Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 13.04.2016 21:13 Uhr
Thema: Re:Sonderschule für Film und Fernsehen: Folge Null Antwort auf: Re:Sonderschule für Film und Fernsehen: Folge Null von PUH
>Hab auchn bisschen reingehört, obwohl das nicht so mein Thema ist. Habe auch keine Ahnung von Filmen. Wollte erst meckern, dass ich mich langweile, aber es war dann doch ganz nett. Trotzdem würde ich sagen, etwas straffen, den Inhalt etwas konzentrierter rüberbringen. Aber war schon ganz ok. Angespitzt war ich, weil ich neulich den "Neusprech" Podcast gehört hab, und der nervt total mit unlustigen Rumgeflachse, mangelnder Struktur usw. Und wer hat diese ganze Zeit für sowas? Wenns ne halbe Stunde wäre, würde ich es vielleicht auch hören.

Das kann ich verstehen! Ein zackig-knackiger Podcast wollen wir aber dann doch nicht sein. Ich mag die große Fläche, die man füllen kann und die Raum für Tangenten lässt. Am liebsten wäre mir eine Länge zwischen 75 und 90 Minuten. Dafür war Southland Tales direkt am Anfang evtl. der falsche Film, aber ich wollte mit nem Kracher einsteigen und dann gucken, wie man danach dann in eine Normalität findet. Die Folge ist auch eigentlich recht klar strukturiert, die Nacherzählung dauert nur halt ewig. Aber der Reiz solcher Podcasts, zumindest für mich als Hörer, ist es, einen Film, der eventuell nur mäßig, gar nicht oder nur für sehr, sehr, sehr wenige Menschen unterhaltsam ist, einigermaßen unterhaltsam aufzubereiten und mit spitzen Bemerkungen zu garnieren. Viele Filme werden in der Nacherzählung (Nachbesprechung, "Analyse") weitaus unterhaltsamer wirken als wenn man sie wirklich guckt. Das ist Sinn der Übung. Wir verfolgen nicht wirklich irgendeine Form von pädagogischem Ansatz oder so, aber wenn wir jemandem eventuell dabei helfen, bessere Worte oder Ansätze zu finden, über Film zu quatschen, dann ist das natürlich sehr schön.

Meine Lieblings-Podcasts aus dem Bereich bestehen im Grunde nur daraus, das drei bis vier Leute nen Film nacherzählen und über ihre jeweiligen Beobachtungen lachen, was an dem Film skurril oder aussergewöhnlich ist, und wie sie selbst auf irgendwelche seltsamen Tangenten aufbrechen. Das ist anfangs manchmal nahezu unanhörbar, aber mit der Zeit gewöhnt man sich fast widerwillig daran und irgendwann hat man die Protagonisten dann liebgewonnen. Mein Lieblingspodcast aus dem Bereich, "The Flop House", fällt absolut in diese Kategorie. Ich wollte Elliot Kalan die ersten Folgen lang seine nervtötende membraneske Kindervisage einprügeln, jetzt möchte ich auf keinen schlecht gesungenen Zuhörer-Email-Songs verzichten, weil er halt auch 1 stabiler Dude ist.

Ich hoffe, hier fühlt sich generell niemand genötigt, sich das aus Höflichkeit oder wasauchimmer anzuhören!
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