Sascha  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 19.10.2014 11:23 Uhr
Thema: Re:Perry Rhodan, Reaktionär aus Leidenschaft Antwort auf: Perry Rhodan, Reaktionär aus Leidenschaft von a gentle breeze

> Bei den Beschreibungen der Truppenverbände übt man sich in gern Zahlenhuberei
> mit der Absicht den geneigten Leser zu beeindrucken: Wie groß die Schiffe sind,
> wie viele Kampfroboter mitgeführt werden, welche Waffen an Bord sind und welche
> Reichweite diese haben, wird minutiös aufgelistet, was mir jedoch nichts weiter
> als ein hilfloses Schulterzucken entlockt. Gibt’s da Leute, die beim Lesen
> dieser Zeilen ob dieser beeindruckenden Machtdemonstration eine Träne verdrücken?


Exakt meine Gedanken: Ich kann natürlich haarklein die Stückgutliste eines großen
Containerschiffes beschreiben, oder ich fühle die Zeilen mit anderen Inhalten. Wenn
diese aber fehlen. Aber vielleicht macht das auch gerade den Reiz aus.

> Es mag jetzt ein wenig kleinkariert wirken, aber in Zeiten von GHCQ, Snowden und
> einem wachsenden Bewusstsein für die Wichtigkeit von Privatsphäre und Rechtsstaat
> lichkeit wirken viele kleine Dinge beim aufmerksamen Lesen befremdlich: Da wäre
> der lustige Telepath Gucky, der quasi als Trumpfkarte die Gedanken Wildfremder
> liest, z. B. um ihre Aussagen zu überprüfen. Darf der das so ohne weiteres? Ist
> das nicht z. B. in Iain Banks Culture-Serie eines der letzten Tabus? Bei Perry
> Rhodan wird es kaum thematisiert.


Die Frage stelle ich mir oft bei NCIS und Konsorten, wo ja nicht nur wie üblich
zu eigentlich Illegalen Mitteln, die den Zweck Heiligen gegriffen wird, wo man
mal Generös drüber Hinweg sieht, solange es vielleicht einer Interessanten
Story dient, aber in der Regel auch immer von höheren Stellen angemahnt bzw. auch
mal geahndet wird - sondern auch oft genug unverholen Propaganda gemacht wird.
Snowden? Ein Verräter der die hart arbeitenden und rechtschaffenden dieser Welt
in Gefahr begibt. Drohnen? Retten am Ende Leben, egal wie. Also weitermachen;

> Perry wörtlich zu ihr: "kein Querulantentum, kein Hinauszögern oder Verhindern
> wichtiger Beschlüsse. Die Stimmung auf der Erde und im Speziellen in Terrania
> ist nach den Ereignissen der letzten Wochen derart labil geworden, dass wir
> unbedingt an einem Strang ziehen müssen, um den Menschen Sicherheit und
> Selbstbewusstsein zu vermitteln." Der Zweck heiligt eben doch die Mittel.
> Kleinlaut knickt die Schnepfe ein und der starke Mann verlässt den Platz des
> Geschehens (Bd. 2304).


In den letzten Jahren auch alles zur Genüge in Serien gesehen,
das muss man sich dann eigentlich nicht auch noch im Comic antun.

> Mit den Frauen im Allgemeinen haben es die Autoren überhaupt nicht so: Entweder
> sie sind von den Männern durch nichts zu unterscheiden, oder es handelt sich z.
> B. um kesse Studentinnen, die schon mal frech mit dem "Po wackeln" (Bd. 2304
> ist eine Goldmine) oder sich jedem an den Hals werfen, wie Mirna Lamarr, welche
> "Groß, blond, blauäugig und ... hm ... mit jenen beiden weiblichen Vorzügen
> ausgestattet [war], die ihn eben erst bei dem Wechselgeschlechtler in der
> Rohrbahn abgeschreckt hatten." Die verklemmten Tennie, bzw. Altherrenfantasien
> beim Aufeinandertreffen von Männlein und Weiblein abseits der Universität in
> dieser Schmonzette sind nicht minder unangenehm. Da streifen "Blicke" über
> "Kurven" und wenn es situationsbedingt eng wird, fühlt man eben die
> "Körperformen" der Angebeteten durch den Anzug (z. B. in Bd. 2300).


Wollte eigentlich bei dem: "Man kann es den Autoren nicht vorwerfen, dass sie in
eine bestimmte Kultur hineingeboren wurden (...)" fragen: Von wann sind denn die
Dinger?

Schöner, langer Text!
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