Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 09.06.2010 13:51 Uhr
Thema: Sascha hat Recht Ep. 17829: "Party Down" Antwort auf: TVTV! Alle Geschichten frei nacherzählt! von Sascha
Party Down ist eine der besten Comedys der letzten Jahre. Selbst wenn ich das derzeit häufiger schreibe, wird es nicht weniger richtig.

Ich hab mich am WE durch fast anderthalb Staffeln geguckt, was nicht viel ist (Season 1: 10 Folgen, Season 2: Bisher 7 oder 8 Folgen - läuft noch), ich musste mich trotzdem mit Gewalt zwingen aufzuhören.

Was einige sofort überzeugen sollte (Mich hat es nicht sofort überzeugt, aber auf die Prämisse neugierig gemacht): Der halbe Cast von Veronica Mars spielt mit, entweder als Regulars (Dick Casablancas, Vinnie van Lowe, der schmierige Superlehrer aus VM Adam Scott, die großartige Jane Lynch die in VM bestimmt auch schon irgendwas gespielt hat) oder als Gäste (Enrico Colantoni aka Keith Mars gleich in der ersten Folge - in der man auch kurz seinen Lulu full frontal nekkid sieht, Woodie Goodman aka Steve "The Guttes" Guttenberg - der aus mehreren Gründen sich als fast noch strangere (aber liebenswertere) Version des Pädos aus VM spielt, Logan Echolls und Kirsten Bell herself und viele mehr!). Kein Wunder, einer der Macher (neben dem immer aufs neue herrlichen Paul Rudd!) ist Rob Thomas.

Es ist schwer zu leugnen, das Rob Thomas von Hollywood die Schnauze gestrichen voll hat. Es geht weniger um den Partyservice als um die immer neuen Auftraggeber aus dem Lalaland-Mikrokosmos, seien es verzweifelte WASPs, verkorkste Filmproduzentenkinder, Pornodarsteller, verzweifelte WASPs die Orgien feiern wollen, Hochzeiten von schwulen Filmproduzenten oder streberhafte Schulcharitys, damit schweinereiche Langweiler ihre Brut in eine Nobel-Grundschule reinschmieren können. Und ein Ensemble, das ÄHNLICH WIE MACHER ROB THOMAS selber versuchte, in dem Biz Fuß zu fassen und es aus mehreren Gründen nicht geschafft hat. Adam Scott, Dick Casablancas, die Tussi aus True Blood und Jane Lynch sind gescheiterte Schauspieler, Roman ist gescheiterter Drehbuchautor und Fotze par excellence. Das ist dann auch fast der ganze Catering-Cast, bis auf deren Chef Vinnie Van Lowe, der immer schon ein Spasti war aber ähnlich der David Brent/Michael Scott-Figurenschemata irgendwie als tragisch liebenswürdiger Dödel erscheint, der trotzdem jedes Unglück verdient wenn er es denn mal wieder wagt, sich Hybris zuzutrauen (Die Szene in Staffel 2, wo er so tut als würde er mit der Alkoholikerin aus Will&Grace (Megan Mullally?!) im Zelt wild rumbumsen war spitze).

Es ist fast mehr eine Serie über das Scheitern in einem lausigen Geschäft, als das derzeitige Arbeiten in einem lausigen Geschäft, hat man den Eindruck.

Was die Serie aber trotz des stellenweise beinahe Doku-Soapigen Looks definitiv hat, sind super Dialoge, Me-Ga-Geile Gags und klasse, urstsymphatische Schauspieler. Ich liebe es. Ich will es hinter die Middle School nehmen und pregnant machen.

"It's just a gay wedding! There's nothing 'gay' about it!"

(...)

"No, Fantasy? Dragons and magic, that's all made-up bullshit. I'm only into hard sci-fi." (Szenenapplaus vor dem Fernseher für Roman!)

(...)

"It looks like the man wants to fuck the porcupine, but the porcupine's too stingy!"

(...)

"I can't believe that it needed Steve Guttenberg to tell me to rewrite. Why have I never rewritten before?!"

(...)

"I fucking hate Steve Guttenberg!"
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