Sascha  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 04.05.2016 05:42 Uhr
Thema: Venezuela am Arsch Antwort auf: Stop the Press! von Icheherntion

"Auch die Reaktionen auf die Energiekrise zeugen vor allem von Hilflosigkeit:
Nach dem Rundflug seines Vizepräsidenten über die Guri-Talsperre verordnete
Staatschef Maduro neue Sparmaßnahmen. Seit Mittwoch schickt er die 2,8 Millionen
Staatsdiener jede Woche in einen dreitägigen Zwangsurlaub. Bis mindestens Mitte
Mai arbeiten die Beamten nur noch montags und dienstags - und das auch nur
halbtags von sieben Uhr morgens bis 13 Uhr. So soll in den Behörden Strom gespart
werden.

Das hat die Wirtschaft Venezuelas ohnehin schon längst getan. Denn produziert und
angebaut wird kaum noch etwas. 70 Prozent der Konsumgüter müssen importiert werden.
Aber weil der Staat kaum noch Geld in den Kassen hat, gibt es auch Notwendiges
nicht mehr. Aus der seit Jahren latenten Versorgungskrise ist längst ein drama-
tischer Notstand geworden. Es fehlt an allem: Milchpulver, Klopapier, Maismehl,
Zahnpasta, Öl, Reis - und an Fleisch sowieso.

In 19 der 24 venezolanischen Bundesstaaten wird der Strom jetzt an vier Stunden am
Tag abgestellt. Nur die Hauptstadt Caracas bleibt vorerst verschont.

Dort ist die Zwei-Tage-Woche die bisher letzte Maßnahme der Regierung, die knappe
Energie im Land zu sparen: Schon vorher wurden Kinder freitags vom Unterricht
befreit, Einkaufszentren zur Produktion eigenen Stroms verdonnert, Frauen wurde
das Föhnen ihrer Haare verboten. Und am 1. Mai fällt der Krise sogar eine der
heiligen Errungenschaften der bolivarischen Revolution zum Opfer: die eigene
Uhrzeit.

In den vergangenen zehn Jahren stieg der Anteil der Ölverkäufe an den Staats-
einnahmen von 68 auf 95 Prozent. In Zeiten hoher Weltmarktpreise ist das ein
Segen. Aber da der Preis für das venezolanische Öl von einst knapp 100 auf 25
Dollar im ersten Quartal 2016 gefallen ist, brachen auch die Einnahmen um gut
drei Viertel ein. Wenn man aber für jährlich sechs Milliarden Dollar
Lebensmittel importieren muss, ist das ein Problem, zumal die Devisenreserven
gerade noch bei 12,6 Milliarden Dollar liegen und davon auch noch Auslandsschulden
bedient werden müssen.

[http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/venezuela-wirtschaft-und-staat-stehen-vor-dem-zusammenbruch-a-1089961.html]

Saudi Arabien, schau dir das gut an.
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