Barbarian  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 12.09.2013 08:58 Uhr
Thema: Re:"Wenn Wahlen etwas ändern würden... Antwort auf: Re:"Wenn Wahlen etwas ändern würden... von dixip
>Zusammengefasst:
>Geld wird regelmäßig wertlos, außer wenn man es umtauscht, wobei in dem Moment dann Steuern fällig werden (der eigentliche Grund für dieses System). Aus einem imo nicht weiter definierten Grund verleihen die Menschen dann zinslos ihr Geld.


Der Grund ist, dass das Geld sonst seinen Wert verliert und um diesen Umstand zu umgehen
wird das Geld dem Wirtschaftskreislauf zugeführt. Und nein, dieser Wertverlust
ist nicht das gleiche wie Inflation, denn Inflation schmälert den Kaufkraftverlust
aller Wirtschaftsteilnehmer, der Wertverlust innerhalb des sogenannten Systems des fließenden Geldes trifft nur den Halter/Horter des Geldes.

>Ein Verfallsdatum für Geld dürfte sich heute schwer umsetzen lassen,

Wieso das denn? Es gibt heute z.B. IT-technisch so viele Möglichkeiten das zu realisieren.

>Und warum sollte jemand einfach so sein Geld verleihen? Ausgeben, klar. Aber verleihen ohne Zinsen? Was hab ich davon? Zinsen sind doch der Gegenwert fürs Verleihen. Ich verzichte auf mein Geld, gebe es einem anderen, er zahlt mir etwas dafür.

Was du davon hast? Der  Umverteilungsmechanismus von unten nach oben wird unterbunden durch das "fließende Geld". Wie? Anstelle von Zinsen gibt es eine andere Umlaufsicherung in Form einer Fließgebühr. Die Erträge daraus fließen dann der Allgemeinheit zu, entlasten sie von Steuern und ermöglichen z.B. darüber hinaus ein bedingungsloses Grundeinkommen.

Eine Umlaufsicherung bewirkt, dass Geld auch ohne Zinsen ständig im Umlauf bleibt. Einer Umlaufgebühr kann man leicht entgehen, wenn man sein Geld im Fluss hält, es also verleiht. Die Gebühr wird ähnlich einer Parkgebühr nur dann fällig, wenn jemand den Geldfluss behindert, indem er große Summen der Realökonomie vorenthält. Diese Umstellung des Zinses auf eine Umlaufgebühr ist imo der Pudels Kern unseres Finanzsystems, denn sie bewirkt eine Befreiung von der desaströsen Exponentialfunktion, die aus der zinsbehafteten Schuldgeldschöpfung resultiert. Sobald die Erträge aus dem Betrieb des Geldsystems der Allgemeinheit zufließen, anstatt einem privaten Geldmonopol, ergeben sich Möglichkeiten der Finanzierung öffentlicher Aufgaben, die heute nahezu unvorstellbar sind.

>Das System hat doch damals afaik auf einem etwas anderen Level funktioniert. Geld war reines Tauschobjekt, das Leben war noch stärker auf Grundbedürfnisse (Essen etc.) ausgerichtet. Und die Kontrolle über das Geld lag beim Fürsten o.ä., der überhaupt in der Lage war, das Geld einzuziehen und für wertlos zu erklären.

Hmmm...

[http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6rgl#Das_W.C3.B6rgler_Schwundgeld_.28Freigeld.29]
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