Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 06.10.2014 09:22 Uhr
Thema: BR-Tatort-Nacht: 3 von 4 gesehen... Antwort auf: Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett (Tatort&Krimis <3) von Don Cosmo
Wie hier beschrieben [http://pp-forum.p44.net/pxmboard.php?mode=message&brdid=1&msgid=291288] kamen an diesem Samstag gleich mal 4 Tatorte aus München im BR, von 20:15 bis etwa 3 Uhr Nachts. Ich hab sie aufgenommen und gestern gleich 3 geschaut (zwei am Vormittag und einen am Abend, anstelle dann so einen Dreck wie Blum schauen zu müssen.)

Münchner Kindl: Mit Gustl Bayrhammer und Helmut Fischer. Wobei die eigentlich gar nicht hätten aufkreuzen müssen, der Fall löste sich auch ohne deren Zutun von alleine und ging nach rekordverdächtigen 75 Minuten zu Ende. Eine Verrückte entführt ein Kind, versteckt es bei ihrer guten Freundin (ehemalige Irre), die auf den Strich geht (Walter Sedlmayr spielt den Gast, ganz groß!) und muss dann für deren Zuhälterfreund zusammen in den Friseurladen einbrechen, in dem sie früher mal arbeitete. Als dann die Eltern des Kindes ein Lösegeld aussetzen für die Rückführung ihres Kindes, will der Zuhälterfreund das kassieren. Da die Irre dem Kind dann den Namen des Puffvattis eintrichtert, damit er sie nicht zurückbringen kann, droht er, sie und das Kind zu töten ... da kommt aber wieder Sedlmayr zum Schnackseln vorbei und den beiden Irren gelingt es, Daddy-O KO-Tropfen einzuflößen. Danach bringt die eine Irre das Kind zurück und flieht nach Tschechien.
Währenddessen gibt Gustl seinem Hund Oswalt dauernd Bier und läßt diesen neben ihm im Bett schlafen, weil seine Frau "verreist" ist. Komisch, aber irgendwie ... komisch.

Schicki-Micki: Nur noch mit Helmut Fischer, den sein Rücken plagt, zusammen mit Willi Harlander (bekannt aus Filmen wie "Alpenglühn im Dirndlrock", aber auch Polizeiinspektion 1). Ein Großkopferter macht die schönen, alteingesessenen bayrischen Wirtschaften kategorisch und gezielt kaputt, um dort seine feinen Restaurants, Discos und Kneipen aufzuziehen. Ein Reporter kriegt davon zwar keinen Wind, aber daß sein Kollege für den Mann gute Kritiken schreibt, Amigo-Wirtschaft, gell? So läßt er bald sein Leben, wobei erst geglaubt wird, ihn hätten Schlägertrupps erwischt, die ausgesandt wurden in jenem Lokal zu randalieren, in welchem nicht nur Monacco-Franze, sondern auch jener Reporter saß, um über Stammtische zu berichten. Volker Prechtl zeigte sein zerknautschtes Gesicht auch mal wieder und Hannelore Elsner war noch verdammt jung. Guter Tatort, lebt aber natürlich zu 90% von Fischers wahnsinniger Aura. Bester Kommentar in der Redaktion: "Apropos Sport: Wer ist eigentlich dieses Woche Trainer bei 1860?"

Pension Tosca oder Die Sterne Lügen nicht: Der einzige Tatort mit Hans Brenner als Kommissar Scherrer, Überlänge von 115 Minuten! Aber: Warum es da nur bei einem blieb, mir etwas unklar, von den bisherigen 3 IMHO der beste.
Eigentlich sind es drei miteinander verwobene Fälle, von denen aber keiner ein Mord ist: Eine aus dem Osten geflohene Wissenschaftlerin wird von der Stasi gezwungen, Dokumente zu schmuggeln, da sie ihren Bruder im Knast als Druckmittel haben. Diese wohnt zur Zeit des Kongresses in der namensgebenden Pension, welche von einem vermeintlichen Juden (eigentlich Polen) betrieben wird, der die ebenso namensgebenden Horroskope erstellt. Dieser soll dann für den Ehemann einer anderen Horroskop-Anhängerin zum 70. ein solches erstellen, was ihn sehr freut, weil er so an die Daten dieses Mannes kommt, welchen er für einen ehemaligen Gauleiter hält. Der bekommt das mit und läßt seine Nazischläger auf ihn schießen (trifft aber "nur" seine Frau), wobei dann geglaubt wird, es wäre die Stasi, welche die Wissenschaftlerin erschießen will, die aus dem Schmuggelschmuddel aussteigen will. Währenddessen ist man auch den Nazischlägern auf der Spur, welche bei irgendwelchen Regionalligafußballspielen rumgepöbelt haben und die dann am Ende auch noch fast die Pension in die Luft sprengen. Zudem observiert der Heimatschutz eine russischen Doppelagentin, welche ebenso in der Pension Unterschlupf fand, was der Pensionsbetreiber und die Wissenschaflter natürlich auch für Stasi-Fuzzis halten...
So wirr das auch klingen mag, in den fast 2 Stunden fiebert man mit, weil unklar war, wer wirklich auf wen schoß, wie und ob die Fälle zusammen hängen und wie nachher wer dranzukriegen ist. Wie gesagt, von den dreien der beste.

Heute Abend folgt dann der erste Tatort mit Batic und Leitmayr, den dienstältesten Kommissaren, von 1991 ist er.

cheers
DON
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