D@niel  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 06.06.2013 09:24 Uhr
Thema: Weber Q 120 - Erste Erfahrungen Antwort auf: ICH HABE FEUER GEMACHT!! (Der Grill-Thread) von Don Cosmo
Wie schon im "Neu bekommen"-Thread geschrieben, habe ich jetzt einen 120er Q.
Am Wochenende hatte ich den Grill bereits eingeweiht. Gegrillt wurde nichts Außergewöhnliches: Marinierte Nackensteaks, grobe Roster und Merguez. Okay, letzteres ist schon nicht ganz Standard.
Zunächst wollte der Grill aber zusammengebaut werden. Das Ganze lief ohne Frust ab und offenbarte schon, dass der Q in vielen Belangen ziemlich gut durchdacht ist. Der Deckel ist beispielsweise lediglich per Bolzen und Splint befestigt, so dass er sich zur Grundreinigung einfach abnehmen lässt. Die Befestigung es Grills am Ständer ist ein Kinderspiel. Und dass die doch recht ausladenden Seitenablagen zur Lagerung in den Grill geklappt werden können, gefällt auch.
Betrieben habe ich den Grill zunächst mit der original Gaskartusche. Diese entspricht der Norm EN 417, so dass theoretisch auch andere Gaskartuschen dieser Norm verwendet werden können. Die Campinggaz-Kartuschen ensprechen leider nicht dieser Norm (sind Stechkartuschen), allerdings meine ich irgendwo einen Adapter gesehen zu haben. Allerdings traue ich der Sache in Bezug auf Dichtigkeit nicht ganz. Ansonsten gibt es eine Reihe von EN-417-Kartuschen anderer Hersteller. Meist sind die aber für den Betrieb von Lötlampen oder Unkrautbrennern gedacht, weswegen ich mir nicht sicher bin, ob das Butan-Propan-Gemisch von der Reinheit her für die Zubereitung von Lebensmitteln geeignet ist. Vermutlich wird irgendwann tatsächlich die Umrüstung auf Gasflasche kommen.
Der Anschluss der Kartusche und das Zünden ist Dank elektrischen Zünders ebenfalls easy. Der Grill kommt schön schnell auf Touren. Dank des integrierten Thermometers sieht man auch, wann die richtige Temperatur erreicht ist.
Da ich noch keine Erfahrung mit Gasgrills hatte, habe ich mich zunächst an die angegebenen Garzeiten in der Anleitung gehalten (Ausnahme: Die Würste habe ich keine 30 min gegrillt :)). Das Ergebnis war überzeugend. Das Fleisch wird schnell gar, bekommt schöne Grillstreifen und bleibt saftig. Die Würste wurden schön gleichmäßig braun. Auch die Gäste waren angetan. Deren waren es übrigens 7 und es war kein Problem, die mit dem kleinen Q zu versorgen.
Apropos Durchdachtheit: Über dem Brenner-Oval ist der Rost übrigens geschlossen, damit Fett nicht direkt von oben auf die Flammen tropft. Nichtsdestotrotz gab es beim Wenden der Steaks schöne Stichflammen.
Nach dem Grillen steht (leider) die Reinigung an. Zwar befindet sich am Boden der Wanne ein Loch, duch das das Fett in eine darunter positionierte Aluschale laufen kann, aber mindestens die Hälfte blieb trotzdem in der Wanne haften. Allerdings lassen sich Wanne und Deckel mit einem Lappen und Wasser mit wenig Spülmittel recht angenehm reinigen. Beim Rost schaut es schon anders aus. Empfohlen wird, den Rost im Grill auszubrennen, also einfach solange ohne Grillgut erhitzen, bis es nicht mehr raucht. Danach kann man die verbleibende Kohle mit einer Drahtbüste abkratzen. So die Theorie. Praktisch blieb der Rost nach dem Ausbrennen an den Rändern immer noch fettig, was ein Abbürsten quasi unmöglich macht. Also habe ich mir eine Kunsstoffwanne besorgt und den Grill darin mit Spülwasser kurz eingeweicht, abgewischt und abgespült. Beim Q 140 mit seinem zweigeteilten Rost kann man das sicher auch in der Spüle machen, beim 120er leider nicht.
Insgesamt bin ich ziemlich angetan und ziemlich heiß auf die nächste Sitzung. Ich muss bloß aufpassen, dass ich die Nachbarn nicht verärgere. ;)


Gruß
Daniel
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