Sascha  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 12.07.2014 05:35 Uhr
Thema: Was erlaube Deutschland?! Antwort auf: Deutschland verteilt Verweise von Sascha

"Generell jedoch ist man in der US-Hauptstadt verärgert, dass sich die CIA wohl hat
erwischen lassen; nicht, dass sie gegen die Deutschen spioniert hat. Hinzu kommt
nun, nach dem Berliner Paukenschlag, die Verstimmung: Was soll das? Was erlauben
sich die Deutschen eigentlich?

Die Presselage spiegelt das ganz gut wider. Das konservative "Wall Street Journal"
kommentiert: Deutschland habe sowohl mit Russland als auch mit Iran engere
wirtschaftliche und politische Beziehungen als mit vielen anderen westlichen Ländern.
Die Vereinigten Staaten müssten diese Beziehungen verstehen - und das erfordere
nunmal geheimdienstliche Erkenntnisse: "Es wäre unverantwortlich, würden die USA
deutsche Regierungsbeamte nicht abhören." Und der Rauswurf des Top-Spions? Solch
eine Aktion wäre sogar in der DDR während des Kalten Krieges eine Seltenheit gewesen,
meint die Zeitung: "Die Anweisung zeigt den geschrumpften Einfluss Amerikas in der
Welt unter Präsident Obama; und vielleicht auch zweifelhaftes Spionage-Handwerk."

Die "Los Angeles Times" hingegen schlägt einen gemäßigteren Ton an, weist aber auch
auf die schwindende Westbindung der Deutschen hin: Die suchten nun die Nähe zu
Russland, pendelten zwischen Ost und West. "Indem sie auf deutschen Bürgerrechten
herumtrampelt, beschmutzt die Obama-Regierung Amerikas Image und erlaubt es den
Deutschen, sich ihrem früheren Bezwinger moralisch überlegen zu fühlen." Gelinge es
Obama nicht, die Spionage gegen Deutschland zu zügeln, "dann wandelt er möglicherweise
einen Alliierten in einen Gegenspieler".

[http://www.spiegel.de/politik/ausland/spionageaffaere-usa-verstimmt-ueber-massregelung-durch-berlin-a-980646.html]
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