Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 04.02.2015 10:13 Uhr
Thema: Dressed to Kill & Henry Maske... ääh Max Schmeling Antwort auf: Scharfe Filme: HD-Empfehlungen für Genre-Fans! von Don Cosmo
Ersterer lief auf dem WDR und war nicht so mein Fall. Visuell exorbitant gut erzählt, aber die Geschichte insgesamt ist halt ziemlicher Giallo-Balla-Balla und ich fands schade, dass ich keinen O-Ton hatte für die originale "Moikel Coine"-Akzent-Goodness. Nancy Allen war aber ein ziemlicher Schuss, das muss man sagen. Vor allem auch charismatisch, was später ihrer Figur in Robocop auch immens Profil verliehen hat. Es ist halt wirklich so ein Filter zwischen DePalmas Hitchcock-Fimmel, und dieser Filter ist der sich ja widerum ebenso explizit auf Hitchcock beziehende Giallo, nur eben... naja, Giallo halt. Giallo Giallo Giallo. Fünf Mark ins "Zu oft Giallo sagen"-Schwein.

Uwe Bolls Biopic über Max Schmeling hab ich nur mit halbem Auge verfolgt, was völlig ausreicht. Der Film rechtfertigt es schlicht nicht, sich auf ihn zu konzentrieren und wirklich jede Facette von Henry Maskes teilweise bizarrer Performance handschriftlich oder mental festzuhalten. Die Eckpunkte genügen, um sich ein Bild zu machen, was für ein Schlock der Film ist: Maske hat quasi die ganze Zeit einen sehr präsenten Spielpartner und so gut wie keine Szene alleine. Maskes Takes sind teilweise lächerlich kurz, als würde sich die Kamera genieren, ihn zu lange zu filmen (Oder er sich genieren, zu viel schau zu spielen, wahrscheinlich eine Mischung aus beidem). Alle (!) Spielpartner overacten bis ins chargenhafte; eine Figur, sein ständig auf einer Zigarre kauender Boxtrainer (der, Zigarre kauen und alles, nachsynchronisiert wurde, was sich furchtbar anhört, vor allem auch weil Maske sich selbst nochmal nachsynchronisiert hat (Internationale Produktion, Leude! ZWEISPRACHIG DREHEN!!1) und auch diese zweite Chance, seine Lines vernünftig zu spielen verkackte), ist häufiger mit ihm im Bild als Maske mit Max Schmelings Frau. Also Maske als Schmeling als Maske Schmelings Frau. Whatever. Jedenfalls macht das nur NOCH deutlicher, was für ein erbärmlicher Schauspieler Henry Maske ist und wirft die Frage auf, welcher IRRE ihn in dieser Rolle überhaupt erwägen würde zu besetzen. *kopfkratz*

Jedenfalls kommt dazu noch ein seltsames Makeup, was Maske manchmal wirklich uncanny wie ein glaubhaft als gerontischer Schmeling aussehen lässt aufgrund der markanten buschigen schwarzen Augenbrauen, seltsam leblose Boxszenen mitsamt bemerkenswert dumpfen und laffen Tonschnitt und Foley-Effects (Wo man denken würde, der Ex-Halbprofi im Boxen, Uwe Boll, hätte hier sein "passion project" verwirklicht und auch ein nachvollziehbar feines Händchen für das in genau sein Interessengebiet fallende Thema mitgebracht) in denen schwarzweiß und sepia-farbkorrektur Maskes bemerkenswert bleiche alte Haut mit der seiner komplett Solariumsgebräunten und sichtbar aus der aktuellen Semi-Profi-Boxwelt rekrutierten random Box-Gegner kontrastiert (Einer der Gegner, sein allerletzter, wird gespielt von Arthur Abraham, und komischerweise wurde Abraham widerum synchronisiert... whatevs, Dude, what do I know about filmmaking...). Schund, sicherlich, aber nichts, worüber man eigentlich überhaupt reden braucht.

So, jetzt guck ich "Se Hört Locka" zuende, auch jetzt nicht sonderlich prominent. Falls man aber hardcore islamophob ist, ist das glaube ich der schlimmste Horrorfilm überhaupt. ständig werden sexy dudes umzingelt von auf Dächern und Balkonen lungernden unsexy braunen dudes und überall liegen bomben. Und nur wenn man GLÜCK hat, kann man toten Leuten die Caprisonne klauen. JALLAJALLAJALLLA! DAT IS DEM KLAUS SEINE LETZTE SONNE!

Ich mein, Superstau war nach 90 Minuten wenigstens vorbei, und da gings im Grunde auch nur um Asis, die in brütender Hitze in ihren Autos rumhockten und ab und zu mal draußen sich die Beine vertraten. Schön gefilmt und gut gespielt, aber sheesh, 130 Minuten. Sheesh.
< Auf diese Nachricht antworten >