Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 11.02.2016 15:55 Uhr
Thema: The Jinx - The Life and Deaths of Robert Durst Antwort auf: The Voice ist viel besser als DSDS! von Icheherntion
Alter. Ich wusste ja, wie es ausgeht, aber ich hab trotzdem alle sechs Folgen am Stück gucken müssen und bin erst um viertel vor fünf ins Bett gekrochen. Anfängerfehler; hätte mir denken können, dass das passiert.

Eine völlig irre Geschichte, die eigentlich müßig wäre nachzuerzählen, weil das mindestens so lange dauern würde wie die ganze Dokuserie.

Ich versuch's trotzdem mal: Die Schwiegertochter des ältesten Sohns eines schwerreichen New Yorker Immobilienmagnaten verschwindet spurlos. Dieser älteste Sohn (Robert Durst) pflegt danach eine Freundschaft zu einer Frau, die ungefähr zehn Jahre später in Los Angeles erschossen aufgefunden wird, in einem Zeitfenster, in dem sich jener nachgewiesenermaßen im Staat Kalifornien aufhielt. Im Jahr 2002 wird Durst in der Küstenstadt Galveston in Texas verhaftet wegen Mordes an seinem Nachbarn, einem als Querulanten und Ekelpaket verschrienem Opi. In einer ausgesprochen abgefuckten Nachbarschaft. Die Durst angemietet hatte, indem er sich als taubstumme Frau ausgab. Nach seiner VErhaftung wird innerhalb von 24 Stunden die viertelmillion dollar hinterlegt, die der Sherriff als Kaution angesetzt hat, und Durst flüchtet. Wird aber wenige Zeit später verhaftet, weil er in einem Supermarkt ein Butterbrot klaut - obwohl er über 500 Dollar in bar bei sich trägt und weitere knapp 40.000 Dollar in Bar im Kofferraum seines Autos liegen hat.

Es wird nur noch seltsamer und düsterer von da an. Sollte man gesehen haben. Immer natürlich mit dem Bedenken im Hinterkopf, dass der Tod von Menschen kein Entertainment sein sollte und wenn man diesen schon derart... hm, "verarbeitet" man sich doch wenigstens seitens der Macher so Mätzchen wie den überstilisierten Vorspann ruhig klemmen könnte. Aber ähnlich wie "Making of A Murderer" ist es in "The Jinx" auch so, dass die Filmemacher ab einem bestimmten Punkt eine eigene Agenda verfolgen, die widerum das Karma-Konto ein wenig ausgleicht. Mitreißendes Fernsehen.
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