membran  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 28.12.2015 13:02 Uhr
Thema: Nee, sehe ich anders. Antwort auf: Steckbaukasten Wars! von Don Cosmo
>Also ja, das war Fanservice, wie man es sich wohl wünscht, andererseits fehlt mir das, was es über diesen Fanservice hinaus gehoben hätte.

Und vielleicht sollte man vorher noch einmal nachlesen, was unter "Fanservice" zu verstehen ist. Ich zitiere mal, weil scheiß drauf und aus Bequemlichkeit, aus  Wikipedia: Ein Begriff, der (...) Elemente in Werken bezeichnet, die nicht zur Entwicklung der Handlung beitragen, sondern dem Publikum einfach nur gefallen sollen.. Oft sind damit zuallererst ohne guten Grund (!) getragene, luftige Outfits der weiblichen Fanlieblinge gemeint (was auf Ep.7 und Rey definitiv nicht zutrifft) und erst im Nachgang "Referenzen auf frühere Werke" (worauf du dich wahrscheinlich beziehst). Und vor diesem Hintergrund finde ich etwas gewagt, den ganzen Film als "Fanservice" zu bezeichnen. Starkiller Base, der Falcon, der Wüstenplanet etc pp - das alles trägt zur Entwicklung der Handlung bei. Als Fanservice könnte man z.B. das Holo-Chess oder Solos "I've got a bad feeling about this" bezeichnen. Und irgendwie fand ich die Einsatzbesprechung zur Zerstörung des neuen Todessterns auch ganz charmant, weil mit Augenzwinkern rübergebracht, "there's always a way to blow this thing up".

>Man hat einfach die Erfolgskonzepte der beliebteren Filme 1:1 in einen neuen Film gekippt und die Checkliste abgehakt:

Da war schon viel Neues drin, vor einem altbekannten, altvertrauten Leitfaden. Es war ein Mix aus Remake und neuem Kram. Für einen ersten Film eines Franchise-Reboots sicherlich der richtige "Safe Bet". Man darf nicht vergessen, dass die Prequels in der allgemeinen Wahrnehmung als absoluter Trash abgestempelt wurden, verhasst, bis zu dem Punkt, an dem Lucas die Fähigkeit abgesprochen wurde, überhaupt noch zu wissen, was Star Wars ausmachte (wenn ich seine ständigen, immer mieser werdenen Edits der origalen Trilogie sehe, kotze ich). JJ Abrams war bei vielen, trotz entsprechender Bedenken, "a new Hope" und im Endeffekt hat er das an die Fans zurückgegeben, der Kreis schließt sich :)

Das Wichtige war, dass der "Ton" und der Look von Star Wars getroffen wurde, und das wurde er. Wo die Prequels in jeder Hinsicht scheiterten, triumphiert Episode VII - und zwar so gut, dass CGI Figuren wie der Supreme Gollum Snoke (ich hasse den Namen), für sich selbst genommen eigentlich sehr gut gemacht, im Film wie ein Fremdkörper wirken. Ich wünschte, da hätten sie einen alten, garstigen Mann mit Kapuze oder gar eine gut gemachte Puppe genommen, eine Anlehnung mehr oder weniger an die alte Trilogie hätte den Kohl auch nicht mehr fett gemacht.

>- Wüstenplanet (warum es nicht gleich Tatooine war, keine Ahnung)
>- Bisserl Hoth und Endor gemixt, dazu noch mal alte Bauten wie auf Yavin IV


Wüsten- und Eisplanet sind Klassiker der Star Wars Bildsprache und v.a. der Wüstenplanet wird benutzt, um die Parallelen von Rey und Luke anzudeuten. Finde ich jetzt nicht so kritikwürdig. Was ich aber nett finde, wie sie den Spieß umgedreht haben. Waren die Rebels in der Unterzahl und mussten auf dem Eisplaneten Hoth Zuflucht suchen, sind sie nun als "Resistance" auf nem netten grünen Planeten zu Hause, während die Bösen auf dem Schneeplaneten (Starkiller Base) hocken müssen.

Überhaupt "Resistance" - wogegen überhaupt? Ist die Resistance nicht die Armee der New Republic? Resistance gegen den New Order, vermutlich? Aber warum ist der New Order immer noch (oder schon wieder?) so mächtig? Wie sind überhaupt die Machtverhältnisse zu Beginn des Films? Aber gut, jetzt haben beide Seiten auf die Fresse bekommen und Planeten verloren, von daher ist das wohl egal.

Edit: Da gab es wohl ein Lore-Update auf StarWars.com, das New Republic, First Order und Resistance erklärt und das recht kompakt formuliert.

[http://www.starwars-union.de/nachrichten/16471/Etwas_mehr_Klarheit_in_Sachen_Neue_Republik_-_Widerstand_-_Erste_Ordnung/]


Das Problem ist aber wieder das alte - es wird im Film nicht erwähnt und damit eigentlich wertlos - wie gesagt, nur was im Film ist, zählt. Wenn man anfängt zu sagen: "Wenn man das Buch XYZ liest, wird das klarer", dann ist etwas Grundsätzlich falsch gelaufen. Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, wenn nicht alles haarklein im Film erklärt wird. Ein wenig Exposition über die Machtverhältnisse und jüngere Geschichte der Welt hätte aber sicherlich nicht geschadet. Vielleicht ist ihnen keine gute Methode / Situation eingefallen, an der man das hätte bringen können, ohne dass es gestelzt wirkte. Man braucht ja immer einen planlosen Charakter, der als Platzhalter für das Publikum darüber aufgeklärt wird. Z.B. hätte das Leia kurz der unerfahrenen Rey erklären können, nur war Rey halt nie in der Rebel Base, erst kurz vor Ende des Films nach ihrer Rückkehr. Da fallen sich ja Rey und Leia in die Arme und da fragte ich mich schon - die kennen sich doch zu dem Zeitpunkt gar nicht bzw haben sich nie getroffen (oder Leia weiß, dass Rey Lukes Tochter und damit ihre Nichte ist, sagt aber nix) - und Chewie trabt direkt an Leia vorbei, und das nach Han's Tod. Die ganze Szene fand ich sehr strange. Ich weiß, ich überanalysiere, aber streng genommen wird Rey auch auf dem Wüstenplaneten mitbekommen haben, was Phase ist bezüglich der politischen Entwicklung, da kommen ja auch zig Rassen durch, sie wusste von der Existenz der Resistance, also komplett planlos war sie ja nicht. Zumal da auf dem Planeten ja überall auch noch zerstörte Walker und Star Destroyer rumlagen. Was übrigens total geil inszeniert war.

>- Darth Vader Ken (Warum der als Nicht-Sith bitte Ben heißt, ist mir unklar. Das ist immerhin der Name, den Luke und Mara ihrem Sohn geben im EU!?)

Nobody fucking cares about the EU. Zu "Sith" schreibe ich weiter unter noch etwas. Und "Ben" wird er vermutlich zu Ehren Obi Wans heißen, der hat ja auch eine gewisse Rolle gespielt, dass Leia und Han zusammentrafen.

>- Force-Cave (war auch soooo klar, was da passieren würde, als man die Rufe hörte...)

Das war nicht das Problem und so klar war das, finde ich, nicht. Gestört hat mich eher, dass der Film dem Zuschauer klipp und klar sagte: "ich habe keinen Bock zu erklären und/oder keine Idee, wieso Lukes Lichtschwert hier in dieser Kiste rumliegt". Der verzerrte Flashback war aber gut gemacht und lässt einen rätseln. Astrein. Ich vermute sogar, dass Luke mit dem Auflegen der Hand auf R2 den Droiden per Force deaktiviert / "programmiert" hat.

>- Deathtrench-Run (Wirklich: WARUM?)
>- Todesstern (dieses Mal als Planet und man ballert irgendwie ... ins nächste Sternensystem?)


Da muss ich dir Recht geben, das hätte es wirklich nicht gebraucht. Ich vermute ja, man brauchte eine einfache Möglichkeit, sich der New Republic (?) zu entledigen und die "Guten" wieder in die Außenseiterposition zu bringen. Mir war auch z.B. nicht ganz klar, welche Planeten da zerstört wurden, wie die hießen, was da abging. Außerdem stellt sich die Frage - und wir reden hier ausschließlich im Filmkontext, weil es für einen Film egal sein muss, was in irgendwelchen Romanen, Comics etc ausgearbeitet wird, ob Death Star, Light/Dark Side Struggle und Family Ties mehr oder minder die einzigen Stories sind, die man in Star Wars erzählen kann, ich hoffe mal nicht, aber es erscheint mir so.

Wenn man mal Episode 4-7 nüchtern betrachtet, da findet ziemlich wenig World Building statt. Vor allem die Cantina Szenen und Jabba's Palace deuten eine Vielzahl an verschiedenen Alienrassen an, es gibt Yoda, Jabba, Chewie und General Ackbar und es wird hier und da mal vom Outer Rim erzählt, aber die Filme selber drehen sich zu 99% um Humanoide, die Rebellen vs Empire, Resistance vs New Order, alles "Menschen"; die "Aliens", die anderen Welten, sind oft nur Staffage. Das ist für Science Fantasy wie Star Wars schon etwas dünn, mit etwas mehr Hintergrund ausgestattete Rassen wie den Tusken Raiders oder Ewoks stehen eine endlose Menge von Viechern gegenüber, die man nur im Vorbeigehen einmal sieht. Anstatt also ständig die Filme in Rebel Bases und Death Stars stattfinden zu lassen, könnte die Handlung auch mal in eine Richtung gehen, die es beiläufig erlaubt, bestehende Rassen (z.b. die Wookies auf Kashyyyk) oder komplett neue Rassen in entsprechender Länge zu charakterisieren.  Aber nicht so plump wie die ollen Gungans, bitte. Das war schrott (und außerdem gefühlt in weniger als zwei Minuten Screentime erledigt).

>Also wirklich etwas Neues gewagt, wurde da in keinem Moment.

Es ist ein valider Punkt zu sagen, dass der Film sich zu stark bei A New Hope bedient. Und wenn man es drauf anlegt, findet man noch *viel* mehr Übernahmen von Szenen und Ideen der alten Trilogie. Cantina Szene hier, Beschützer-Obi-Wan-Max-von-Sydow da. Wichtige Info in Droide (und BB8 als R2 Nachfolger) hier, eine Flucht in abstürzendem Tie Fighter (analog zum Escape Pod aus Ep 4) da. Etc pp.

Aber er nutzt das Vertraute, um vor diesem Hintergrund und auch dank gutem, natürlichen Witz fünf neue Charaktere einzuführen: Rey, Finn, Poe, Keylo Ren und BB-8, die *allesamt* funktionieren und zwar so gut - das muss man erst einmal schaffen - bei denen man sich wünscht, dass sie noch mehr Screentime bekommen hätten. Wie einige andere finde ich auch, dass mit dem Auftritt von Han und Chewie erstmal ein wenig der Schwung aus dem Film genommen wurde, die erste halbe Stunde, die Einführungssequenzen von diesen fünf Charakteren in den ersten drei Szenen (Landungsszene, Wüste, Flucht) ist die absolute Wucht. Aber diese Charaktere brauchten den vertrauten Star Wars Original Trilogy Hintergrund, um vom Zuschauer angenommen zu werden. Ich könnte mir vorstellen, dass sie es nicht übertreiben wollten und neue Charaktere in komplett andere Welten zu stecken, da hätte sich vielleicht der Fan gefragt, ob er hier wirklich Star Wars guckt. So wie damals (und das zu Recht) bei den Prequels.

Und welch Überleitung!

>Ich habe meinen Frieden mit den Prequels gemacht und Episode I, so schlecht der auch in vielen Bereichen ist,

Die Prequels funktionieren in keinerlei Hinsicht. Ich werde mit diesen filmischen Sondermüll nie meinen Frieden machen. Episode 1 ist komplett überflüssig, weil keinerlei Bedeutung für die Saga als Ganzes. Die ganze Prequel Trilogie krankt auch daran, dass man beim ersten Mal schon weiß, wie es ausgehen muss - Anakin wird böse, verrät Obi Wan und wird zu Darth Vader. Es geht nur um das Wie, und das Wie ist schlecht gemacht. Bezeichnenderweise bringen beide Schauspieler, die Anakin als Kind und Jugendlichen verkörpern, eine Leistung, die man beim besten Willen nicht als Schauspielern bezeichnen kann.

Dramaturgie und Charakterarcs funktionieren nicht. Die Bilder sind überladen, unruhig und der Film wurde komplett vor BlueScreen gedreht, und man sieht es zu jedem verdammten Zeitpunkt. Die Dialoge sind so bescheuert, die Charaktere so lethargisch angelegt, dass selbst Schauspieler wie McGregor und Neeson nichts mehr retten können. Es gibt Clunky Exposition über angeblich erlebte Abenteuer statt echter, sichbarer Freundschaft zwischen Obi Wan und Anakin. Es gibt Lichtschwertzirkus statt wuchtiges, bedeutungsschwangeres Klingenkreuzen. Midi-fucking-Chlorians. Jar Jar Binks. Eine Romanze wie von einem Achtjährigem geschrieben (I don't like Sand. It's coarse and it gets everywhere. Und der Klassiker bei der Damenwerbung: I've killed them all. The children, too.). Klaffende Logiklöcher quer durch die Bank. Füllwerk noch und nöcher, Echsenreiten hier, Podrace da. Pappfigur-Gegner aka Battle Droids statt menschliche Gegner. Tax Disputes. Senat. JAR JAR BINKS. Und so weiter und so fort. Die Prequels sind *Dreck*.

>da gab es Wagnisse, die auch funktioniert haben,

Nein.
Nichts, aber auch gar nichts, nicht ein bißchen, hat "funktioniert" in den Prequels. Episode VII macht insoweit auch alles richtig, keinerlei Anspielung auf die Prequels zu machen. Es ist so, als hätte der Scheiß, so wie das olle EU, nie exisitiert. Der Film geht ja sogar soweit, den Prequels mehr oder minder den Stinkefinger zu zeigen, was den Kanon bezüglich der Force angeht, Kaz Wasweißich sagt noch einmal deutlich: "The force surrounds us and penetrates us" oder so ähnlich. Kein Wort über die ollen Midi-chlorians. Oder direkt der erste Satz im Film von Max von Sydows Charakter, der wie eine Entschuldigung an die Zuschauer klang:

This will begin to make things right.

Da habe ich gegrinst, als ich das hörte. Und von da ging es steil bergauf, eine kleines Tal hier und da, klar, aber insgesamt? Schöner Ausblick.

Aber zurück zu deinen Prequels...

>Das Pod-Racing,

Überflüssig wie ein Kropf und Füllwerk.

>Curoscant

City of the mid-air collision.
Schauplatz der aufregenden Senat-Debatten.
Und natürlich Sitz des bedeutungsschwangeren Jedi Rats, die viel reden und dabei sich ständig selber widersprechen: Fear leads to the Dark Side. Und in der nächsten Szene redet Yoda davon, dass er Angst hat, Anakin auszubilden. Überhaupt die Ausbildung. Mit den Mini-Lichtschwertern der Kindern, die direkt nebeneinander stehen, die A New Hope Sichtverdeckungshelme aufhaben und die Schüsse abwehren sollen. Diese ganze Zeug mit der einer "echten Ausbildung" vom Kindesalter an erscheint mir als eine Erfindung der Prequels. In den alten Film war von einer Mentor-Schüler Beziehung die Rede und dass Luke zu alt sei, um sein "Training" (!) zu beginnen. Sein Training bestand im Wesentlichen aber darin, sich Darth Vader zu stellen.

>Naboo,

Ah, der Planet mit dem Wasser-Kern. Der Planet, der, obwohl komplett begrünt und mit dickem Generator ausgestattet (siehe das Final Battle in Ep1), zu "sterben" droht, wenn er zwei Tage ohne SPACE TRADE auskommen muss. Der Planet, auf dem man in der "Menschen"-Hauptstadt nie mehr als 20 Leute sieht: der eine Pilot mit dem lustigen Hut, die demokratisch gewählte Königin, ihren Hofstaat und Doppelgängerinnen und ein paar Wächter. Und den Gungans, natürlich. Warum die beiden Rassen eine Symbiose bilden sollten, wie im Film dick vorgetragen, erschließt sich nur keiner Sau.

>diese Schlacht zwischen Gungans und (ebenfalls neu) der RoboterArmee.

Jepp, so laufen Schlachten im SciFi Setting ab. Eine Armee aus Jar Jars tritt mit bunten Bällen (?!) im BraveHeart-Style gegen den einen Gegnertyp an, der NOCH schlechter schießt und weniger drauf hat als ein Stormtrooper. Jetzt mal ohne Witz - diese Roboter waren einer *der* Schwachpunkte der Prequels.

Die Prequels hatten *eine* Sache. Eine. Williams' Duel of the Fates. Das war's.

>Hingegen nun wieder X-Wings gegen Tie-Fighters,

Und? ALTER. Es muss heißen: ENDLICH WIEDER X-WINGS GEGEN TIE FIGHTER. Und diesmal nicht nur im Weltraum, sondern auch fein in Bodennähe. Das ist der Shit, den ICH in Star Wars sehen will, weil das für mich das Ikonische ist. Und TIE Defender und B-Wings und A-Wings und Tie Interceptors und meinetwegen auch den ollen Falcon. Das alles ging den Prequels komplett ab, das Schiffdesign war für den Arsch.

>... obwohl man in vielen Szenen einfach unwillkürlich grinsen muss.

Ertappt.

>Gut, dann zu den neuen Charakteren: Rey ist entweder die Tochter von Luke und ... sonstwem

Alles scheint darauf hinauszulaufen, aber das wäre sehr offensichtlich. Dann wiederum muss nicht alles ein Megatwist sein.

>sie fliegt dann weiter im Falcon mit Chewie, sie ist wie er ein guter Schrauber, sie hat auch sein Talent mit dem Blaster

Und kann super kämpfen, fliegen, und sofort die Macht benutzen. Sie hat, zumindest von dem was wir bislang von ihr gesehen haben, keine Schwächen. Alles, was sie anfässt, gelingt, sie steckt nie *wirklich* in Schwierigkeiten und selbst wenn sie das einzige Mal etwas verkackt ("wrong fuse" --> Monster freigelassen) stellt sich das als korrekt heraus. Man nennt sowas "Mary Sue". In der Tat lässt die Performance der Schauspielerin einen das erstmal übersehen, aber wenn das im nächsten Teil (im zweiten Teil einer Trilogie werden traditionell die Charaktere gefistet) immer noch so weiter geht, wird's langweilig. Oder sie liefern eine Erklärung nach, warum sie so ein Allround Genie ist (hatte Training als Kind, dann Men in Black Force Wipe, und jetzt agiert sie dadurch intuitiv oder so). Ich würde vermuten, dass sie u.U. der Dark Side verfällt und Kylo Ren der Light Side. Keine Ahnung. Die Schauspielerin ist super, aber der Charakter ist eigentlich noch zu flach. Für sie war ihr größtes Problem in EP7, einzusehen, dass sie in Jakku keiner mehr abholen kommt und zu akzeptieren, dass sie die Force benutzen kann.

>Finn gefällt mir insgesamt am allerbesten, er ist das frische Element, wobei ich mich in manchen Momenten an einen zweiten JarJar erinnert fühlte. Wo er her kommt und ob auch er die Macht in sich hat ... schwierig zu sagen. Ich tendiere zu Nein, bin aber gespannt wie es weiter geht.

Na, Jar Jar Binks, wir wollen mal nicht übertreiben. Ich vermute, Finn und Poe machen in den nächsten Teilen einen auf Bromance. Vielleicht sogar das klassische Liebesdreieck mit Rey?

>Kylo Ren ... er wirkt auf mich zu sehr nach Emo.

Was sollen eigentlich diese dummen Emo Vergleiche? Er hat langes Haar, hat Wutausbrüche und muss einen inneren Kampf ausdrücken, das gelingt ihm super. Und das macht ihn zum Emo? Was für ein Schwachsinn, sorry.

Aber ich verstehe schon - "der sieht nicht böse aus, also tue ich mir schwer damit, ihm abzunehmen, dass er böse ist". So in der Art, ja?

>Daß er ein ausgebildeter Sith sein soll ...

Er ist kein Sith. Wer oder was Snoke ist, weiß niemand. Und Sith war in A New Hope nichts weiter als ein Titel für Darth Vader (Dark Lord of the Sith), mit keinem Konzept dahinter. Das kam erst viel, viel später.  Viele Leute mögen dieses Sith-Zeug überhaupt nicht, ich auch nicht. Ebenso wie die Idee, dass alle Schüler 13 Jahre lang büffeln müssen, um wahlweise das Jedi- oder Sith-Abi einzusacken. In Episode 7 wird zudem klar gesagt - aus dem Gedächtnis - Evil has many names. The Sith. The Empire. Now, the New Order.  Und auch, dass Kylo Ren seine "Training" noch nicht abgeschlossen hat.

>auch hier fand ich Darth Maul weit beeindruckender.

Und wieso? Er hatte iirc keinerlei Zeilen. Er war ein Miniboss, reduziert auf Hörner, Gesichtsbemalung und Dual-Lightsaber. Charakterlich war da absolut *nichts*.

>Der in Kombination mit Palpatine war super,

Ah, ich muss mich korrigieren. Palpatine und sein süffisantes Schauspiel war das andere gute Element in den Prequels.

>Vor allem war das CGI an der Stelle total lausig, vielleicht sollte es aber so sein, weil Holo-Konferenz.

Bin wie gesagt auch kein Fan von Gollum-Snoke. Wer weiß, was sie mit dem Typen noch vorhaben, aber *dafür* hätte es kein CGI gebraucht (nicht, dass der Film kein CGI hätte - jeder Film hat mittlerweile tonnenweise CGI - aber das gute CGI ist eben "unsichtbar"). Der Look von Snoke passte überhaupt nicht zum Rest des Films, ein absoluter Fremdkörper.

>Apropos Yoda, die orangene Bar-Besitzerin ... da dachte ich auch ne Weile, die zieht bald die Mütze ab und dann kommen da die Spitzohren raus. War aber wohl selbst JJ zu viel Cameo.

Die war auch hart an der Grenze, passte aber besser ins Bild. Zudem verlieh die Synchronsprecherin (O-Ton) ihr eine glaubwürdige Persönlichkeit.

>Auch hier hat Episode I wieder die Nase vorne mit dem Gungan-Chef, Watto, Sebulba oder Shmi.

Sorry, aber jetzt mal ehrlich. SCHWACHSINN. Das ist so dämlich, das nehme ich nicht einmal richtig auseinander. Der bräsige Gungan Chef? Der Wile E. Coyote Pod Race Gegenspieler, der nichts auf den Tisch brachte als "ich will das Rennen gewinnen, zur Not auch unfair"? Die widerlich antisemitsch gezeichnete Händler-Fliege? Die 08/15 Mutterfigur, die nie ein Problem damit hatte, 10+ Jahre weiterhin als Sklavin auf Tatooine zu hocken? Da hat Episode I "wieder die Nase vorn"? Gegen das Artdesign aus Episode VII? Echt jetzt?

>
>Daß Han sterben muss ... man roch es Meilen gegen den Wind, schon beim Abschied mit Leia war klar, daß es diese Konfrontation geben wird ("If you see our son, bring him home!") und dann, daß Kylo noch nicht sofort bekehrt werden würde.


Jepp, das sah man kommen. Er musste aber auch gehen. Die Neuen sind nun dran und Han UND Luke im nächsten Teil hätte das nicht zugelassen. Auch ein Grund, weswegen Luke in diesem Teil so gut wie nicht auftaucht.

>Finde ich natürlich ultra-scheiße.

Also... doch nicht alles Fanservice?

>Auch wenn die Szene selber sehr stark war.

Allerdings. Und vieles über Licht. Die beiden sind beide in rotes und blaues Licht getaucht. Rot und Blau steht, wie man vielleicht weiß, für Dark Side / Light Side. Und als die Sonne weggeht, ist alles Rot. Und dann passiert's.

>Beste Szene war dann neben dieser der Versuch des Mindprobing von Kylo bei Rey ... und wie da einfach nur über Mimik und Musik gezeigt wird,

Das Sounddesign in Episode VII ist vorzüglich. Das Niedrigfrequenz-Grummeln beim Einsatz der Force ist total geil. Und dann dieses Rückwärtswabern, wenn sie den Spieß umdreht.

>wer wen besiegt und wie zerrissen Kylo ist. Auch wenn ich schrob, daß er mir zu sehr Emo ist, gerade diese Szene zeigt schon, wie viel in dem Charakter steckt ...

Mehr als in Vader in A New Hope und mehr als im ollen Darth "Dualsword" Maul.

>ich finde es nur komisch, daß man so einen Sith herum laufen läßt.

Das mag daran liegen, dass es keine Sith sind.

>Force-Mäßig hat er es einfach nicht drauf, ist viel zu unerfahren und das kann >der New Order wirklich nicht brauchen.

Ich glaube, in der Zeit, in der Episode VII spielt, ist die Auswahl an Force-Usern, sehr, SEHR begrenzt. Man nimmt, was man bekommt.

Und vergiss die Prequels, das war kein Star Wars. Keine Sau kräht mehr danach und das nicht erst seit Episode VII. Irgendwo muss man auch mal sagen - da gibt es eine Trilogie (Hint: die originale), die hat einen gewissen Look, ein gewisses Feeling und gewisse Elemente, die die Reihe zu dem machen, was sie ist. Wenn ich dazu eine Fortsetzung sehen will, erwarte ich, dass eben diese Punkte aufgegriffen und behutsam fortgeführt werden. Das haben die Prequels nie auf die Reihe bekommen. Episode VII dagegen... versteht, was Star Wars ausmacht.

Ich könnte jetzt noch einen Rant darüber verfassen, wie Lucas die alten Filme immer weiter versaut und den Theatrical Cut nicht rausrücken will, aber ich lasse es. Keine Ahnung, wie genau die rechtliche Situation da nun ist (iirc war da irgendwas mit Return of the Jedi), aber es kann mir nicht vorstellen, dass Disney da nicht mit einem BluRay Set abkassieren möchte. Angeblich existieren ja die originalen Negative nicht mehr.

***Diese Nachricht wurde von membran am 28.12.2015 15:22 bearbeitet.***
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