Bullitt  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 01.05.2011 20:24 Uhr
Thema: Re:Olympia Antwort auf: Olympia von Escobar
>Meine Frau und ich haben die unvermeidliche 1 Mai Berlinfolklore (betrunkene Wessis verprügeln betrunkene Ausländer bevor sie zusammen bei Getränke Hoffmann den Azubi abfackeln) dazu genutzt, uns das olympische Dorf nahe Elstal anzuschauen- das ist nur 10km raus aus Spandau, wir sind da schon sicher hundertmal vorbeigefahren, zu einem Abstecher konnten wir uns nie entscheiden.

Dieses Wir-ignorieren-was-wir-nebenan-haben-Syndrom kenne ich auch.
Ich war zum Beispiel noch nie im Schloss Sanssouci, obwohl ich nur rund 20 Kilometer entfernt wohne, mein täglicher Arbeitsweg durch Potsdam führt und ich ganz nebenbei in dieser Stadt geboren wurde. Auch interessiere ich mich grundsätzlich sehr für die Geschichte dieser Region, aber irgendwie lässt man sich doch von entfernten Besuchern oder aus dem TV erzählen wie das innen aussieht...

Mit Elstal sieht das ähnlich aus. Auch schon x-mal vorbeigefahren, nie angesehen. In und um Berlin gibt es so viel zu sehen und als "Eingeborener" ist man so ignorant. Danke für die Erinnerung, dass man seinen Arsch auch mal wieder rausschieben sollte!

>Absolut sehenswert, begehbare und vor allem wenig kommentierte Geschichte, was angesichts der schäbigen Vergangenheit keine Selbstverständlichkeit ist.

Richtig, gerade der letzte Punkt nervt häufig. Ich muss nicht ständig an der Hand gehalten werden um zu wissen, was seinerzeit für Verbecher am Werk waren.

>Bilder: [https://picasaweb.google.com/112152219966059092223/20110501OLympischesDorf?feat=directlink] in denen die Russenkasernen/Infanterieschulengebäude überrepräsentiert sind, ich hab teilweise wirklich gedacht ich steh live in Modern Combat 2....

Alte russische Überreste haben/hatten wir bei uns praktisch direkt vor der Haustür. Mittlerweile wird da immer mehr zugeschüttet dass man es nicht mehr findet, aber vor einigen Jahren konnte man noch mitten im Wald alte Bunker begehen. Unheimlich, aber seinerzeit als Jugendlicher hat man sich noch nicht so viele Gedanken gemacht und hat das eher als einen Abenteuerspielplatz gesehen. Heute ärgere ich mich dass ich nie einen Fotoapparat dabei hatte.

Christian
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