rademacher returns  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 22.01.2016 18:03 Uhr
Thema: Re:Super Mario Brothers - Schlimmer als der elfte September Antwort auf: Re:Super Mario Brothers - Schlimmer als der elfte September von Felix Deutschland
>>In der Tat, ein schlimmer Film. Er hat mir einen so hoffnungsvollen wie behaarten Fettwanstschauspieler für immer schwer beschädigt.
>Ja, das muss man so sagen. Nach Mario Brothers hat er keine Hauptrollen mehr bekommen. Natürlich noch viel gearbeitet, aber immer nur noch in kleinen Rollen, Bitparts und Nebenrollen. Schon kagge.


Bitter, ja. Ein paar GB-Fernsehhauptrollen konnte er wohl noch abstaucben, aber das war's dann auch schon. Andererseits: wenn Du einmal im Jahr einen schönen Scheck mit einem wenigstens sechsstelligen Betrag für eine handvoll Drehtage erwarten kannst... ich glaube, es gint schrecklichere Schicksale. Bzw. gab.

>>Scott Glenn,
>Kenn ich leider nur aus The Leftovers, da ist die Figur einfach mega frustrierend, konnt ich nix mit anfangen. Achso, ja, Sucker Punch. Gott, dieser Scheißfilm wird mich bis ins Grab verfolgen. Destiny, Dexter und Sucker Punch werden mir noch im Adipositas-Hospiz unter die Nase gerieben werden.


Du willst mich verarschen oder? Du kennst The Right Stuff nicht? Ist verdammt geiles Hollywoodkino (fast schon Arthouse) über die Pionierzeit von Überschall- und Weltraumflug; mit Glenn, Shepard, Harris, Dennis Quaid, Lance Henriksen, Veronica Cartwright, Jeff Goldblum, Kathy Baker, Donald Moffat (ja, der "The Thing" Donald Moffat), Barbara Hershey... eine absolute Wahnsinnsbesetzung und ein sehr guter Film.

Desweiteren: Schweigen der Lämmer? Nie gesehen? Urban Cowboy? Menschen am Fluss? Silverado? Backdraft? Jagd auf roter Oktober? Oder "The Challenge" (der auf Deutsch die kreative Übersetzung "Wenn er in die Hölle will, lass ihn gehen!" verpasst bekommen hat)? Gerade "The Challenge" ist verdammt geiles 80er Action-Kino ohne in stumpfe Stallone/Schwarzenegger Abgründe zu steigen.

>>Ed Harris
>Eine schillernde Karriere! History of Violence = Ownage!


:o)

>>oder Sam Shepard
>Homofürst Faber von Wendeking Widolin, äääh, Schlöner Volkdorff natürlich! Super. Haben Ed Harris und Sam Shephard nicht auch BEIDE in "Battleship" mitgespielt? Den muss ich auch noch irgendwann mal gucken. Selbstzerstörung durch amerikanisches Kino, bring it on!


Nein, das war The Right Stuff. Ich meine, Harris hätte auch noch bei einem Film mit Shepard Regie geführt... Mpmang... Äh, nee, das war Shepards Bühnenstück Fool for Love. Da hat Shepard (Theater)Regie geführt und Harris hat neben Kathy Baker die Hauptrolle gespielt.

Battleship, das waren Liam 'Wolfpuncher' Neeson und Peter 'John Cage' MacNicol. Der Film selbst ist recht erträglich, halt der übliche US SciFi-Millitary-Kram. Wenn Du Dir diesen LA-Alienfilm mit Aaron Eckhart geben konntest, dann ist Battleship schon recht ok. Halt ein Videospiel mit vielen bunten CGI-Sequenzen, aber ohne Videospiel dabei.

>>Roger Rabbit habe ich sogar nur wegen ihm im Kino ertragen (damit wir uns nicht missverstehen: der Film ist Klasse, aber das Publikum bestand aus lauter acht bis zwölfjährigen - real und at-heart - und war eine wahre Tortur).
>Wobei das echt kein Kinderfilm ist, auch wenn er so aussieht. Aber das war in


Naja, er wurde wohl recht gut auf beide Zielgruppen zugeschnitten. So wie Shrek beispielsweise. Alles schön bunt und grell, aber die erwachsenen Untertöne bekommen die Lütten nicht wirklich mit.

>Deutschland komischerweise oft egal. "Eine Familie zum Knutschen" war ja auch megabeliebt bei Jung und Alt. Tom Gerhardt ja auch. Damit meine ich nur die Themen, die in diesen humoristischen Ergüssen angestoßen werden, nicht die eigentliche Qualität davon. Wahrscheinlich so eine Mischung aus weniger Prüderie und einer gewissen gleichgültigkeit gegenüber Popkultur in ihren verschiedenen Facetten... Baby Herman allein ist doch Beleg genug dafür, dass Kinder den bis auf die alleroberflächlichsten VFX gar nicht raffen können. Ich schweife ab.

Oh, schweife er. Ich lausche gerne Deinen Ergüssen. Baby Hermann war so ziemlich der subversivste Zeichentrickcharakter der je in einem kommerziellen Spielfilm untergeracht wurde (die Bakshi-Sachen aus den 70ern sind für mich jetzt kein Kommerzkino).

>>Meerjungfrauen küssen nicht!
>Daher kannte ich Hoskins in erster Linie.


>>Tod im Spiegel (als Bonus mit einem Tom Berenger at the Top of his Game)!
>>Dann kam Hook - und versetzte seinem Ansehen bei mir einen schweren Tiefschlag. Obwohl er da gar nicht soviel dafür konnte - bei den Korinthen die man Spielberg damals ins Hirn gekackt hatte ja auch unmöglich - er konnte den Film aber auch nicht retten. Und das nahm ich ihm übel. Und dann kam Super Mario Bros.
>Die liefen damals aber erstaunlich gut. Ich kann mir sehr präzise vorstellen, mit welchen Argumenten das Studio damals das Projekt "Super MArio Brothers" als Film sich selber rationalisiert hat: "Filme mit Herren mittleren Alters, die Kinderlieblinge verkörpern, laufen grad super! Robin Williams in 'Hook', verdammt!"


Mag sein, er war ja auch vom Einspiel her alles andere als ein Flop, aber das sind die Transformers auch nicht.

>Allerdings führte bei Mario Brothers nicht Steven Spielbergo Regie, sondern ein Ehepaar, das zuvor in England Max Headroom gedreht und tatsächlich vor hatte, in dem Film eine dystopische Blade-Runner-Welt durchzudrücken und so eine Art avandtgardistischen Kunstfilm zu machen, während das Studio einen lustigen Abenteuerfilm für Kinder wollte. Ergebnis: Konfusion und Scheißstimmung am Set, die Regisseure isolieren sich vom Rest der Crew, Hoskins und Leguizamo fangen an sich die ganze Nummer schönzusaufen. Ob gemeinsam oder jeder für sich in seinem Wohnwagen lässt sich nicht rekonstruieren, jedenfalls hatten die die gesamten Dreharbeiten über die Lampe am brennen. Kann ich auch verstehen, und man merkt es den beiden auch irgendwie an: So eine gewisse Lockerheit und Leichtigkeit und auch Extrovertiertheit, die du nüchtern gar nicht aufzubringen in der Lage wärst, wenn du morgens ins Shooting Script guckst um deinen TExt zu lernen und am liebsten vor Scham im Boden versinken willst. Das wäre eine normale, nüchterne Reaktion auf die Scheiße.

Geile Story. Woher weisst Du sowas?

>Aber wie Michael Caine schon zu Jaws 4 sagte: "I have not seen the movie, and by all accounts it's pretty terrible, but I saw the house that it build, and it is marvellous." Caine hat die Academy Awards verpasst, bei denen ihm der Oscar für die beste Nebenrolle (afair) verliehen wurde, sein einziger Oscar, weil er das komplett stümperhafte und inkohärente Ende von Jaws 4 nachdrehen musste. Moikel feckin' Caihne!

Das wusste ich auch nicht. Aber der Preis war jetzt niht für Jaws 4 oder? JA, das war eine rhetorische Frage. :o)

>>Mit anderen Worten - Bob Hoskins Filmkarriere war nach diesem Film für mich nicht mehr existent.
>Wie gesagt, als Leading Man hat er nix mehr gemacht. Wahrscheinlich nicht auf seinen ausdrücklichen Wunsch...


Wohl nicht, aber siehe oben.

>>Ähnlich hätte es eigentlich John Leguan und Dennis Hopper ergehen sollen/müssen,
>Ja gut. John Leguan war da noch am Anfang seiner Karriere und hat das Jahrzehnt bereits in einer Phase seiner Karriere beendet, wo er eigentlich nur noch als zweiter Sidekick in irgendwelchen Seagal-Vehikeln gecastet wurde und sonst für nüscht. Macht heute Zeichentrick-Synchro und schmierige Fieslinge in Prollfilmen wie John Wick.


WAS ERLAUBE! John Wick ist feinstes Arthousekino. Hättest Du zum Abwatschen nicht American Ultra nehmen können? DAS ist ein Prollfilm. Ausserdem verabscheue ich Eisenberg wie kein zweites Individuum auf dieser Erde.

>Hopper hat einfach alles für Geld gemacht. Alles. An dem Punkt war der mindestens schon zweimal karrieretechnisch am Ende und verarmt und hat sich das durch Arbeiten wieder zurückgeholt. Dennis Hopper hätt's ruhig noch ne Weile machen können, ich finds so schade dass er nie wieder mit Lynch zusammengearbeitet hat.

Hey, immerhin hat er dafür mit Wenders noch Palermo Shooting gemacht.

>>aber Freund Leguan konnte bei mir mit To Wong Foo... (den ich wegen Snipes und Swayze nicht ignorieren _konnte_) und Baz Löresmanns Schüttelspeehr Vehikel (das ich wegen einer zu knackenden Mösennuss [(c) by Stuart of Threesome] nicht ignorieren _konnte_) viel Boden gutmachen. Später habe ich dann akzeptiert, das Leguizamos Rollenauswahl viel auf hit-and-miss und/oder ich-mach-nur-worauf-ich-Bock-hab-oder-wofür-ich-gut-Kohle-kriech basierte. Schwamm drüber sagt der Fish.
>Nee sorry aber selbst für Liebe zu Dritt würde ich mir Romeo + Julia nicht antun. Es gibt eine handvoll Filme, die ich aus Prinzip nicht gucke, und dazu gehört fast die komplette Filmografie von Baz Luhrmann. Warum? Nun:
>LUHRMANN! Ich würde "Burlesque!" ein einziges mal angucken, aber Romeo + Julia ist einfach grauenhafte Scheiße.


Woher willst Du das wissen wenn Du ihn nicht gesehen hast? :op Moulin Rouge ist grauenhafte Scheisse. Burlesque ist grauenhafte Scheisse. R&J ist einfach nur prätentiöse Scheiße. Ein absolut geiler Trip; nicht ganz so abgedreht wie Sucker Punch, aber schon recht nahe dran. I love it.

>>Und Hopper... Hopper ist halt Hopper, dem kann man für die Auswahl seiner Rollen einfach nicht böse sein. Zudem kamen direkt nach SMB Speed und Waterworld - und wer in so einem Hollywoodactiontrash (wieder: nicht missverstehen - ich L.I.E.B.E. diese beiden Filme) agiert, als wäre es most finest Academy Award material...
>Speed ist super, aber Waterworld hat genau dasselbe Problem wie Mario Brothers, der film ist einfach ekelhaft. Und jede Figur in Waterworld ist zum kotzen. Das Pisseschlürfen ist nichtmal die drittwiderlichste Angewohnheit der Hauptfigur. Was nichts Costnert is auch nix!


Quatsch mit Hoden. Waterworld ist Gott. Costner ist Gott. Also zumindest in Waterworld. Ich habe noch nie einen derart (gewollt) unsymphatischen Leading Man in einem derart großen Actionvehikel gesehen. Es ist mir auch Scheissegal, dass Costner seine Pisse trinkt, Jeanne 'Kuhaugen' Dreihörnchen und Tina Majonaise zwei der angeblich nervigsten, talentlosesten und unnötigsten Sidekicks aller Zeiten sein sollen und der Film trihundert Quantrilliarden gekostnert hat. Ich liebe diesen Film. Alleine die langsame Wandlung des Fischmännchens vom Vollarschloch zu nicht mehr ganz so ein Arschloch macht für mich den ganzen Film aus - da kann ich über mehrhundertjähriges Büchsenfleisch/Zigaretten/immer noch funktionierende Jetskis und ähnliche Plotholes locker hinwegsehen. Aber Geschmäcker und so.

>>wie gesagt, man kann ihm einfach nicht böse sein. Ausserdem hat er Space Truckers gemacht.
>Es gibt glaub ich ne Menge Leute, die im Laufe seiner Karriere auf Dennis Hopper sehr, sehr böse waren. "The Last Movie" allein... Er hat es krachen lassen. Das waren wirklich noch bona fide Verrückte, die damals Filme gemacht haben. Das war jetzt auch nicht unbedingt toll und gut so, aber was dabei rauskam wenigstens spannend und der Exzess kam irgendwie von Herzen (Und ging auch gut auf die Pumpe; schön snorten wie Babar der Elefant und dann lecker Steak mit Fritten geht auch nicht spurlos an einem vorbei) und war nicht so mechanisiert und vertikal integriert wie's heute ist, mit Swagbags und Red Carpet Nails Cam und TMZ und und und. Damals ist man noch mit dem Fahrrad zum Chateau Mormeaunt gefahren und hat sich gegönnt, und danach mit Margot Kidder Coppolas Wampe als Hüpfburg benutzt.


Margot Kidder! Wann immer ich den Namen dieser Frau höre oder lese... ich muss unweigerlich an den Spruch auf dem Titelblatt eines 70er Jahre LUI-Magazins denken:
"Margot Kidder - Supermans Süße zieht ihr Höschen aus."
Schon erstaunlich was einem aus seiner Wichsblattkarriere so in Erinnerung bleibt.

>>SMB ist ein ziemlich schlimmer Film (fast so schlimm wie Transformers: Retard) und das beste Beispiel für eine misslungene Videospieladaption.
>Fairerweise muss man sagen, dass es auch die allererste war. Trotzdem: Jesus Christus. Heutzutage würde nach spätestens drei Drehtagen der Regisseur gefeuert werden. Damals war das ja auch nicht unüblich. Keine Ahnung, warum man die einfach hat machen lassen.


Vermutlich dachten die Verantwortlichen damals im Koksrausch einfach "Was soll da schon schief gehen?". Zudem gab es damals ja noch nicht die Möglichkeit sich aktuelles Filmmaterial umgehend zusenden zu lassen. Man musst schon selbst an den Set kommen. Und dann hätte man unter Umständen seine Kokslieferung verpasst.

Selbst Schuld - so war das Teil ein Mega-Flop. Gottseidank.

>>Sofern man hier überhaupt von einer Adaption sprechen kann; eigentlich ist SMB gefühlt eine bis dahin unrealisierte Sci-Fi-Dystopie á la Babylon A.D., der man schnell ein paar Mario Schilder und Props ans Knie genagelt hat - ähnlich wie dem aktuellen "10, Cloverfield Lane"; ein geschranktes Bunkerdrama mit John 'God' Goodman und MEW, an das durch ein paar Nachdrehs eine Verbindung zu Cloverfield hergestellt werden soll, bzw. das nunmehr im selben "Cloverfield Universum spielt" (O-Ton JJ 'Vadder' Abraham).
>Ich wäre nicht jetzt schon sauer auf den Film. Sah doch nett aus. Unbreakable Kimmy Schmidt wird definitiv das bessere Bunkerdrama bleiben, aber hey. Ich hab "S" von JJ Abrams hier stehen im Regal, wobei der das nichtmal geschrieben hat, sondern irgendeiner seiner Schreibersklaven. Der wird am Ende auch nur so jemand wie James Frey sein, der in irgendeiner Lagerhalle an endlos aneinandergereihten Bierbänken Autoren an deren selbstgekauften Macbooks sitzen hat, die wie bei Jamba oder nem Adidas-Zulieferer für ihn wie im Sweatshop knechten.
>Cloverfield hat er ja auch nur produziert, oder? Ja, hatter. Also worüber ärgern?


Äh... ich ärgere mich doch gar nicht? Ich wollte nur einen interessanten Ansatz beitragen. 10, Cloverfield Lane wird schon wegen Goodman gut werden - ich seh' den gerne in seinen seltenen "ernsten" Rollen. Ob da jetzt ein Cloverfield-Schild dran baumelt ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal.
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