Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 12.08.2014 21:12 Uhr
Thema: Re:Ich hatte die Sendung sogar in der Wiederholung gesehen Antwort auf: Re:Ich hatte die Sendung sogar in der Wiederholung gesehen von Samiel
>Florian Silbereisen ist eine ganz andere Liga. Der verhält sich zu Stefan Mross lustigerweise exakt wie Helene Fischer zu Stefanie Hertel. Aber das schmälert nicht Stefans Leistung, ist einfach ein anderes Spiel.

>Das sind immer sehr schöne Momente. Leider ist das bei "Immer wieder sonntags" wirklich nur seltenst zu sehen, da hier die Leute tatsächlich angekettet sind. Im Silvesterstadl hingegen (und allen anderen ..stadls wahrscheinlich auch), sind die Zuschauer scheinbar völlig frei und dürfen dement durch die Gegent taumeln.

Jetzt kein Flachs, objektiv betrachtet ist "Herzlich Willkommen zu Carmen Nebel" und "Das Herbstfest der Überraschungen" BESSER als ALLES, was parallel dazu läuft. Das sind ja, auch wenn man das nicht laut sagen mag, die Unterhaltungsschlachtschiffe der Öffis. Schlimm genug! mag mancher sagen, aber: Das Konkurrenzprogramm ist in der Regel erheblich langweiliger und erheblich liebloser gemacht. Das Publikum bei DSDS ist sogar im Schnitt älter (!!!) als das in den Mumienbespaßungsshows. Im Musikantenstadl sitzen mehr mittzwanziger als in den blockartig angeordneten Verwandtenbrigaden der DSDS-Kandidaten, die alle so schwer auf die 60 zugehen. Der Ablauf von DSDS ist rigider, die Musik schlechter.

Ernsthaft, wer immer noch nicht oft genug "Hero" von Mariah Carey oder "I will always love you" von Whitney Houston oder irgendeinen Naidoo-Song gehört hat, kriegt ihn nochmal in Scheiße serviert - da kann man bei Semino Rossi wenigstens lachen (Das jemand mit so einer Frisur und so einem Radiogesicht offensichtlich voll der fette Star ist) oder mitsingen und damit die Freundin ärgern ("BELLAAAAAAAA ROMANTICAAAAAAAAAAAAAA!").

Dazu hast du oft noch irgendwelche versteckte-kamera-verulkungen, irgendein Otto-Normalasi darf sich mal mit zu Johnny Logan, Katarina Valente und G.G. Anderson mit aufs Sofa setzen, oder der Silbereisen macht irgendeinen "Stunt" (Aus 1,5 Metern Höhe in ein Bällebad springen oder so, bspw. Currywurst essen) und es wirkt, obwohl es natürlich alles fürchterliche Scheiße ist, auf seine eigene, schauderhafte Art viel fröhlicher als fünf Nazi-CSI-Folgen hintereinander auf Sat.1 oder fünf Folgen Criminal Minds hintereinander auf Kabel1 oder so. Und am Wochenende kommt auch auf den sonstigen Ausweichstationen wie ZDF.info oder einsfestival entweder livemusik, die mich nicht interessiert, oder Hitlerdokus.

Ich war selber schockiert davon, als ich das festgestellt habe. Man brauchte echt nur zwischen DSDS und Musikantenstadl hin und herzappen, und das RTL-Format wirkte behäbig und schleppend, vom Supertalent ganz zu schweigen.

Ich versuche aber, in der Zeit das Fernsehgucken so gut es geht zu vermeiden, da ich zu Bundesligazeiten aber doch ganz gerne das Aktuelle Sportstudio gucke, und das sich ganz gern mal nach hinten verschiebt, bleibt man oft bei der Kacke hängen. Und ich finde die Eröffnungsmusik sowohl vom Mutantenstadl als auch von Silbereisen einfach zum totlachen geil. So wie die Einlaufmusik von Hitler, wenn er in der Schalke-Arena boxen würde.

>>Naja, wirklich erklären kann man die Faszination an diesem zutiefst absurden und albernen Deutschtümelei-Scheißdreck wohl niemandem. Egal.
>
>Eine Erklärung habe ich auch nicht, und hätte ich eine, würde sie mich wahrscheinlich ängstigen.


Oh, definitiv. Ich versuche auch gar nicht mehr, mir einzureden, dass dieser Konsum in irgendeiner Form ironisch wäre oder dass es sich hier um ein "guilty pleasure" handeln würde. Es ist schlicht und ergreifend "guilt".
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