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| Thema: Re:'Ein ganz normaler Vorgang' | Antwort auf: Re:'Ein ganz normaler Vorgang' von Fuse | |
| >"FDP-Chef und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler hatte nach Bekanntwerden der ersten Fassung wissen lassen, dass der Bericht nicht "der Meinung der Bundesregierung" entspreche. Die Liberalen störte vor allem die Aussage, dass die gesellschaftliche Spaltung größer werde." Dass es sie stört ist sogar logisch ableitbar. Die Neoliberalen blenden die Arbeitswertlehre komplett von der Wirtschaft ab und glauben an die Kräfte des freien Marktes, der alleine für die optimale Ressourcenallokation und somit Wohlstand für alle sorgen wird. Für die Clowns ist der Kapitalismus an sich nicht weiter problematisch; wenn sich Krisen abzeichnen, dann liegt es (aus deren Sicht) an der falschen Politik oder an einer falschen Fiskalpolitik der Regierungen und/oder einer falschen Geldpolitik der Zentralbanken. Das kapitalistische System als solches sei jedenfalls in Ordnung, wenn man es nur seinen eigenen Mechanismen überlasse und ihm einen Geldmantel mit konstanten Wachstumsraten schneidere. Privatkapitalismus pur und ab geht die Luzie, der nicht einmal mehr durch eine Wettbewerbsverordnung, wie sie den Ordo-Liberalen in Zeiten Erhards vorschwebte, gebändigt wird. Wozu auch? Diese Freiräume bezwingen nämlich die sozialen Unterschiede und Gegensätze aufgrund des eigenen Wollens und Willens der Wirtschaftssubjekte. Denn jeder könnte ja, wenn er nur wollte, genügend leisten und Geld verdienen und genügend sparsam sein, um aus dem Ersparten ein Vermögen zu bilden und sich selbständig zu machen, also sich aus der Rolle des Lohnabhängigen in die des Selbständigen oder des Unternehmers zu begeben. Nach dieser Logik ist jeder selbst seines Glückes Schmied und hat die Chancen, vom Tellerwäscher zum Millionär aufzusteigen. Demnach entsprechen die Horrorvisionen im ursprünglichen Bericht natürlich nicht der Wirklichkeit und müssen da aus Versehen reingerutscht sein, denn das System ist ja perfekt! Vor diesem Hintergrund kann man natürlich verstehen wieso einen Hampelmann wie Rösler so eine Aussage stört. |
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