Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 13.08.2014 22:44 Uhr
Thema: Re:Lindenstraße Classics oder "100 Jahre Einsamkeit" Antwort auf: Re:Lindenstraße Classics oder "100 Jahre Einsamkeit" von Samiel
>Sehr schöner Text zur alten Lindenstraße !
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>Ich wusste gar nicht, dass die Folgen noch irgendwo laufen. Hatte sogar kurz gezögert, mir die mal auf DVD zu holen. Aber Geld will ich nicht wirklich dafür ausgeben, zumal mir mit Sicherheit die Zeit fehlt, den ganzen Scheiß dann auch noch zu gucken.


Geld würd ich auch nicht dafür ausgeben, aber es ist schon... freaky. Die Ästhetik, vieles kommt einem auch aus dem eigenen Leben bekannt vor. Ich bin ein großer Feind von Nostalgie, deswegen will ich damit nicht sagen, dass es alles so "wundervoll" wäre. Ich erinnere mich ja nicht nur an gutes aus der Kindheit, und irgendwie kommt auch das Gefühl von räumlicher und psychischer Enge zurück, wenn man das guckt. Was eine Qualität ist, wie gesagt: Die Sendung wollte ja nicht nur angenehm sein, sondern im Guten wie im Schlechten, wenn auch möglichst unterhaltsam, zu einem gewissen Grad Realität auch abbilden (übereinstimmend mit dem didaktischen SozPäd-Impetus von Geißendörfer). Aber diese Enge und Beklemmtheit, die sich durch Einrichtung und archetypisierung der Charaktere zieht, hat trotz allem etwas sehr vertrautes.

Random Fact: In der Lindenstraße gibt es die "Lindenstraße". Also die TV-Serie. Figuren reden darüber, dass sie die "Lindenstraße" im Fernsehen gucken (Else Kling ist ein großer Fan) oder schenken sich den Soundtrack der "Lindenstraße" auf Langspielplatte.

Das hat fast schon was von Lovecraft, je länger man drüber nachdenkt.
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