Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 14.02.2010 13:22 Uhr
Thema: Re:AXOKOTL DOOFKILL Antwort auf: AXOKOTL DOOFKILL von Mallard
>Wirklich übel ist die Tatsache, dass der Blogger und sein Mini-Verlag von den Ullstein-Typen für ein paar Tausend Euro und eine Lizenzsausgabe von "Strobo" (irgendwann mal im Herbst, wenn sich der erste Verkaufshype des Hegemann-Buchs gelegt hat) über den Tisch gezogen wurden.

Apropos SuKuLtUr (Oder so): Die verkaufen ihre Bücher nicht (unbedingt) in Buchhandlungen, sondern haben so Fake-Reklam-Heftchen, die sie in den Snackautomaten an S-Bahn-Stationen verkaufen. Also, bei allem Berlin-Gehate muss ich immer lächeln und fühle mich gut, wenn ich einen Automaten mit den Heftchen von denen sehe.

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>Nach der eindeutigen Sachlage (hier die geklauten Passagen: [http://tinyurl.com/ydg4etc]) hätte man den erstmal Ullstein Verlag viel stärker unter Druck setzen müssen (IMO wäre da ein Vertriebsstopp per EV drin gewesen).


Ach, Google wird die schon kaputtlieben, und mir soll's recht sein. Das jemand wie Harald Schmidt Buddie mit halb Theaterdeutschland ist und da nicht nem ehemaligen Volksbühnen-TITAN an die Tochter pissen will, ist leider sehr zwangsläufig. Brennen muss Salem!

Eine der schönsten Foot-In-Mouth-Aspekte ist ja, dass alle das Buch als so modern und so zeitgenössisch lobten, aber keiner wirklich Blogs und Internet liest ("Iiieh!" "Tod der Kunst!" "Schirrmacher, Hilf!"), also niemand wirklich in der Lage war, zu benennen, wie und warum das alles so zeitgenössisch ist. Die gesamte Literaturkritik sitzt vor ihren fein zersägten Holzblöcken mit Druckbuchstaben, denkt aber trotzdem, noch vom Internet Ahnung zu haben und der literarischen Kultur, die dort existiert. Weil, das geht halt mit dem Magisterstudium aus den 80ern halt noch so mit.

Es wäre kein Problem gewesen, wenn man einen eigenen Fehler eingeräumt und gesagt hätte "Ja, das ist schon ne dumme Nummer gewesen. Ich bin nicht perfekt, ich bin auf den Hype reingefallen. Scheiße passiert, und es tut mir leid. Jetzt lese ich das Buch von Airen, und wenn ich die Hegemann das nächste mal sehe, dann brüll ich die an!"

Stattdessen: "Es ist immer noch ein grandioses Buch. Ich hab immer noch recht. Mir doch egal. Milli Vanilli waren auch meine Lieblingsband, das zeigt doch, wie viel Ahnung ich von Musik hab! So, und ich muss jetzt Frank Castorff das Abendessen kleinschneiden, wenn sie mich entschuldigen würden..."

Sorry seems to be the hardest word.
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