dixip  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 02.07.2014 17:09 Uhr
Thema: Re:Warnwestenpflicht tritt in Kraft Antwort auf: Re:Warnwestenpflicht tritt in Kraft von Sascha
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>> Ab wann führt man eigentlich ein, daß Geschwindigkeitsübertretungsstrafen nicht
>> mehr nach festen Sätzen, sondern abhängig vom Einkommen berechnet werden ...
>> wie in ... Schweden?
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>Dafür! Hahaha!


Ich bin dagegen.

Es mag zwar auf den ersten Blick gerecht wirken und ja auch die richtigen treffen (was definitiv so ist). Aber man muss doch mal gucken, wie heute die Dinge berechnet bzw. abgewickelt werden.

Der jeweilige Kreis, der da lustig blitzt, der macht auch auch die Abrechnung, schickt also im Normalfall seine Ordnungswidrikeitenanzeige oder den Bußgeldbescheid laut Katalog an den Fahrzeugbesitzer. Der zahlt und gut ist. Da kann auch gerne mal der Vater für seinen Sohn bezahlen, damit der nicht zur Nachschulung muss etc. Aber auf jeden Fall ist das ein recht anonymer Vorgang.

Wenn man das nun nach Einkommen regeln will, was kommt da denn auf einmal alles an Zeug zusammen. Wir leben in Deutschland, also wirds mit zwei Kontoauszügen, wo der Geldeingang draufsteht nicht getan sein. Da muss die Behörde schon KORREKT prüfen. Das ist nicht nur Verwaltungswahnsinn für Bagatelldelikte, sondern ich WILL auch gar nicht, dass jeder Bauernbezirk in Bayern, wo ich mal zu schnell gefahren bin, nun Auskünfte über meine Einnahmen in seinen Unterlagen speichert.

Kommt es zu Gerichtsverfahren, wir befinden uns also in wirklich schlimmen Bereichen von Tempoverstößen etc., werden eh Regelsätze verteilt, die nach dem Einkommen gehen. Für mal irgendwo 20-30 km/h zu schnell muss so etwas nicht her.

Sinniger wäre eher mal ne differenziertere Betrachtung der Verstöße. 20 km/h zu schnell an einem außerorts gelegenen Kindergarten/Schule morgens um 8 Uhr zu Schulbeginn ist imo was anderes als mit 120 bei 100 wegen Lärmschutz nachts auf ner leeren Autobahn, die Strafe ist aber identisch.

Neuester Aufreger bei mir: 60 km/h in Baustellen auf BABs mit extra breiten Fahrspuren, fester Trennung zum nicht befahrbaren Teil und aktiver Baustelle auf der anderen Straßenseite. NRW ist da extrem vorsichtig und bremst den Verkehr brutal runter (Staugefahr hoch, Unfallgefahr hoch). In Hessen sind solche Baustellen auf jeden Fall mit 80 km/h, in vielen Fällen sogar mit 100 km/h ausgeschildert. Finde ich sinnig.

60 sollte nur sein, wenns extra-eng ist oder Bauarbeiter direkt 1m neben dem Verkehr arbeiten müssen (ohne feste Trennung).
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