Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 05.09.2015 18:35 Uhr
Thema: Ich hab mich mal fast ein Jahr lang mit Mikrowellenfraß Antwort auf: Eine Mikrowelle von Carnivore
ernährt. Also entweder Bifi Roll und Eistee zum Frühstück, McDonalds oder so zu abend, weil ich immer ganz spät nach hause kam und nie bock hatte auf kochen und mit zwei Kochplatten eh keine Wunderdinge anstellen konnte und dann noch hätte groß spülen müssen etc. etc., also für eine Person schon kack.

Da hab ich natürlich auch die Hamburger durchprobiert und bin am Ende bei den Chicken-Burgern von Lidl als die am wenigsten abstoßenden gelandet. Ich fand das auch mal ne Zeitlang geil, dieser Sub-Scheiblettenkäse-Quali-Phantomkäse, Hela Curryketchup und dann schon in 90 Sekunden zur Wabbeligkeit durchatomisierte Mystery Meat Patties, die aus Katzenfleisch oder Bisamratte oder Mensch hätten sein können, man hätt's nicht mehr schmecken können.

Ich hab mich auch durch diverse "Tellergerichte" für die Mikrowelle gefressen, so Sonnen-Bassermann-Menüschalen (Auf die musste ich im Frühjahr wieder zurückgreifen in der Hoffnung,dass deren spongiforme Konsistenz meinem schmerzmittelbedingten Hartstuhl entgegen kommen würde, dass war aber den Duft und Geschmack von harten Depressionen nicht wert auf Dauer...) und deren Ableger. Nudeln, Sauerkraut und Rotkohl gehen immer gut in sowas (Sprich sind essbar und besitzen eine gewisse Restähnlichkeit zu den "Originalen"), genauso wie Kartoffelpü. Fleisch ist IMMER abartig, egal ob "Rinderbraten", "Nürnberger Würste" oder "Hacksteak" (Die Anführungsstriche können nicht fett genug gelesen werden).

Am besten ist so ne Kombi "Schweinebraten" (Again, heavy air quotes) mit Nudeln/Pü und Rotkohl. Das kann man aber auch nicht immer essen.

Besonders unkompliziert sind da die Menüschalen mit Dampfventil, gibts zB bei Aldi. Die sind mir aber auch mal in der Welle geschmolzen, also das Plastik der Schale. War dann weniger toll.

Auch heute will ich auf eine Mikrowelle nicht mehr verzichten, aber in erster Linie um Sachen aufzuwärmen, die wir selber gekocht haben. Also portioniert eingefrorene Suppen oder Gemüse oder so, einfach den Eisklotz in die Glasschale mit Deckel geben, viertelstunde Nuklearblast, feddich. Der Geschmack rechtfertigt den Aufwand des Vorkochens doppelt und dreifach. Wenn das vernünftiges Essen ist und nichts beinhaltet, was im klassischen Sinne knusprig oder von besonders fester Konsistenz sein soll (Wobei ich mir bei den Billoburgern schon so manches Brötchen zum Keks genuked habe, zumindest stellenweise) schmeckt das auch völlig unverändert wie bei der erstzubereitung.

Man kann sogar Eier in ner Mikrowelle pouchieren, was ich für ERHEBLICH einfacher halte als JEDE andere Variante, Eier zu pouchieren. Eistich gelingt bspw. auch supereinfach in der Mikrowelle, und in England hat meine Gastmutter mit Dampfgareinsätzen usw. einen Sunday Roast komplett in der Mikro gemacht, ohne dass es eklig war, im Gegenteil. Hackbraten mit Pfefferminz können die sich trotzdem in den Arsch schieben, pfui.
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