Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 24.03.2016 15:41 Uhr
Thema: "Castle Freak" (Laser Paradise DVD JK/SPIO) Antwort auf: Noch schärfere Filme: Uber-HD Empfehlungen für Fans von Sascha
Das Meisterwerk des visionären Filmemachers Stuart Gordon über den täglichen Kampf, dem sich Menschen mit Sehbehinderung und deren Angehörige ausgesetzt sehen. Also, a dude totally rips off his own dingdong.

[http://flophousepodcast.wikia.com/wiki/Dingdonggate]

Anlässlich des Geburtstags einer ganz besonderen Dame wollte ich der Kontroverse, die die Filmwelt in Atem hielt, auf den Grund gehen und habe die uncutteste uncut-fassung ev0r des Films beschafft. Die BluRay war bereits bestellt, als ich auf Schnittberichte.com nachschaute und sah, dass es noch eine ungeschnittenere Version gibt, in der, eventuell, Dingdongs offgeripped werden könnten. Die maximale Menge an verfügbarem Material war vonnöten, um letzte Zweifel ausräumen zu können.

Auf der Xbox 360 lief die DVD schonmal nicht mit Ton, was schonmal ein gutes Zeichen ist. Die Bildqualität, typisch Laser Paradise, sieht aus wie die Abtastung einer ultra abgenudelten VHS; wahrscheinlich das Tape, mit dem sie den Film synchronisiert haben. Es gibt nämlich natürlich nur die deutsche Tonspur.

Gordons Lieblingsschauspieler Jeffrey Combs, der ziemlich gut Fieslinge und derangierte Nerds spielen kann, bekommt in "Castle Freak" die undankbare Aufgabe, einen seelisch gequälten Familienvater zu spielen, der den Tod seines Sohnes zu verantworten hat, weil er besoffen Auto gefahren ist. ZUFÄLLIGERWEISE erbt er ein italienisches Schloß. Der Film beginnt damit, wie wir in jenem Schloss dabei zusehen, wie die Herrin des Hauses, die sogenannte "Herzogin", eine Art weibliche Variante von Catweazle, ein paar Scheiben Dauerwurst und eine Schnitte Brot abschneidet, auf einen Blechteller schmeißt und damit in den Keller geht, um den Castle Freak zu füttern, der auf den Namen "Giorgio" hört und der Sohn der Herzogin ist. Nach der letzten Fütterung fühlt sie sich ein wenig matt und verreckt sodann im Bett. Schnitt, die Amerikaner kommen! Homer Simpsons kürzlich verstorbene Synchronstimme spricht den Anwalt der Familie, der Schauspieler sieht aus wie Super Mario (Alle Darsteller, bis auf die Familie, sind Italiener).

Der Film ist eine sehr grottige Schlafwagenveranstaltung. Irgendwie muss das gute Wetter und die schöne Landschaft bei der gesamten Crew dafür gesorgt haben, dass man nur noch 60% Leistung geben wollte. Das Schloß ist von aussen ganz hübsch und von innen halt erkennbar mitten in einer Wohnungsauflösung, was es für den Set-Designer natürlich besonders leicht macht (Wir erinnern uns: Pappkartons bzw. im Fall von Castle Freak lauter mit Bettlaken abgehangener Krempel). Combs et. al. stolpern durch die Gemäuer, natürlich a la Scooby Doo ohne den Castle Freak zu bermerken, der, gestärkt durch eine zünftige Portion Katze (Die Pelle wirft er einfach in die Ecke), seiner Fesseln befreit und, obwohl er urst viel Krach macht und das Schloss mehrfach als hellhörig inszeniert wird, von niemandem gehört wird.

Natürlich ist der Castle Freak durch die Art, in der er aufwuchs, nicht allzu geschult in sozialen Normen und im freundlichen Umgang mit anderen Menschen. Des nächtens creept er in das Schlafzimmer der blinden Tochter, um ihr ein wenig an den Titties rumzuspielen, wird aber im letzten Moment bemerkt und verzieht sich mit dem Bettlaken der Tochter, welches er für den Rest des Films als eine Art Cape tragen wird, was megageil aussieht. In einer Einstellung versteckt sich der Castle Freak vor Jeffrey Combs, indem er, a la Scooby Doo, sich einfach mit dem Laken über den Kopf neben die anderen mit Tuch verhangenen Möbel stellt und sich erst bewegt, als Combs den Raum verlässt. Brilliant, visionary filmmaking.

Da Combs Figur Krach mit seiner Ollen hat (Das ein oder andere tote Kind nach ner Alkoholfahrt mag da eine Rolle gespielt haben) und nachts nicht schlafen kann, weil der Castle Freak rumbrüllt und ihn an seinen toten Sohn erinnert, geht er abends in eine Kneipe und schraubt sich ein paar Erfrischungsgetränke rein. In der Gastwirtschaft macht er Damenbekanntschaft, die er auch sogleich in sein Schloß hinüberzaubert, um sie dort zu vernaschen (Dass Combs' Figur orntlisch Druck auf der Leitung hat, wird sehr früh im Film etabliert!). Als sie danach allerdings Honorar verlangt, trifft ihn das sehr. Da ahnt er nicht, dass sein amouröses Stelldichein mit Tittenlutschen (Combs Speichelfilm auf den und um die Nippel der bedauernswerten italienischen Weltklasseschauspielerin herum erkennt man bedauerlicherweise auch auf einer der, wenn nicht gar der schlechtesten Abtastung, die ich jenseits von Bootlegs und RKs je erleben durfte) und Fotzelecken (Noch schön oldschool mit Bärchen, obwohl der Film von 1995 ist) von einem gewissen Castle Freak verfolgt wird, der sich sehr inspiriert von Combs Tun zeigt und sich gedanklich schon Notizen macht für seinen ersten Ausflug ins Terrain der körperlichen Zuneigung.

Da man auf alten Pferden am besten reiten lernt, schnappt sich unser Freak schnell die Sexworkerin, welche alsbald dem für ihre Berufsgruppe typischen Schicksal im Film folgt: In Ketten gelegt den libidinösen Vorhaben eines derangierten Menschenfressers ausgeliefert. Er beißt ihr kurz nach der Begrüßung auch gleich den linken Nippel glatt ab, was auf entscheidende Verständnisschwächen hindeutet, die leider durch eine verantwortungsvolle Sexualerziehung nicht im Vorraus bereits ausgeräumt wurden.

Komischerweise fängt jetzt auch die Polizei an, zu arbeiten, nachdem die Prostituierte verschwunden ist (Was wahrscheinlich mit Combs' Einwand zu tun hat, dass das ganze Dorf schon über die Dame drübergerutscht ist, und liebgewonnenen Teilen des sozialen Inventars mehr Symphatie von den Strafverfolgungsbehörden entgegen gebracht wird als irgendwelchen Amis mit nem Castle Freak). Da sie aber die Polizei von Italien ist, machen sie alles falsch, nehmen Combs fest (Dessen Anwalt urplötzlich derart angekotzt von Combs ist, dass er diesen im Verhörzimmer zu erwürgen versucht, because why not?) und finden ums Verrecken keinen Castle Freak. Auf sich allein gestellt müssen Mutter und Tochter noch eine Nacht im Schloß verbringen ("Wir müssen noch ihre Aussage aufnehmen! Sie dürfen das Schloß nicht verlassen!" Wat.), was natürlich in die Binsen geht. Der Castle Freak schnappt sich die Tochter, der Mutter bleibt nix anderes übrig als ihre Mammae zu entblößen, damit sie für den Castle Freak als schmackhafterer Leckerbissen attraktiv wird (Was funktioniert), und flüchtet mit der Tochter aufs Dach. Dorthin kommt auch Combs geeilt, der vorher die italienischen Polizisten verkloppt hat um seine Familie zu retten. Als alles verloren scheint, kettet er sich an den Castle Freak und stürzt sich mit ihm vom Dach, beide tot, Ende.

Wie so viele C-Horrorfilme auch enttäuscht "Castle Freak" fast auf ganzer Linie. Man hätte sich mehr vom Castle Freak gewünscht und weniger, viel weniger rumgelatsche in mittelranzigen, von warmem Sonnenlicht durchfluteten toskanischen Gemäuern. Alles, was in dem Film low key beleuchtet ist, ist durch den Transfer unerkennbare Matsche aus Bildschmiere, Artefakten und zittrig wabernden Konturen. Der Plot ist dumme Kacke (Spoiler: Combs ist der Halbbruder vom Castle Freak!) und das ganze Machwerk eher was für ne Halloween-Übernachtungsparty von ein paar zwölfjährigen Jungs, und für die kann man auch zur wahrscheinlich um einiges an Nippelknabberei erleichterten BluRay-Version greifen.
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