Sascha  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 30.08.2013 05:58 Uhr
Thema: Die Millisekundenwelt der Aktienhändler Antwort auf: Extrablatt, Extrablatt, Hannibal überquert die Alpen! von Don Cosmo

Ein Händler kauft Aktien, Derivate, Rohstoffe oder Währungen und verkauft
sie zu einem höheren Preis weiter. Die Differenz zwischen Einkaufs- und
Verkaufspreis ist sein Gewinn. Jan Breuer nennt sich Algo-Trader, weil er
versucht, dem Markt mit der Hilfe von Algorithmen Millionen zu entlocken.
Er muss ein Geschäft in Millisekunden abgeschlossen haben, um Geld zu
verdienen. Denn wenn Breuer eine Aktie für 10 Dollar kauft und sie für
10,01 Dollar verkauft, muss er schnell sein, um möglichst viele dieser
Kauf- und Verkaufsaktionen durchzuführen.

Sein Computer entscheidet, ob sich eine Transaktion lohnt. Breuer muss
seinen Algorithmen nur sagen, in welcher Situation sie sich wie zu
verhalten haben. "Parametrisieren" nennt das Breuer.

Jeder Algorithmus ist nach dem Wenn-dann-Prinzip programmiert: Wenn
beispielsweise die Aktie von Daimler-Benz unter einen bestimmten Wert
fällt, dann kaufe sie. Breuers Algorithmen sind um ein Vielfaches
komplexer. Sie überwachen den Handel, berechnen Korrelationen zwischen
Aktien und erstellen Prognosen anhand statistischer Modelle. Sie
platzieren nahezu in Lichtgeschwindigkeit Angebote nach Kriterien, die
Jan Breuer vorher festlegt. Um acht schaltet er die Algorithmen ein.

(...)

Zu Beginn des Hochfrequenzhandels verdiente am besten, wer die
schnellste und kürzeste Verbindung zur Börse hatte. Die Banken und
Handelsfirmen verlegten immer leistungsfähigere Kabel. Eine US-Firma
ließ ihr Kabel sogar durch einen Berg bohren, um ihren Kunden eine
drei Millisekunden schnellere Verbindung zwischen Chicago und New York
bieten zu können. Die Leitungen der Konkurrenz führten um den Berg herum.

Irgendwann kam jemand auf die Idee, die Computer im selben Raum wie die
Börsen-Server aufzubauen, um den Zeitverlust weiter zu minimieren.

[http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/branchenreport-die-millisekundenwelt-der-aktienhaendler-a-917804.html]

Krank.

Aber das mit dem "Fuck-you-Money" gefällt mir.
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