Bullitt  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 16.06.2013 20:10 Uhr
Thema: Re:Eckström! Antwort auf: Eckström! von dixip
>Die haben mit ihren Neuerungen (DRS + Option-Reifen) irgendwie in die falsche Richtung gesteuert.

Absolut. Wobei der Trend schon seit Jahren erkennbar war: man hat offensichtlich null Ahnung, was Tourenwagen eigentlich sind.
Man hat hier (durchaus schöne aber etwas zu empfindliche) GT-Sportwagen für den Ring oder Le Mans entwickelt - und quetscht diese dann in eine Serie, die eine Formel 1-Kopie sein will. Mit Tourenwagen an sich hat das am Ende noch am wenigsten zu tun.

Tourenwagen stehen für kurze und knackige Sprintrennen. Tourenwagen ist Kontaktsport und braucht deshalb entsprechend robuste Kisten. Tourenwagen werden nach einem Unfall mal schnell mit dem großen Hammer und MacGyver-Band wieder fitgemacht und können dann auch wieder das übliche Tempo mitgehen.

Tourenwagen stehen NICHT für: High-Tech, tausend aerodynamische Teile, Pflicht-Boxenstops, 300km-Rennen, Strafen für leichte Rempler, KERS, DRS oder wie das Gedöns sonst noch heißt...

>Außerdem fehlen coole Fahrer in der DTM. Nur Glock, Eckström, Priaulx, Scheider und Farfus sind doch wirklich nette, nicht aalglatte Leuts, und davon fahren 4 hinterher. Der Rest besteht aus "Designer-Fahrern" (PR-optimiert), Kindern (einige evtl. mit Potenzial, Werner, Wittmann,...) und Arschlöchern (u.U. mit netter Miene dazu; Tomczyk, Spengler heute, Paffett).

Das würde ich nun wieder nicht so extrem sehen. Die Mischung an Charakteren ist jetzt nicht grundsätzlich viel schlechter. Vielmehr ist es das gesamte Drumherum, was dafür sorgt dass aalglatte Schleimer und Fahrer mit bekannten Namen in der DTM die besten Chancen haben. Die DTM ist nicht so anspruchsvoll wie die F1 und nicht so roh wie die WTCC. Genau das richtige Pflaster, auf welchem sich semi-talentierte Money Driver profilieren können.

>Wenn ich da an die WTCC denke und was sich da die 3 Chevy-Werksfaher letztes Jahr untereinander geliefert haben, andere Hausnummer.

Gut, ehrlicherweise muss man sagen, dass es erst so richtig losging, als Chevy den Werks-Austritt angekündigt hatte...
Aber ja, dann ging es so RICHTIG ab. Yvan "der Schreckliche" Muller hat seinen Namen alle Ehre gemacht und in bester Flatout-Manier wirklich alles und Jeden abgeräumt, was im Weg war... Markenkollege oder gar Teamkollege? Scheißegal... :) Wobei die Kommissare sogar meist richtig entschieden haben - auch etwas, was bei der FIA nicht immer selbstverständlich ist.

In der aktuellen Saison ist es auch durchaus gut. Der Titel ist zwar jetzt schon praktisch vergeben, das liegt aber nicht (mehr) an der Technik sondern daran, dass sich Mullers Gegner regelmäßig gegenseitig aus dem Weg räumen. Die Marken sind leistungsmäßig deutlich näher zusammengekommen und außer Lada hat auch schon jede Marke (Chevy, BMW, Seat, Honda) Rennen gewinnen können. Doch, die WTCC fängt sich wieder...

Christian
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