| Felix Deutschland (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 13.02.2016 17:05 Uhr |
>> Das Ergebnis ist eine Show, bei der ich mich grusele. Ich grusele mich sonst nie.
>> Gruselige Filme schaue ich mir nicht an, weil ich irgendwann Anfang 20 festge-
>> stellt habe, dass ich Horrorfilme beschissen finde.
>
>Genau deswegen schaue ich das nicht. Habe so schon genug Kopfkino. (/_\)
Da Hannibal fast nur über Suggestion funktioniert, kann ich das schon nachvollziehen. Ich hasse halt Jumpscares und "Erschrecken". Zieht man das vom Horrorgenre ab, bleibt, entgegen vieler anders lautender Stimmen, sogar in dem Haushalt, in dem ich lebe, nicht viel originelles. Ich finds einfach uninteressant und wenig freudsam, mich mit sehr oberflächlichen Gedankenspielen zum Thema Qual, Verlust und Tod auseinanderzusetzen. Erstaunlich wenige Horrorfilme sind wirklich clever, wenn man die Taschenspielertricks abzieht. Das ist alles natürlich subjektiv ganz spezifisch meine Sicht. Mich interessiert es nicht, was der Babadook macht oder wer in Wolf Creek zum drölften mal junge Dinger aufschlitzt. Es ist ein bunter Strauß an Subgenres, jajajaja, aber selbst die absichtlich komischen, ironischen oder zumindest irgendwie spielerisch und höherambitionierten vertreter erscheinen mir oft sehr platt. Vielleicht kommt das auch durch die kurze Form, die auch durch Sequelitis nicht abgefangen wird, weil diese Langform klar anders motiviert ist als erzählerisch. Dieses "This Time... It's Personal!", diese Tagline, die wird im Horror gern behauptet, aber bei Serien kann sie wirklich effektiv verwirklicht werden. Keine Ahnung.
Die Serie ist sehr, sehr elegant darin, Bereiche in meinem Gehirn zu berühren, die ich unter normalen Umständen komplett unangetastet wissen möchte. Und das alles, ohne Leichenberge anzuhäufen. Ausser, natürlich, es werden buchstäbliche Leichenberge angehäuft. So, wie die Serie suggestiv ist, obwohl sie mehr wie kein anderer Film und keine Serie totes, blutiges Menschenfleisch zeigt und Innereien. Häufig, und lang. Aber sie funktioniert nicht nach dem Motto "Ohweiohweiohwei, gleich passiert was schlimmes!", sondern lullt einen ein mit Schönheit, angenehmen Klängen, wundervoller Beleuchtung und sexy Menschen, bis man irgendwann mal merkt "Whaddafuck?"
