Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 05.02.2016 14:15 Uhr
Thema: "Aloha" - In Memoriam Wolfgang Rademann Antwort auf: Scharfe Filme: HD-Empfehlungen für Genre-Fans! von Don Cosmo
2015 noch in den Lichtspielhäusern, jetzt schon auf Netflix! Na das ging aber flott.

"Aloha" ist eine "romantische" "Komödie" von Cameron Crowe (Almost Famous, Vanilla Sky, der Rest) welche, der Titel nimmt es schon vorweg, auf Hawaii spielt. Oh, Verzeihung: Hawai'i.

Bereits nach drei Minuten, in denen (neben einer Montage, die hawai'ianische Strandimpressionen mit Material von Raketenstarts unterschneidet) Bradley Cooper aus dem Off erzählt, was für ein gebrochener, verbitterter Mann er geworden ist seitdem seine Karriere einen Knick bekam und er jetzt auf Hawai'i für einen Industriemagnaten arbeiten muss, kam in mir ein leichter Verdacht auf: "Hey. Hey, Moment. Mooooooo-ment. Das alles erinnert mich an was!"

Der Verdacht wurde zur Gewissheit, als das Flugzeug landet und wir unmittelbar, nachdem Cooper das Flugzeug verlässt und ein Lei umgehangen bekommt (Als einziger, die Hawai'ianer sind da wohl wählerischer als man denkt im erweisen ihres weltbekannten Willkommensgrußes) ALLE relevanten Hauptfiguren des Films in wundervoll erklärendem Dialog vorgestellt bekommen: This is fucking "Traumschiff". Nur statt "einschiffen" Checkout aus der Militärmaschine, skip the whole "traveling" part.

Meine exakten Worte: "Der Film dauert fast zwei Stunden und hat, großzügig gechätzt, einen Plot. Jede Folge Traumschiff dauert 90 Minuten und hat drei Plots. Oh boy."

Die Sache ist aber die: Ich liebe Traumschiff. Wenn Carmen Geiß' Lebenselixir "dolce vita" und "Jetset" sind, dann ist meines das Traumschiff. Silvester ist, für mich zumindest, nichts anderes als die vorgezogene Premierenfeier der neuen Traumschiff-Folge an Neujahr. Es ist die wunderbarste Sache der Welt, weil die Sendung genau weiß, was sie ist, nicht zuletzt durch den kürzlich verstorbenen, prägenden Produzenten Wolfgang Rademann; ein oldschool Filmproduzent für den Fernsehfilme und Schmonzetten noch ein richtiger Hustle waren, der diesem sichtlich Spaß machte. Und mir als Zuschauer ebenso. Es gibt wenig reinere Freuden, als die beiden Weppers auf den Osterinseln um die Hand einer jungen Dame zu werben, die sich nachher zur Freude aller als die Tochter von Elmar herausstellt. Oder Ulrich Pleitgen als alternden Juwelendieb, der die Klunker der schönen jungen Schmuckmanagerin Manuela, gespielt von Eva Habermann rauben will, welche sich aber am Ende als dessen Tochter herausstellt.
Oder Manon Straché und Christian Kohlund als gräßliches Touristenpärchen, dass sich immer noch vor Selbstvorwürfen zerfrisst, keine Kinder gezeugt zu haben und sich deshalb einfach im Zielland der adoptierbaren einheimischen Bevölkerung bedient.

Von Rademann stammt auch das Zitat "Wenn ich am nächsten Tag im Feullieton der Süddeutschen eine gute Kritik bekomme, habe ich irgendwas falsch gemacht." Wolfgang Rademann hat nicht die ganze Zeit mit Ausrufezeichen aus der Russisch-Brot-Kanone rumgeweint, wenn einer seiner vielen vielen Filme bloß einen mittleren Daumen in der TV Spielfilm bekam, sondern einfach noch zehn weitere Filme gemacht, getreu dem Motto "Fuck the haters". Fernsehdeutschland, und das will ich ohne eine Spur von Sarkasmus verstanden wissen, ist ein gutes Stück ärmer geworden ohne ihn.

ABer vielleicht kommt da eine jüngere Generation nach? Eine Generation, die genauso wie Rademann und sein Stammpublikum aus Omas und meiner Wenigkeit die etwas ruhigere Gangart zu schätzen wissen. Für die ein Film keine Spritztour in einem Sportwagen sein braucht, in dem die ganze Zeit bis auf Anschlag gedreht Skrillex und Megadeth gleichzeitig laufen, sondern die Überlandfahrt in einem sänftengleichen Zahnarztgattinnenbomber von Land Rover, während über das Surroundsystem leise "Somewhere over the rainbow" von Israel Kamakawiwoʻole blubbert während man aus dem Fenster auf aktive Vulkane und zwanzig Meter hohe Riesenwellen schaut und kontempliert, was das Leben doch für eine gottverdammt köstliche Pralinenschachtel ist. Vielleicht, aber nur vielleicht, ruht die Hoffnung für das Gelingen unserer zukünftigen Fantasieurlaube auf den Schultern eines ehemals hochgefeierten, ehemaligen Wunderkindes welches in einem Alter, in dem die meisten von uns noch im Bademantel "Der Goldene Schuss" geguckt und Fußballbilder gesammelt haben, für den Rolling Stone Bands wie Aerosmith auf Tournee begleitete.

"Aloha" ist tatsächlich so, wie die ersten drei Minuten verheißen. Traumschiff-Feeling totaal. Alle Figuren sprechen in vielen, vielen, vielen, vielen Worten aus, wie es ihnen gerade geht, wie es ihnen früher ging, wer welche Figur ist und was man von ihr halten soll - würden die Figuren nicht so extrem viel sülzen, würde man meinen, sie wären die freundlichen Tourguides fürs Publikum, die uns helfen, den nur sehr halbherzig unnötig verkomplizierten Plot auch richtig zu verstehen.

Also: Bradley Cooper ist total depri, weil seine Karriere im Arsch ist, nachdem in Afghanistan ziemlich übler Shit passiert ist (Was jetzt genau, wird erstmal im unklaren gelassen). Er versucht einen beruflichen Neuanfang, indem er dem Milliardär Bill Murray dabei hilft, einen Satelliten erfolgreich von Hawai'i aus ins All zu schießen. Begleitet wird die ganze Satelliten-Schießerei vom US-Militär, zum einen Danny "Kenny Powers" McBride als Offizier mit Parkinson-Ähnlichem Tick (Keine Angst, es ist völlig harmlos und nur eine drollige, idiosynkratische Charaktereigenschaft! Es irritiert lediglich das Publikum und sogar die Figuren fast zu Tode, aber es ist voll süß!) sowie die von Emma Stone gespielte Kampfpiloten Allison Ng - laut Eigenaussage 1/4 Hawai'ianerin, für jeden Menschen der funktionierende Augen sein eigen nennt eine 100% blutreine Arierin mit einem zarten Hauch von Bräunungscreme - welche Bradley Cooper dabei hilft, sich in der komplexen kulturellen Gemengelage der hawai'ianischen Kultur und der mysteriösen Sitten und Gebräuche des hawai'ianischen Volkes zurecht zu finden.

Sowas braucht Bradley Cooper allerdings nicht, ist Hawai'i doch seine alte Heimat und er durchaus firm in der majestätischen und würdevollen Kultur seiner Ureinwohner ist. Dazu ist Bradley Cooper, der wie so gut wie jede Figur in diesem Film redet wie ein Wasserfall der "strong silent type", der seine Gefühle unterdrückt und seinen Schmerz und die Schmach aus den vielen Mißerfolgen, die er in seiner Karriere erleiden musste, obwohl er verdammt nochmal so aussieht wie Bradley fucking Cooper. Und Allison Ng (...Jesus Christus.) ein gar herzerweichender Knubbel aus Putzigkeit und Lebensfreude, deren einzige Funktion im Film es ist, Bradley Cooper mit ihrer Warmherzigkeit, ihrem Verständnis, ihrer Neugier und ihrem nicht kaputtzukriegenden Enthusiasmus gefälligst zu heilen hat, wir befinden uns hier schließlich im de-facto-Remake von Cameron Crowes Megaflop "Elizabethtown", der im Grunde derselbe Film ist, nur mit Orlando Bloom als Bradley Cooper, Kirsten Dunst als Emma Stone, den amerikanischen Südstaaten statt Hawai'i und Tennisschuhen statt geostationärer Kommunikationssatelliten.

Praktischerweise trifft Cooper beim Verlassen des Flugzeugs auch seine Ex sowie deren Kinder und deren Ehemann, gespielt von John Kraszinski aka "Jim" aus der amerikanischen Variante von "The Office", der krass gegen den Typ besetzt einen extrem maulfaulen, aber trotzdem herzenslieben Armeepiloten spielt, der mit Coopers Verflossener anbandelt.

Wir haben also unser Liebesdreieck, wir haben unseren mysteriösen Auftrag von einem exotischen Milliardär auf einer tropischen Insel für ordentlich Profit zu sorgen, das einzige was fehlt sind eigentlich nur Sascha Hähnchen und Heide Keller.

Es folgen sehr traumschiffige Shenanigans: Cooper und Stone (Das klingt wie ein abgekochtes Team aus Privatdetektiven und weniger nach einem ultrasedierten Screwball-Leindwandpäärchen, aber egal) machen sich gleich frisch ans Werk und labern sich gegenseitig ein ganzes Frikadellenbuffet an beide Ohren während sie durch malerische Landschaften in einem klobigen Auto tuckern und dabei penibelst nach schaumbadkompatibilität kuratierten Radiopop hören, Camerons Spezialität und "directors trademark". Sie sollen den König eines hawai'ianischen Stamms dazu bringen, ihnen den Segen für die Grundsteinlegung eines Weltraumflughafens (jap...) auf geheiligter hawai'ianischer Erde zu geben, was offenbar total wichtig ist.

Der König der Hawai'ianer, die allesamt verdächtig nicht so aussehen wie Emma Stone, kennt Cooper noch aus alten Tagen. Das er Hawai'ianer ist, sieht man an seinem T-Shirt mit dem Aufdruck "BORN ON HAWAII", welches das einzige Kleidungsstück des Adeligen zu sein scheint. Eigentlich hat der König nicht so viel Lust auf einen Weltraumflughafen, weil er ja die Amerikaner ("We consider them as occupational forces!") kennt und da schon im Urin hat, dass der auf kurz oder lang doch für Schindluder wie Weltraumwaffen oder Felix-Baumgartner-Sprünge mißbraucht werden wird. Und der Himmel über Hawai'i muss weinen, wenn er mit Waffen verpestet wird, denn er ist heilig! Das ist jetzt kein Witz, genausowenig wie Emma Stones enthusiastische Zustimmung, das Weltraumwaffen ja wirklich der hinterletzte Scheißdreck seien und man sowas kategorisch verhindern werde! Damit wäre sie die wohl erste Kampfpilotin, die sich mit Überzeugung und politischem Engagement anstatt mit Luft-Luft-Raketen für weniger Waffen im Himmel einsetzt.

Es wird nach guter hawai'ianischer Sitte das obligatorische ganze Schwein auf den Grill geschmissen und gemeinsam das zauberhaft-mysteriöse Firmament begafft, am Ende einigt man sich gütlich auf viel Glück und viel Segen im Austausch gegen besseren Handyempfang für die hawai'ianischen Ureinwohner.

Am nächsten Abend kehren Cooper und Stone ("Seine Fäuste und ihre Silberzunge lösen jeden Fall!") bei Coopers Ex und deren Gatten ein, welcher, was bereits ein paar mal im Film demonstriert wurde, fast ausschließlich nonverbal kommuniziert. Crowe ist sichtbar vernarrt in die Schrulligkeit seiner Idee eines Mannes, der nur durch Blicke, Schulterklopfer und Bear Hugs kommuniziert, dass er ihm seinen eigenen, absolut redundaten Subplot über den ganzen Film hinweg einräumt: Kraszinskis Gattin ist seelisch total am Ende, da sie die einzige Figur zu sein scheint, die seine Nonverbalität nicht zu verstehen scheint (Cooper hingegen spricht offenkundig fließend "Nonverbal", bei der Szene des Abendessens fungiert er an einer Stelle sogar als Simultanübersetzer). Dies geht sogar so weit, dass sich Coopers Ex am Ende des 2. Akts von Mr. Nonverbal trennt, worauf dieser sehr stoisch und mit erwartbar wenigen Worten reagiert. Am Ende gewinnt er sie jedoch zurück, indem er ihr einen rührenden Brief schreibt, den sie, warum auch immer (Seelische Grausamkeit?) Cooper vorliest. Der "Gag", wenn man ihn denn so nennen will, ist, dass Cooper und Silent Bob überhaupt keinen Konflikt miteinander haben und sich tiptop verstehen. Am Ende kehrt Mr. Nonverbal wieder zu Coopers Ex zurück und erblickt als erstes, als er durch die Tür tritt, Bradley Cooper. Doch anstatt ihn wie man vielleicht vermuten sollte mit dem nächstbesten scharfen Gegenstand zu köpfen, klopft er Cooper auf die Schulter, umarmt ihn, löst die Umarmung auf, guckt sich in der Küche um, guckt dann Cooper an, lächelt und umarmt ihn nochmal. Die gesamte Szene ist untertitelt mit den "Übersetzungen" dessen, was die Darsteller "sagen", was... schwer zu sagen, ohne gehässig zu klingen, aber einen derart holprigen Gag habe ich selbst in "Heinz Erhardt fährt mit einem platten Reifen ins Tessin" aus dem Jahr 1958 nicht gesehen. Aber die Fremdscham in dieser Szene überträgt sich wirklich 1:1 von den Darstellern aufs Publikum, so viel kann gesagt werden.

Das Essen bei Coopers Ex und der stummen Treppe geht erstaunlich fließend über in eine "ausgelassene" Feier in der Offiziersmesse eines nahegelegenen Armeestützpunkts, zu dem die vier Erwachsenen einfach die Straße runter gehen, ohne ihre Haustür abzuschließen oder sich darum zu scheren, wer auf die Kinder aufpasst. Cameron zeigt hier entweder, was Hawai'i für ein irdisches Paradies ist oder dass die Hauptfiguren des Films ein fahrlässig ignoriertes Alkoholproblem haben. In dieser schmucklosen Armeekneipe trifft sich die High Society von Hawai'i (Reimt sich sogar fast, wenn man es affektiert genug ausspricht), will meinen alle Figuren die bisher im Film mal an der Kamera vorbeilaufen durften. Bradley Cooper ahnt schon: Das wird nix mit fein Chillaxen, das hier riecht verdächtig nach Arbeit! Und er soll recht behalten, denn Milliardär Bill Murray - der wirklich sehr wenige Ficks auf den Film gibt und die meiste Zeit einfach demonstrativ Spaß daran hat, auf Hawai'i zu sein und Geld dafür zu bekommen, dass er Bill Murray ist - schaut auch vorbei, um Cooper einen USB-Stick zukommen zu lassen. Ständig wird Cooper von dritten angehauen, ob denn bei seinem Satelliten-Job alles mit rechten Dingen zugeht und dass das auch nun ja alles schön sauber abläuft mit dem Satelliten-Gedöns (Srsly, wer an diesem Punkt wirklich aufmerksam dem Satelliten-Plot gefolgt ist, ist mein persönlicher Held und sollte eine Medaille bekommen). Cooper ist wieder voll traurisch, weil er von seinem blöden Kackjob vom Chillaxen abgelenkt wurde, und Emma Stone litert sich an der Bar Kurze am Fließband rein und danced "ausgelassen" (Aufgrund der Langsamkeit der Szene können die Anführungszeichen nicht fett genug sein) mit Bill Murray, weil warum auch nicht.

Bevor sich Cooper und Stone eeeeeeeeeeeeeeeeeeendlich ihren fleischlichen Lüsten hingeben und im biblischen Sinne erkennen können, hat Cameron Crowe allerdings noch eine nicht enden wollende Dialogszene über die Aufkleber, die Bradley Cooper auf die Rückseite seines Laptops gepappt hat, eingebaut. Wo Emma Stone nur so ein verweichlichtes dünnes Mädchen-Notebook hat, hat Cooper einen Laptop so dick wie ein Brockhaus und aus einer dieser schlimmen "for outdoor use!"-Produktlinien für eine Fantasiezielgruppe aus Leuten die sich beim Counterstrike spielen streamen wollen während sie gerade eine Dampfwalze bedienen oder ein Motorboot steuern. Und der ist auf der Rückseite voll mit Aufklebern, die Stone extrem faszinieren (Was einen halt so fasziniert, nachdem man mit Bill Murray die Doppelkorn-Reserven eines Armeestützpunkts weggepichelt hat). "Guckmal, den hab ich bekommen, weil ich mir was aus dem Titus-Katalog bestellt habe. Der hier ist eigentlich selbsterklärend, da war ich im Heide-Park Soltau. Bei dem Sylt-Aufkleber muss man sich unten bei der Ballerina den Fuß wegdenken, der wird gerade während wir hier miteinander auf Hawai'i reden von der Nordsee abgetragen." usw. usf.

Hocherotisierendes Material auf jeden Fall, und keine 30 Minuten nachdem er zu seinem Aufkleberreferat angesetzt hat, machen die beiden auch das, was skandinavische Möbelhäuser "Knällebeng" nennen.

Doch das Glück kann nicht von langer Dauer sein, schließlich ist der Film erst halb rum. Was folgt, ist nicht groß weiter der Rede wert. Allison Ng pampt rum, weil sie sich von Cooper für die finsteren Zwecke von Bill Murrays Rüstungskonzern mißbraucht sieht. Der Sohn von Coopers Ex, der ständig mit einer Videokamera rumläuft, hat zufällig gefilmt, wie Murrays Rüstungskonzern Bauteile nach Hawai'i verschifft, die dazu dienen, den Satelliten waffenfähig zu machen. Die Hawai'ianer heulen rum, weil ihr Himmel böse wird. Mr. Nonverbal trennt sich von Coopers Ex, und auf einmal, als Crowe merkt, das irgendwie so gar nix mehr an Handlung da ist, geht alles ganz schnell: Bill Murray hat nämlich bereits schon einen Offshore-Weltraumflughafen gebaut, von dem der Satellit jetzt gleich abhebt, aber es gibt Probleme - chinesische Hacker wollen den Raketenstart sabotieren!

Cooper hackt sich zwei Minuten lang die Seele aus dem Leib (Was so aussieht, als würde er einfach nur ein paar Absätze aus einem Text rauslöschen - wenn das so ist, dann wäre ich sehr dankbar, wenn ein paar Kiddies mit zu viel Zeit meine Texte mal kürzer hacken würden) und verhindert die Gefahr, bemerkt dabei aber, dass in dem Satelliten WÜRKLISCH krasse Weltraumwaffen heimlich drangebaut wurden vor dem Start, und denkt an die Worte von Friedensengel Allison Ng, US Air Force: "Wenn der Himmel weint und der Mond in mein Ghetto kracht wird nichts mehr so sein wie es war!"

Also trifft er eine einsame Entscheidung: Er lässt alle jemals in der Geschichte der Menschheit angehäuften Bild- und Tondokumente über den Satelliten schicken, was diesen derart zum Scheppern bringt, dass es ihn zerreißt und die doofe Weltraumwaffe gleich mit. Ja, ich war auch sehr irritiert, als dieser Plan aus dem Hut gezaubert wurde, aber es lief so ab wie von mir beschrieben.

Alle im Hawai'i Space Center haben einen tierischen Hals auf Cooper, nur Allison Ng (Was für ein Name!) ist ihm dankbar. Doch Cooper, den Ernst der Lage bemerkend, macht sogleich nen polnischen Abgang, auch aus Rücksichtnahme auf Ngs Karriere ("I'm radioactive now, you have to keep yourself as far away from me as possible!" Hach! *dahinschmelz*).

Aber können die Dinge so enden? Nein, können sie nicht! Das US-Militär entschließt sich nach reiflicher Überlegung dazu, dass Bradley Cooper eigentlich eine Heldentat geleistet hat, zum Weltfrieden beitrug und eigentlich doch ein richtig dufter Typ ist, trotz seiner Traurischkeit und seinen doofen Mißerfolgen. Da bleibt ihm nur noch eins: So schnell wie möglich zur blondesten Hawai'ianerin in der Geschichte der Menschheit zu eilen und sie von oben bis unten abzubusseln! THE END.

Ich muss sagen, dass ich mir eine lethargische, überlange und fast pervers frei von jeglicher Dramatik gestaltete Folge Traumschiff deutlich schlimmer vorgestellt hätte. Ich bin der Meinung, Cameron Crowe hat nicht nur Potential, nein, er hat eine große Zukunft vor sich: Wenn man einfach nur drei seiner künftigen Filme (Und machen wir uns keine Illusionen, wer Elizabethtown so gut fand, dass er ihn gleich ein zweites mal drehen musste, wird wahrscheinlich bis an das Ende seines Lebens so weiter machen) zu einem einzigen zusammenschneidet, und ihn einfach nur machen lässt, dann braucht man sich eigentlich keine Sorgen mehr machen um Deutschlands Eskapismus-Speerspitze. Möglicherweise sehen wir häufiger softe Beaus aus der amerikanischen Traumfabrik (Joseph Gordon-Levitt, Chris Hemsworth, vielleicht auch mal ein Cumberbatch?) statt, sagen wir, Ben Becker oder Michael Gwisdeck, aber das muss ja nicht nur schlecht sein.

James Last findet der Cameron bestimmt auch noch ganz toll.
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