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Thema: Die Millisekundenwelt der Aktienhändler | Antwort auf: Extrablatt, Extrablatt, Hannibal überquert die Alpen! von Don Cosmo | |
Ein Händler kauft Aktien, Derivate, Rohstoffe oder Währungen und verkauft sie zu einem höheren Preis weiter. Die Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis ist sein Gewinn. Jan Breuer nennt sich Algo-Trader, weil er versucht, dem Markt mit der Hilfe von Algorithmen Millionen zu entlocken. Er muss ein Geschäft in Millisekunden abgeschlossen haben, um Geld zu verdienen. Denn wenn Breuer eine Aktie für 10 Dollar kauft und sie für 10,01 Dollar verkauft, muss er schnell sein, um möglichst viele dieser Kauf- und Verkaufsaktionen durchzuführen. Sein Computer entscheidet, ob sich eine Transaktion lohnt. Breuer muss seinen Algorithmen nur sagen, in welcher Situation sie sich wie zu verhalten haben. "Parametrisieren" nennt das Breuer. Jeder Algorithmus ist nach dem Wenn-dann-Prinzip programmiert: Wenn beispielsweise die Aktie von Daimler-Benz unter einen bestimmten Wert fällt, dann kaufe sie. Breuers Algorithmen sind um ein Vielfaches komplexer. Sie überwachen den Handel, berechnen Korrelationen zwischen Aktien und erstellen Prognosen anhand statistischer Modelle. Sie platzieren nahezu in Lichtgeschwindigkeit Angebote nach Kriterien, die Jan Breuer vorher festlegt. Um acht schaltet er die Algorithmen ein. (...) Zu Beginn des Hochfrequenzhandels verdiente am besten, wer die schnellste und kürzeste Verbindung zur Börse hatte. Die Banken und Handelsfirmen verlegten immer leistungsfähigere Kabel. Eine US-Firma ließ ihr Kabel sogar durch einen Berg bohren, um ihren Kunden eine drei Millisekunden schnellere Verbindung zwischen Chicago und New York bieten zu können. Die Leitungen der Konkurrenz führten um den Berg herum. Irgendwann kam jemand auf die Idee, die Computer im selben Raum wie die Börsen-Server aufzubauen, um den Zeitverlust weiter zu minimieren. [http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/branchenreport-die-millisekundenwelt-der-aktienhaendler-a-917804.html] Krank. Aber das mit dem "Fuck-you-Money" gefällt mir. |
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