Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 05.05.2016 16:08 Uhr
Thema: Re:Hertha BSC bald ohne Stadion Antwort auf: Re:Hertha BSC bald ohne Stadion von dixip
>>Naja. Spannend wäre zu sehen, für welche Zuschauerzahlen sie ein theoretisches eigenes Stadion auslegen würden. Da werden die sich ja definitiv NICHT noch einen 70.000-Zuschauer-plus-X-Pott hinstellen, sondern wohl eher so Augsburger Dimensionen (30.000 + X) hernehmen.
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>Haha, ich hab auch 30.000 gedacht! Hertha hat aktuell einen Schnitt von 47.000, also sind wir beide zu ängstlich.


Ja, weil's grad gut läuft. Normalerweise, wenn die so wie immer um Platz 12 bis 17 rumkrebsen, verlieren sich da 30.000+ X in den Rängen, die zudem ziemlich zugig sind und in der kalten Jahreszeit sehr abschreckend wirken.

>Etwas Recherche hat auch Zahlen von 55.000 bis 60.000 ergeben, die wohl angedacht sein könnten. In der 2.Liga kommen die Clubs teils auch auf 25-30.000 Zuschauer aktuell (Nürnberg fast 30k, K´lautern 25k).

Ja. Da wird keiner hingehen und Kleinscheiß planen, von der Ambition wollen sie sicher Betze sein. Keiner kann sich in der Hauptstadt den Realismus von Leverkusen leisten, die ja selber wissen, dass sie ihre 28.000-Nasen-Hütte selbst mit Gratistickets für Schulklassen gerade mal so vollkriegen. Selbst die Tatsache, dass sie der einzige Bundesligist östlich von Hessen sind, bringt ihnen ja keine Zuschauer. Warum auch, traditioneller Westverein. Tja.

>Nimmt man dann noch Stadtgröße etc. mit ins Kalkül sind 50.000+ wohl doch nicht verkehrt.

So einen großen Zug entwickeln die nicht. Wir reden hier von Betzenberg-Dimensionen. Die machen irgendwas mit knapp unter 40.000 Sitzen mit der Option, bei Bedarf noch welche dranbauen zu können. Wenn überhaupt. Ich glaub nicht, dass die ernsthaft nen eigenen Stadionbau erwägen, deren Finanzen sind zu Scheiße und selbst den blauäugigsten Hauptstadtmarketingmenschen müsste mittlerweile gewahr sein, dass die Hertha trotz kurzzeitigem Hochs tendentiell eher Fahrstuhlmannschaft bleiben wird.

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>Für Union Berlin wollte ein Investor Mitte der 2000er ein 30k-Stadion bauen. Das scheiterte am Schuldenstand und dem Abstieg in die Oberliga. Der Investor hat dann in Magdeburg einen Stadionneubau durchgeführt: ~25.000 Plätze, Kosten 31 Mio €


Union ist auch ein Sonderfall, bei dem externe Geldgeber nicht gern gesehen sind. Das ist ein ziemlicher "Grassroots"-Verein mit viel Tradition - mehr Tradition gar als die Hertha, wenn man von der spekulativen Vermutung ausgeht, dass Ostdeutsche genauso zählen wie Wessis und deren Erinnerungen und Gefühle als grob gleichwertig den altbundesländerischen anzusehen sind.

Ich finde den Verein auch ungleich symphatischer, die Fankultur viel lebendiger und ansprechender und weniger dieses stiernackige mit kurzen Haaren an der Messe Nord als zwei Kubikmeter Fleischquader rumlungernde des Spandauer Clubs.

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>>Solche ich sag mal "optimistischen" Planungen haben schon den Aachenern nachhaltig das Genick gebrochen.
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>ja, wobei die grundsätzlichen Voraussetzungen sicherlich unterschiedlich sind, aber ganz blauäugig nen Investor ne 100.000-Zuschauer-Arena hinsetzen lassen und dann mal schön 10% Verzinsung versprechen, werden sie hoffentlich nicht.


Ich würde es nicht ausschließen wollen. Das ist jetzt auch kein Berliner Phänomen; bei Fußball und GELD werden echt bei allen Beteiligten die Augen groß, größer als der Magen zumal. Da knallt bei Leuten, die immer "alles für ihre Region" geben wollen, immer mindestens eine sehr wichtige Sicherung durch. Fear the fucking worst...
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