du würdest dich als seriöser Anbieter genau dieser seriösität und handlungsfähigkeit berauben (Weil keiner dir legal die Rechtepakete anvertrauen würde, for obvious reasons) wenn du da einfach drauf scheißt. Die würden dann in der Industrie zum Pariah werden, so wie Rapidshare oder so. Dann kann Netflix, afaik Disney, auch nicht mehr wirklich zu Warner hingegehen, denen HBO gehört, und da Rechtepakete abstauben für den overseas-markt, an dem domestic nie und nimmer die rechte dran gekauft werden könnten, um widerum auf umwegen und auf einem anderen markt attraktiver zu sein.

Der amerikanische Fernsehmarkt ist nämlich andersrum genauso ein schutzbedürftiges Pflänzchen, da Showtime und HBO ihre Haupteinnahmen nicht aus irgendwelchen itunes-Season-Passes ziehen, sondern über die Abogebühren, die durch den Programm"bouquet"-Verkauf der Kabelanbieter reinkommen. Dieser Markt steht auch in den USA unter starkem Druck durch das Internet, garantiert aber durch die massiv gewaltigen Einnahmen, das GoT aussieht wie ein Kinofilm und nicht wie ein Tatort 90 Minuten mit 1,5 Millionen Euronen auskommen muss, sondern für 60 Minuten zwei plus X Millionen verballern kann. Wenn man wirklich über Internet diese Summen bewegen könnte (Und, am wichtigsten: Reinholen, in Vielfachen), dann würde HBO seine Abos von San Francisco bis ins hinterste Uralgebirge verschachern, tun sie aber nicht, weil dann von San Francisco bis ins hinterste Uralgebirge noch mehr Schindluder mit Accounts und Content getrieben werden würde und der einzige Dude in Rußland mit nem legalen HBO-Global-Account den ganzen Erdball mit seinen gecaptureten Streams versorgt. Abgesehen davon, dass du in weiten Teilen der Welt so ein perverses Preismodell wie das des amerikanischen Pay-TV-Markts nie wirst durchdrücken können, aus Gründen. Darf sich jeder dran erinnern, wie schwer es Premiere hatte und DF1 und wie auch Sky hierzulande an der Profitabilität rumkrebst, und so verschieden wie Deutschland vom Rest der Welt sind auch andere Fernsehmärkte sehr eigen und individuell und geprägt von stark unterschiedlichen sehgewohnheiten.

>
>Anbieter dieser Größe haben schon einen gewichtigen Einfluss, haben aber dankend
>die bestehenden Modelle der lokalen Rechteverwertung angenommen.
>Da werden die sichelich so kleine Nachteile wie diesen EU-Blödsinn unter Peanuts
>verbuchen können.


Davon ist auszugehen. Ich würde sogar fast sagen, dass bei einigen Portfolios sogar die Ausrede geschaffen werden würde, den Anteil an EU-Produktionen runterzufahren, so nach dem Motto "Wir müssen ja nur 20% EU-content vorhalten, hier nochmal drei kanadische Sequels zu "Mindy, der Hundedetektiv", harrr!"
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