Sascha  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 07.11.2014 05:43 Uhr
Thema: Die Causa Luxemburg Antwort auf: Reissackumfalllivestreamberichterstattungsthread#2! von Don Cosmo

"Luxemburg hat Hunderten Konzernen in geheimen Absprachen hohe Steuerabschläge
zugesichert - und so weltweit Steuerzahlungen in Milliardenhöhe verhindert. Das
geht aus Unterlagen hervor, die der Norddeutsche Rundfunk zusammen mit
internationalen Medienpartnern ausgewertet hat.

Zu den Firmen gehören börsennotierte Konzerne wie Pepsi, FedEx, Ikea, die
Deutsche Bank, Amazon und Fresenius ebenso wie Mittelständler und Spezialfonds.
Der Datensatz zeigt, dass mehr als 340 Firmen die Vorteile der Steuerdeals
nutzen. Zum Teil erreichen sie in Luxemburg eine effektive Steuerrate von weniger
als einem Prozent - ganz legal, obwohl Luxemburg eine Unternehmensbesteuerung
von nominell 30 Prozent hat.

Entwickelt hat die Steuermodelle die Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers
(PwC). Berater setzten dabei komplizierte Strukturen auf, verschachtelte Firmen,
die zum Teil über viele Ländergrenzen hinweg miteinander zusammenhängen. Danach
wurden die Dokumente, die größtenteils aus den Jahren 2008 bis 2010 stammen, von
der Luxemburger Finanzverwaltung abgesegnet. Diese profitiert davon, trotz extrem
niedriger Steuerraten: Die Unterlagen belegen, dass Firmen zum Teil gigantische
Summen in den Kleinstaat verschoben haben, bis zu 50 Milliarden Euro.

Die Modelle zeigen detailliert, wie die Steuervermeidung funktioniert. Das
Energieunternehmen E.ON etwa hat in Luxemburg eine Art firmeneigene Bank
eingerichtet hat: eine Tochtergesellschaft, die hohe Summen an E.ON-Geschäftsteile
in den USA oder Großbritannien verliehen hat. Diese zahlten das Geld zurück -
plus Zinsen. So konnte E.ON in Luxemburg große Barreserven ansammeln, die durch
einen Trick mit Verlustvorträgen nahezu komplett am Finanzamt vorbeiflossen.
2012 nahm die Luxemburger E.ON-Tocher rund 130 Millionen Euro ein - zahlte aber
etwas weniger als 1600 Euro Steuern.

(...)

Aufklären soll das nun ausgerechnet der Mann, der wie kein anderer für den
Aufstieg Luxemburgs als internationaler Finanzstandort steht: Jean-Claude
Juncker, ehemaliger Luxemburger Premier- und Finanzminister und seit Anfang
November Präsident der Europäischen Kommission.

[http://www.tagesschau.de/wirtschaft/luxemburg-steuern-101.html]
[http://www.tagesschau.de/wirtschaft/luxemburg-steuern-105.html]

Alles legal!
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