Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 23.01.2016 14:05 Uhr
Thema: Re:Super Mario Brothers - Schlimmer als der elfte September Antwort auf: Re:Super Mario Brothers - Schlimmer als der elfte September von Escobar
>>Ich HASSE solche Filme. Die sind das schlimmste der Welt. ich hasse nichts mehr, als anderen Leuten beim Videospielen zuzugucken. Filme, die so funktionieren wie Videospiele (Sucker Punch!!!!!!!!1) sind das schlimmste auf der welt.
>
>Deshalb magst du Sucker Punch nicht??


Einer der Gründe. Eigentlich sogar im Anbetracht dessen, wie mich der Rest abfuckt, ein ziemlich irrelevanter.

>Ich find den für Snyders Verhältnisse fast schon visionär gut. Aber ok, ich hab die Emma auch nicht im Abo....

Das hat doch mit Armchair-Feminism nix zu tun, wenn man den Film eklig findet. Einerseits natürlich wegen der inhaltlichen Natur und dann wegen Snyders unerträglichem Selbstlegitimations-Gelaber, welches äußerst fadenscheinig seine Wichsphantasie als subversive Cleverle-Kunst schönzureden. Also nichtmal bereit sein, einzuräumen, dass er da auf dem Holzweg war. Der Film ist sicherlich sein persönlichster, aber das ist eine Person, von der ich wirklich nichts, aber auch gar nichts wissen will.

Sein Dawn-of-The-Dead-Remake bleibt super, aber komischerweise auch der einzige, wo er sowas wie "Spaß" zulässt, wenn auch in Form von schmunzelnd unterlaufenen oder eingehaltenen Genrekonventionen. Zu Watchmen passte es tonal sehr gut, dieses misanthrope und trotz aller religiöser Symbolik äußerst nihilistische. Zu Superman widerum passte es überhaupt nicht. Supeman - Stan of Meel war der mit Abstand spaßbefreiteste Blockbuster, den ich je gesehen habe. In den Actionsequenzen merkt man ja auch in Sucker Punch eine gewisse Freude, aber Stan of Meel ist zweieinhalb Stunden lang starren auf sehr weit runtergezogene Mundwinkel. Neben der Tatsache, dass sein Supiman strukturell total wirr ist und so weiter ist er einfach dermaßen leer, dröge und deprimierend dass man sich fragt, für wen sowas gedacht ist. Baman vs. Supiman wird bestimmt ganz ganz doll.

Nee, Sorry, Zack Schneider fuckt mich einfach ab. Welcher meiner Vorwürfe an ihn der selbstentlavendste für mich ist, ist mir egal.

>>Ich finde sogar Die Hard deswegen superöde (Mein Lieblingsteil ist der dritte, >weil das Videospiel wenigstens abwechslungsreich und spaßig wirkt). Das Script mag >Lightning in a Bottle sein, aber prrrrrrrrfffffft boring. Hans Gruber ist für mich >d>>er ödeste Villain ever, mit Ausnahme des Felsbrockens in 96 Hours vielleicht.
>
>Ist aber auch ne merkwürdige Logik- hier haben doch die Filme die Spiele inspiriert und nicht umgekehrt, wie in Sucker Punch. Oder verpasss ich hier einen essentiellen part deiner Geschmacksneurose?


Nein, aber ich kann doch auch retrospektiv von etwas gelangweilt sein? Wenn man Bock hätte, könnte man die Heldenreise als zentrales erzählerisches Dogma in Games demonstrativ auseinanderklamüsern, aber brotlose Kunst. Ich hab Die Hard nicht im Kino gesehen. Ich verstehe, wie er funktioniert. Ich find ihn aber fad. Alan Fickman, wie er die Geiseln ins Koma labert, Bruce Willi, wie er sein Waffenupgrade findet und die Level schafft, die Zwischenbosse und am Ende zum Endgegner kommt mit der Hilfe von dem dicken Polizisten. Die Maschinenpistole als Geschenk der Göttin, irgendwer ist sicherlich auch der schlüsselmeister, lalala. Fand ich langweilig. Die Herstellung des Zusammenhangs mag unlogisch erscheinen, aber ich behaupte auch nicht, dass Die Hard von Videospielen inspiriert wurde, sondern dass mich die Videospielhaftigkeit (die sich zeitlich danach eingestellt hat) in ein sehr lauwarmes Verhältnis zu dem Film zwingt. Für mich isser ne halbe Stunde zu lang. Das wäre mein konkretester Kritikpunkt.

"Escape from New York" ist im Grunde auch mit einem "Videospiele-Plot" gesegnet, noch älter, aber unterhaltsamer und optisch ansprechender. "Zackiger". Es gibt keine richtig langweiligen Stellen. Aber "Geschmacksneurose" ist schon der richtige Begriff - ich hoffe, keiner nimmt sich die Art, wie ich Filme gucke, zum Vorbild oder versucht hinter meinen Meinungen dazu ein Grand Design zu finden. Ich feiere hier im Thread ZURECHT Rocky 4 ab, und der hat nichtmal mehr nen Videospieleplot, sondern fast gar keinen Plot. Das Buch wurde von einem Verrückten geschrieben und nichts ergibt Sinn. Ich will hier nur sagen, dass Die Hard sehr von zwei aufeinanderfolgenden Powerrock-Montagen profitiert hätte.
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