Sascha  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 07.02.2015 05:49 Uhr
Thema: USA: Die Masern sind back Antwort auf: Reissackumfalllivestreamberichterstattungsthread#2! von Don Cosmo

Bisschen länger der Text, aber liest sich gut. Also im
Sinne von "Haha, die Kackvögel da drüben mal wieder".

"Die gefürchtete Kinderkrankheit, eigentlich so gut wie ausgerottet, ist zurückgekehrt.
Allein im Januar erkrankten 102 Amerikaner in 14 US-Staaten - fast so viele wie sonst
pro Jahr. Ground Zero des neuen Ausbruchs: Disneyland. Mindestens 42 der jüngsten
Masern-Fälle lassen sich nach Angaben der Gesundheitsbehörden auf "eine Erstansteckung
in Disneyland" zurückverfolgen. Demnach besuchte eine ungeimpfte Frau den Park im
Dezember und merkte zunächst nicht, dass sie krank war. Sie steckte unwissentlich
andere Besucher und fünf Disneyland-Angestellte an. (...)

Das ist nicht der erste solche Fall in jüngster Zeit. Schon voriges Jahr war die Zahl
der Masern-Fälle in den USA von 187 auf 644 hochgeschnellt, so viele wie seit 2000
nicht. Mehr als die Hälfte fanden sich in einer Amish-Gemeinde in Ohio: Deren
Missionare, aus religiösen Gründen ungeimpft, hatten das Virus aus den Philippinen
eingeschleppt. Dieser bisher größte Masern-Ausbruch der jüngeren US-Geschichte blieb
jedoch auf die streng isolierten Amish beschränkt. (...)

Es ist ein rein selbstgeschaffenes Problem. In den USA ist die Kinderschutzimpfung
wie in Deutschland freiwillig - doch immer mehr Eltern verweigern sich. Dahinter
steckt eine typisch amerikanische Mischung aus Aberglaube, Verschwörungstheorien
und Misstrauen gegen den Staat. Sie nenne sich "Anti-Vaxxer" - nach vaccine, dem
englischen Wort für Impfstoff. Die einen lehnen Impfungen aus einer Art
Reinheitsprinzip ab, ähnlich wie zum Beispiel genetisch modifiziertes Saatgut.
Die anderen, aus der eher konservativen Ecke, wollen sich vom verhassten Staat
ihre "Freiheit" und Selbstbestimmung nicht nehmen lassen.

Viele sind dem Irrglauben erlegen, eine Impfung könne zu Autismus führen. Dieser
Mythos beruht auf einer einzigen Studie von 1998, die längst als "völlig falsch"
zurückgezogen wurde. Ihr Verfasser, der britische Gastroenterologe Andrew Wakefield,
verlor später die Lizenz. Trotzdem haben sich etliche Prominente an die Spitze des
Anti-Impf-Trends gesetzt. Etwa Ex-Playmate und TV-Moderatorin Jenny McCarthy, bei
deren Sohn Evan 2005 Autismus diagnostiziert wurde - angeblich infolge einer
Masern-Impfung, wie McCarthy lange behauptete. Erst kürzlich begann sie, sich von
diesen Aussagen zu distanzieren. Vor allem Republikaner springen auf den "Anti-
Vaxxer"-Zug auf. Er passt in ihre pauschale Ablehnung jeglicher Wissenschaft - und
ihren gleichzeitigen Hang zu abstruser Pseudowissenschaft. Schon im vergangenen
Präsidentschafts-Vorwahlkampf behauptete die damalige Kongressabgeordnete Michele
Bachmann, Impfungen könnten zu "geistiger Behinderung" führen. Auch die Möchtegern-
Kandidaten für 2016 wittern Populismus-Punkte. Eltern sollten selbst entscheiden,
forderten unter anderem der Tea-Party-Senator Rand Paul, ein Augenarzt, und New
Jerseys Gouverneur Chris Christie. Als Christies Worte einen Proteststurm auslösten,
ruderte sein Büro aber schnell wieder zurück: "Bei einer Krankheit wie den Masern
ist es keine Frage, dass Kinder geimpft werden sollten."

[http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/masern-ausbruch-in-den-usa-gefaehrliche-kinderkrankheit-zurueck-a-1017044.html]

Über einen Zombie-Outbreak infolge von Impfmüdigkeit könnte man auch mal reden!
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