rademacher returns  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 22.01.2016 06:27 Uhr
Thema: Re:Super Mario Brothers - Schlimmer als der elfte September Antwort auf: Super Mario Brothers - Schlimmer als der elfte September von Felix Deutschland
In der Tat, ein schlimmer Film. Er hat mir einen so hoffnungsvollen wie behaarten Fettwanstschauspieler für immer schwer beschädigt.

Bob Hoskins habe ich das erste mal bewusst in Brazil wahrgenommen. Nicht, weil er dort eine bedeutende Rolle gespielt hätte, sondern einfach weil das so ein üblicher Fuck-den-Schauspieler-kenn-ich-doch-irgendwoher-Moment war. Von da an - so war das damals in der Pionierzeit des beginnenden Videocraze üblich Felix (so bin ich beispielsweise ubter anderem auch auf Scott Glenn, Ed Harris oder Sam Shepard aufmerksam geworden)- habe ich ich alles konsumiert was mit Bob Hoskins gedreht und auf VHS veröffentlicht wurde. Roger Rabbit habe ich sogar nur wegen ihm im Kino ertragen (damit wir uns nicht missverstehen: der Film ist Klasse, aber das Publikum bestand aus lauter acht bis zwölfjährigen - real und at-heart - und war eine wahre Tortur). Meerjungfrauen küssen nicht! Tod im Spiegel (als Bonus mit einem Tom Berenger at the Top of his Game)!

Dann kam Hook - und versetzte seinem Ansehen bei mir einen schweren Tiefschlag. Obwohl er da gar nicht soviel dafür konnte - bei den Korinthen die man Spielberg damals ins Hirn gekackt hatte ja auch unmöglich - er konnte den Film aber auch nicht retten. Und das nahm ich ihm übel. Und dann kam Super Mario Bros.

...

...

...

Drücken wir es so aus: die einzigen Filme mit seiner Beteiligung, die ich danach noch gesehen habe, waren Filme, bei denen ich im Vorfeld nichts von seiner Beteiligung wusste. Mit Ausnahme von Doomsday, aber da hatte ich auch eher auf eine Rhona Mitra Wichsvorlage gehofft.

Mit anderen Worten - Bob Hoskins Filmkarriere war nach diesem Film für mich nicht mehr existent.

Ähnlich hätte es eigentlich John Leguan und Dennis Hopper ergehen sollen/müssen, aber Freund Leguan konnte bei mir mit To Wong Foo... (den ich wegen Snipes und Swayze nicht ignorieren _konnte_) und Baz Löresmanns Schüttelspeehr Vehikel (das ich wegen einer zu knackenden Mösennuss [(c) by Stuart of Threesome] nicht ignorieren _konnte_) viel Boden gutmachen. Später habe ich dann akzeptiert, das Leguizamos Rollenauswahl viel auf hit-and-miss und/oder ich-mach-nur-worauf-ich-Bock-hab-oder-wofür-ich-gut-Kohle-kriech basierte. Schwamm drüber sagt der Fish.

Und Hopper... Hopper ist halt Hopper, dem kann man für die Auswahl seiner Rollen einfach nicht böse sein. Zudem kamen direkt nach SMB Speed und Waterworld - und wer in so einem Hollywoodactiontrash (wieder: nicht missverstehen - ich L.I.E.B.E. diese beiden Filme) agiert, als wäre es most finest Academy Award material... wie gesagt, man kann ihm einfach nicht böse sein. Ausserdem hat er Space Truckers gemacht.

SMB ist ein ziemlich schlimmer Film (fast so schlimm wie Transformers: Retard) und das beste Beispiel für eine misslungene Videospieladaption. Sofern man hier überhaupt von einer Adaption sprechen kann; eigentlich ist SMB gefühlt eine bis dahin unrealisierte Sci-Fi-Dystopie á la Babylon A.D., der man schnell ein paar Mario Schilder und Props ans Knie genagelt hat - ähnlich wie dem aktuellen "10, Cloverfield Lane"; ein geschranktes Bunkerdrama mit John 'God' Goodman und MEW, an das durch ein paar Nachdrehs eine Verbindung zu Cloverfield hergestellt werden soll, bzw. das nunmehr im selben "Cloverfield Universum spielt" (O-Ton JJ 'Vadder' Abraham).

Ansonsten: schöner Text. Ich habe dadurch doch tatsächlich noch ein paar zusätzliche hassenswerte Eindrücke gewinnen können. Als wenn die bisherigen nicht noch auf Jahrzehnte ausreichen würden.
< Auf diese Nachricht antworten >