Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 20.04.2015 16:59 Uhr
Thema: Re:Every Frame a Painting... Antwort auf: Re:Every Frame a Painting... von D@niel
>Schau Dir, wie ich schon im verlinkten Maniac-Beitrag schrieb, "All Is Lost" an. Der erschien etwa auch zu der Zeit und ist vom Thema her durchaus vergleichbar. Spielt auf dem Ozean und nicht im All, aber das Grundthema ist dasselbe.

Werde ich machen, wenn der irgendwo streambar verfügbar ist.

>Es gibt keinerlei Hintergrundgeschichte, Es wird nicht gesprochen und der einzige Charakter des Filmes hat nicht einmal einen Namen. Und trotzdem ist es IMO der deutlich bessere Film. Er konzentriert sich eben auf das Wesentliche und lenkt nicht mit hinzukonstruierten Elementen ab.

Das sollte, wenn man Dein Urteil über Gravity bedenkt, dann dennoch kein wirklich guter Film sein, oder?

>Und zu philosophischen Ebene: In einer komplett durchtechnisierten Welt ist ein Mensch plötzlich fernab jeglcher möglichen menschlichen Hilfe auf sich allein gestellt. Da drängt sich nichts auf? Bitte! Man muss ja kein verkopftes Arthouse-Kino daraus machen, aber dass man die Chance so gänzlich verstreichen lässt, verstehe ich nicht. All Is Lost hat gezeigt, wie man das machen kann. Bei Gravity ist alles neben der Bombastoptik plattes, lieblos hingeschustertes Beiwerk.

Ohne den anderen gesehen zu haben, weiß ich nicht, was die Figur anders hätte machen sollen? Natürlich ist man auch auf dem Ozean ziemlich alleine, aber die Chance, daß da ein Schiff kommt oder man wenigstens im Wasser schwimmen kann ist ungleich höher als alleine im All. Grundsätzlich verstehe ich die Möglichkeit einer Parallelität, andererseits ist der Orbit für mich ne ganz andere Hausnummer als der Ozean.

>Nein, es hat eben absolut nichts mit irgendeiner Erwartungshaltung zu tun. Und dass es den reduzierten Kern eben nicht gibt, weil Cuaron es sich nicht getraut hat, ihn so stehenzulassen, ist genau das Problem von Gravity.

Für mich war die Erwartungshaltung durch "Children of Men" in Sachen Optik da und ich habe genau bekommen, was ich wollte. Ein zweites Mal muss ich mir weder den einen noch den anderen ansehen.

>Gravity hätte ein guter Film werden können. So ist es ein Trip vom einem Bummbumm zum nächsten mit flacher Rührstory und geiler Optik geworden. Schauspielerisch hätte es evtl. noch gerissen werden können, aber man hat leider die Bullock besetzt.

So kann ich das auch stehen lassen. Mehr, als daß er auf gewissen Ebenen bei mir sehr gut funktioniert (Optik, Takelänge, Sound), wollte ich auch nicht gesagt haben.

cheers
DON
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