Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 13.09.2015 17:30 Uhr
Thema: Re:Peking Antwort auf: Re:Peking von dixip
>Gab mal ne schöne Doku, was passiert, wenn die Menschheit ruckzuck ausstirbt. Afair bleibt von unserer heutigen Hochkultur schon nach 100 Jahren kaum noch was über, antike Bauwerke überleben länger.

Reine Infrastruktur, sicherlich. Sollten wir das Klima aber derartig verändern, daß noch mehr Viecher verrecken, meine ich ein wieder erstarktes Ökosystem.

>Naja, die Versorgung ist schwer, weil 500 Mio. Menschen zu viel Fleisch essen, was deutlich mehr Fläche zur Erzeugung braucht als Pflanzennahrung. Davon ab, wachsen ja primär die armen Länder (Asien, Afrika) extrem, wo schon heute die Versorgung schwer ist, aus kulturellen Gründen und Gründen der Altersvorsorge.

Die Gründe sind manigfaltig und mir klar, aber das reine Wissen, wieso es eigentlich gar keine Besserung geben kann, weil die Gründe halt nicht verschwinden, hilft wenig.

>in 30 Jahren sicher nicht. Bei längerfristigen Betrachtungen ist das möglich, wäre aber auch kein neues Phänomen.

Du hast Deine Meinung, ich hab meine.

>weder Holland noch Hamburg und Co werden im Meer untergehen, dafür sind die Regionen zu reich, sprich die bauen einfach höhere Mauern. In Bangladesh sieht die Lage anders aus.

Stimmt, so reiche Regionen wie etwa Regensburg haben auch kein Problem mit, wenn es mal spontan und plötzlich mehr wird mit dem Wasser.

>Afrikas Lage hängt doch immer noch mit der Kolonialzeit zusammen. Die staatlichen Strukturen sind idR problematisch, gleichzeitig ist das imo der Kontinent, der nachwievor am stärksten von der entwickelten Welt ausgenutzt wird.

Und wie lange wird sich das der Kontinent noch gefallen lassen? Man hat bislang nur einfach weggesehen, wenn dort die Kindersterblichkeit hoch war, weil ... ist ja schön weit weg. Aber nun ist die Lage ein aktives Eingreifen mit Hühnerreste hinschicken, dafür den Weizen dort anbauen und zu uns "re-importieren", die Fische vor der Küste wegfangen...

>es wird in den nächsten 50 Jahren nicht kacke.

Hmmm, okay, na dann.

>Klar, die Sommer werden öfter mal zu heiß, die Regenfälle zu stark, so dass selbst Münster, wo es eigentlich keinen wirklichen Fluss gibt, mal unter Wasser stehen kann, aber das ist nicht meine Definition von Weltuntergang.

Daß die Welt wirklich unter geht, will ich auch gar nicht behaupten, es wird nur einfach sehr ungemütlich. Daß in Münster dadurch das Wetter eher "nicht so geil" ist, ist doch nur die eine Seite. andere Regionen leiden doch jetzt schon und werden noch weiter leiden. Und das fixt Du halt einfach nicht mehr, wenn sich die ganze Kettenreaktion erst mal in Gang gesetzt hat. Laß die Weltmeere nur ein paar Grad ansteigen und viele der gelagerten Methanablagerungen kommen an die Oberfläche, die bislang durch die kälteren Schichten gebunden wurden. Da stirbt Dir die Bevölkerung an der Küste einfach innerhalb von wenigen Stunden weg. Ähnlich wie zB am Kiwusee:
[https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kiwusee#Die_S.C3.A4ttigung_mit_Gasen]

>In 150 Jahren kann alles besser oder schlechter sein, das hängt aber nicht vom Klimawandel ab.

Wenn der Klimawandel so kommt, wie von manchem prognostiziert, dann eben schon.
Ich sehe es an wie eine Versicherung, in die man einzahlen sollte. Aktuell wird aber nur für den Augenblick gelebt, weil es noch alles okay ist, weil es auch ohne Menschen schon mal so war, weil man keine eindeutigen Zusammenhänge feststellen kann, weil es eben in 50 Jahren auch trotz aktuellem Kurs alles voll dope sein könnte. Könnte, müsste, hätte. Macht halt keine gute Laune, sich verantwortlich dafür zu fühlen.

>Und schon gar nicht hängt das von der deutschen Energiewende und unserem Ökobewusstsein ab.

Wir tragen unseren Teil dazu bei, aber verglichen mit China, USA und Indien sind wir natürlich keine MajorPlayer.

cheers
DON
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