Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 19.12.2014 18:37 Uhr
Thema: Re:Weihnachts-und-Festtagsschmaus!? Antwort auf: Weihnachts-und-Festtagsschmaus!? von Don Cosmo
>Was wird es denn zum Essen geben?
>
>Bei uns (also zumindest noch):
>- Weihnachten wird es "nur" kalte Küche geben. Erst hatten wir Kartoffelsalat mit Würstel oder Fleischpflanzerl oder so im Sinn, dann wollte Snoopy aber preussischen (also mit Mayo) und bayrischen (also mit Essig/Öl), dazu noch Nudelsalat .. und das war mir zu viel.


Bewirtet ihr Gäste? Wenn ja, hm, wenn nein, klar.

>Danach Antipasti ins Auge gefasst, aber ... kauft man meist zu viel (weil schmeckt zu gut) und ist auch nicht sooo festlich. Nun sind wir erst mal bei Lachsschnittchen und Käseselektion hängen geblieben.

Gibt immer Rumpsteak. Schön gräulich trocken gebraten ohne sicht- oder schmeckbare Röstaromen von Muttern, die sich da gerne das leckere "Rauchsalz (Aroma)" draufkippt. Natürlich würde Sohnemann alles verkacken und dazu die Küche vernichten, letztes Jahr durfte ich die Zwiebeln in Ringe schneiden, damit war sie auch unzufrieden. Immer derselbe Scheiß, naja.

Da meine Eltern am 27. nach Gran Canaria fliegen, mit meiner Schwester aber ohne mich (Wer braucht mich schon!) fahre ich am 26.12. zu meiner Oma. Eigentlich wollte ich über Weihnachten zu ihr fahren, da sie, seit mein Opa vor etwas über drei Jahren verstarb, eigentlich immer alleine ist zu der Zeit, und sie Weihnachten auch mega ätzend finde und ich auch und ich dann dachte "Naja, kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, Weihnachten ignorieren und trotzdem jemandem Gesellschaft leisten, der Heiland hin oder her wahrscheinlich doch traurig wäre alleine über die Tage. Aber das konnte ich meiner Mutter nicht antun, wahrscheinlich wirklich so: Solange ich keine eigenen Kinder habe, zählt einfach keine Begründung, nicht zum Feste aufzuschlagen. Brrraaaaak. Auf jeden Fall werde ich mit meiner Oma wohl irgendwo essen gehen in den Tagen wo ich da bin, bis zum 29. Und mit "irgendwo" meine ich so typische Rentnerrestaurants, wo die Sachen schön weich sind und es schön günstige "Spezialteller" gibt, im Gegensatz zu dem restlichen Fraß, der amtlich überteuert ist.

>- Weihnachtsfeiertage werde ich einen Schweinsbraten machen, schon eeeeewig nicht mehr gekocht. Mit Knochen und Soße selber herstellen (hab ja noch Rinderbrühe), begossen wird es dann mit Bier, in die Soße kommt am Ende zur Bindung eine Brezn.

Gabs vorletztes Wochenende, war geil. Zwei Tage hintereinander. Schön Dunkelweizen alle halbe Stunde drübergeschüttet, orgasmisch.

>Dazu Blaukraut (klar, selber gemacht)

"klar, selber gemacht". Rotkohl. Pfrzt. Wirklich, selbstgemachter Rotkohl ist Showoff vom feinsten, kulinarisches sich-selber-auf-die-schulter-klopfen, von dem keiner was hat ausser der Koch das dusselige Gefühl, stolz auf sich sein zu dürfen weil er mal eine Komponente zubereitet hat wie damals vorm Krieg. Selbstgemachter Rotkohl schmeckt nie (!!!) so gut wie industriell hergestellter. In jedem Blindtest wirst du das rausfinden. Niemand wird sich um faden, holzigen Schnitt herumsammeln und den feiern, nur weil man ihn stundenlang mit eigenen Händen verprügelt hat. Empfehlen würde ich da immer den von Leuchtenberg aus ruudem Kappes vom Niederrhein:

[http://www.leuchtenberg.org/rotkohl.html]

Aber selbst die gefrorenen Iglo-Pellets sind total okay.

Tut mir leid, aber Leute, die stolz darauf sind, ihren eigenen Rotkohl zu machen, reizen in mir Aggressionen und auch etwas Mitleid, so wie Katja Ebstein und ihre Natursektspielereien. "Rotkohl selber machen" ist in der Genfer Konvention als geächtet vermerkt, da es (und ich zitiere hier wörtlich) "ausschließlich und einzig der körperlichen wie seelischen Erniedrigung meist weiblicher Küchenkräfte, ob häuslich oder in der Gastronimie, dient" (§28 Absatz III.1 ff.). Krautsalat, klar, kannste selber machen, soll ja auch "Biss" haben etc. und musste nicht viel machen. Aber Rotkohl ist punishment und schmeckt am Ende auch echt nicht so gut. Sorry, brah.

>und Kartoffel-Kneedl (bin ich leider zu doof für, da werd ich Fertigteig kaufen).

Ist schon diffizil. DA weiß ich, dass es selbst gemacht besser schmeckt (Hatte allerdings nur in Gaststätten das Vergnügen), aber einfach zu faul für das Gepansche und für eine Sache, die nüchtern betrachtet nach nicht viel schmeckt.

>Das wird auch genug für zwei Tage.
>- Sylvester: Natürlich Fondue. Habe mir auch überlegt, ob ich da nicht mal auf Elektrisch umsteigen soll, weil man die Hitze leichter dosieren kann, generell ist mir das mit dem Feuer und heißem Fett seit jeher suspekt. Was da rein theoretisch passieren kann, furchtbar. Aber schmeckt halt so lecker. In den Topf kommen dann wie immer Schwein, Rind, Huhn, Hackbällchen, Pilze und Paprika. Dazu selber gemachtes Tzaziki, Knobimayo, wohl ein Eiersalat und sonst Baguette zum Tunken. Das wird dann auch noch mal Neujahr zu Mittag gemacht.


Wenn alles klappt, machen wir Schaschlik mit Pommes. Und zwar so richtig viel davon. Schweinegulasch, Rindergulasch und Bauchspeck und Paprika und Zwobeln und Güwerzgerkchün und nachher das Gemüsezeug wenns weichgeschmort ist kurz von den Spießen piddeln und in der Soße mit dem Stabvernichter durchvernichten und GEIL. Das hab ich bisher nirgendwo besser gegessen als in eigener Herstellung, in keinem Imbiss oder Restaurant oder sonstwo, wobei ich sagen muss dass ich in nem Restaurant auch kein Schaschlik bestelle. Aber wie soll das bei denen besser schmecken? Die machen das ja nicht so geil wie ich, die Stümper.

Und dann zu zweit einfach mit fettem Bauch in der Wohnung chillen und bis kurz vor zwölf WiiU spielen und saufen und dann kurz fernseher an und danach weiter saufen und WiiU spielen. Ich habs ja generell nicht so mit Menschen, aber an dem Tag wirklich am allerwenigsten. Ich bin froh, dass sich alle für irgendwelche feiern verabreden und mich in ruhe lassen.
< Auf diese Nachricht antworten >