Seriös  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 01.07.2013 07:08 Uhr
Thema: Re:Der schwarze Falke (aka The Searchers) Antwort auf: Re:Der schwarze Falke (aka The Searchers) von Clubmaster
Interessant zu sehen was du herausgelöscht hast.

>>Mein Herr, ich muss nicht dauernd auf Latein zurückgreifen um besonders intellektuell zu wirken.  Das Wort heist subdjutan Lisa, subdjutan.  Und nein, genau wie bei Birth of a Nation gibt es einen Punkt ab dem die beste Fotographie und Mise en Scene für die Katz ist.  Davon abgesehen kann man sich auch einen schlechten Film ansehen und gefallen an einigen Aspekten finden.  Absolut legitim.  Problematisch wirds wenn man einfach den Kanon nachplappert und so ein Werk zum Meisterwerk schlechthin stilisiert.
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>Das "Anti-Kanon"-Argument kommt immer von Leuten, die den Unwillen oder die Unfähigkeit sich mit historisch gewachsenen Urteilen auseinanderzusetzen mit Originalität verwechseln.  


Du bist echt der Hammer.  Mir sind "historisch Gewachsene Urteile" für die Bewertung eines Filmes in der tat egal.  Normalerweise gehe ich immer mit einer gewissen Vorfreude an einen Film, ansonsten hätte ich ihn mir nicht beschafft, und fälle danach mein Urteil.  Aber iss klar, irgendwann feiert man wahrscheinlich auch Battleship oder Transformers als diese unschuldigen wunderbar puristischen Kunstwerke aus einer einfacheren Zeit ab.  Macht sie nicht besser.


>>Wegen Leuten wie dir dachte ich für mindestens 10 Jahre dass ich in 50% der "Klassiker" irgendwas nicht "sehe" was alle anderen sehen.  Nachdem ich durch wirklich jedes Land und jedes Jahrzehnt der Filmgeschichte bin kann ich sagen, nein, der Kaiser hat manchmal einfach keine Kleider.
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>Das heisst also, wenn Du es nicht siehst, existiert es nicht? Du bist also die ultimative Instanz?


Schonwieder die Kretin Nummer.  Ich sehe "es".  Ich kann mich auch in das jeweilige Jahrzehnt reindenken und bedenken die politischen Umstände (Hayes Code, Soviets, etc.).  Letztendlich muss ein Film aber unabhängig von seiner Zeit und seinem damaligen Publikum funktionieren.

Und ja.  Urteile über Film sind immer hochgradig subjektiv, nichtzuletzt weil jeder eine unterschiedliche Gewichtung der Elemente ansetzt und folgedessen zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen kommt.  Allerdings, IMO, ist es grob fahrlässig das Gesamtwerk in den Himmel zu loben wenn die Qualität der Einzelteile so weit auseinander geht wie es hier der Fall ist.


>>Potemkin... ohje.  Ist Potemkin ein guter Film?  Neeeein. Sollte man ihn sich einmal angesehen haben, ja!  Man könnte sich aber auch October, Storm over Asia, und wahrscheinlich noch x-weitere Soviet Filme aus den 20ern geben um den selben Effekt erziehlen.  Aber die wurden halt nicht bis zum gehtnichtmehr kanonisiert. Und in jedem Fall macht das die Filme als Gesamtwerk _nicht_ gut.
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>Schon wieder "Kanon". Du glaubst also Potemkin hätte seinen Status, weil ihn irgendjemand mal kanonisiert hat? Glaubst Du da treffen sich alle paar Jahre mal ein paar Intellektis und beschließen 'ne Liste?


Wow, ich bin kein Soziologe, aber wenn du mir jetzt auch noch im ernst erzählen willst es gibt keinen Gesellschaftlichen Prozess der Kanonisierung von Kunstwerken, ROTFL.  Echt...  Lass mich raten, du hast genau einen Soviet Stummfilm aus den 20ern gesehen? ;)
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