Bullitt  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 12.11.2012 19:04 Uhr
Thema: Siemensstadt Antwort auf: Berlin, mon amour von Escobar
...der verlassene Bahnsteig, wo ist das denn genau?

In gewisser Weise fühle ich mich generell mit Spandau verbunden. Mein Großvater kam aus Spandau und ist erst nach dem Krieg (aber noch vor Mauerbau) auf's Land gezogen. Zum Einen weil er Gartenbau studiert hatte, zum Anderen weil er sich mit seiner Familie mächtig zerstritten hatte.
Ich habe ganz sicher Verwandtschaft dort, aber kenne Niemanden. Der Kontakt mit dem Spandauer Teil der Familie brach bereits vor meiner Geburt komplett ab.

In unseren Geschichtsbüchern ist eine Karikatur gewesen, welche auch meine Familie perfekt beschreibt...


Solche persönlichen Geschichten fernab von jeglicher politischer Ideologie finde ich immer extrem spannend. Jedenfalls erklärt mein teilweise Spandauer Blut wohl die Tatsache, dass ich mich nie als Ossi gefühlt habe. Besonders in Zeiten, in denen 95% der Kollegen aus Ostberlin oder dem östlichen Brandenburg stammen und auch noch stolz darauf sind.

Aber ich schweife ab glaube ich... :)

Kurz: Ich mag Berlin auch, obwohl ich Brandenburger bin. Mir würde etwas fehlen wenn ich nicht mehr täglich in Berlin sein würde, auch wenn ich nach wie vor lieber hier auf dem Land wohnen möchte. Irgendwie brauche ich Beides, geht ja zum Glück auch. Berlin und Brandenburg gehören einfach zusammen. Das zeigt sich nicht nur in Geographie und Geschichte, sondern auch in der aktuellen Gegenwart. Meiner Gegend geht es richtig gut weil Berlin in der Nähe ist. Und wenn ich mir den extrem hohen B-Anteil auf unseren Straßen ansehe, brauchen Berliner auch _deutlich_ mehr Wald und See als den überlaufenen Grunewald und den dreckigen Wannsee. :)

Christian
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