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Thema: Re:Elena Shumilova im Kurzportrait | Antwort auf: Re:Elena Shumilova im Kurzportrait von D@niel | |
>Ja, die Bilder sind richtig gut. Irgendwie bin ich aber ob der PR, die da verbreitet wird, immer noch etwas misstrauisch. Die Story "Ich hab mir 2012 eine Kamera gekauft und verher nie fotografiert" kaufe ich irgendwie nicht. Klar, als Einstiegsmodell eine 5D MII und dann gleich mit solchen Bildern loslegen, die die meisten Berufsfotografen auch nach jahrelanger Erfahrung nicht hinbekommen. Dazu noch eine perfekte Nachbearbeitung, die die Wirkung der ohnehin sehr guten Bilder perfekt verstärkt. Das packen die meisten nicht nach Jahren. Und bei ihr hat das Alles aus dem Stand funktioniert? Was das Equipment angeht: 5D Mark II 2012 = 1.800 €. Das 135mm f2.0 = 1.000 €. Wenn sie als Architektin nicht mehr arbeiten muss und Vollzeitmutti sein kann, verdient der Ehemann sicher recht gut. Da sind 3.000 € vertretbar. Ich habe 2007 mit einer 30D (850 €), einem 17-85mm f4-5.6 (500 €) und einem 35mm f1.4 (1.300 €) plus Blitz (400 €) angefangen. Die habe ich damals mehr oder weniger blind gekauft, ohne mich mit Fotografie auseinander gesetzt zu haben. Ich dachte, dass man keine Skills braucht und besseres Equipment einfach bessere Fotos macht. Entsprechend hatte ich einfach nach Equipment mit guter Bewertung innerhalb meines Budgets gesucht. Mit meinem Wissen von heute muss ich sagen, dass das 17-85mm ein epochaler Fehlkauf und das 35mm f1.4 ein absoluter Glücksgriff war. Das 17-85mm habe ich 2010 verschenkt, das 35mm f1.4 habe ich immer noch. Beim 35mm hat sich bezahlt gemacht, gleich was Hochwertiges zu kaufen. Insofern hat Frau S. nicht die falsche Wahl getroffen. Kleinbild plus 135mm f2.0 ist so ziemlich das beste, was man bekommen kann. Gute Fotos zu machen, ist der andere Punkt. Die ersten zwei Jahre habe ich mich überhaupt nicht mit dem Thema Fotografie oder Technik dahinter auseinander gesetzt. Die Fotos aus dieser Zeit sind alle scheiße. Wenn man sich mit dem Belichtungsdreieck nicht auseinandersetzt, darf man sich nicht wundern, wenn die Ergebnisse nicht gut werden. Ich hatte irgendwann mal gepostet, dass mir die Bilder meiner Sony F717 (Kompakte mit f2-Zoom aus 2002) besser gefielen. Die Bilder waren auch besser, aber die schlechten Bilder lagen zum Großteil an meinem Unwissen. Die f717 war eine idiotensichere Kamera mit sehr lichtstarkem Objektiv. Das 17-85mm hingegen ist so lichtschwach, dass es in 95 % der Fälle nicht zu gebrauchen ist. Umd beim 35mm f1.4 muss man genau wissen, was man macht. Der entscheidende Punkt war, als sich ein Freund eine 40D gekauft hatte. Der hatte sich autodidaktisch sehr schnell in das Thema reingefuchst und war binnen kurzer Zeit um Welten besser als ich. Zu irgendeinem Punkt fragte er mich, warum ich die Wahl der Autofokuspunkte bei meiner 30D nicht auf den Joystick gelegt habe. Zu dem Punkt wusste ich nicht mal, was Autofokuspunkte sind. Ich hatte einfach immer durch den Sucher geguckt und die Felder dort nicht beachtet. Er hat mir an einem Tag mehr beigebracht, als ich in über zwei Jahren als DSLR-Besitzer wusste. Mit einem guten Lehrer kann man schon recht schnell gut werden. Autodidaktisch kann man auch gut werden, aber man braucht deutlich mehr Zeit, da man selbst rausfinden muss, welche Themen wichtig sind und welche nicht. Die Bilder von Elena Shumilova sind auf jeden Fall nicht die einer Anfängerin. ***Diese Nachricht wurde von RouWa am 09.05.2015 23:07 bearbeitet.*** |
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