Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 09.12.2009 00:43 Uhr
Thema: Re:Totgeburt Antwort auf: Re:Totgeburt von Bloodflower
>Ich handhabe es so, dass ich gelesen "FastFood" Bücher ohnehin nicht behalte, sondern verschenke. Die, die es wert sind stehen als Hardcover im Regal, das sind aber jetzt nicht so immens viele.

Aber verstehst du nicht, wie diese Art von Privatkommunismus die gesamte Verlagsbranche kaputt macht? Wenn jeder, dem du dein Buch schenkst, dies gekauft hätte, dann würde diese Branche florieren! Billionenumsätze machen! Aber wegen so Typen wie dir müssen sie ihre Bücher jetzt ohne Papier drucken und immer noch soviel Geld dafür verlangen, als würden durch die Reproduktion oder den Vertrieb irgendwelche Kosten enstehen. Würdest du die Bücher nicht verschenken, sondern zum Recyclinghof bringen, dann könnte man mit dem Papier neue Bücher drucken und sie an deine Freunde verkaufen.

So wie es jetzt ist, muss man teure Bäume, die eeeeeeeeeeewig zum wachsen brauchen, umhacken und daraus schweineteures Papier hauchdünn raussägen, was sauschwierig ist, und dann mit Tinte bedrucken. Und Tinte ist heutzutage nicht mehr aus Tintenfischen, die ja nachwachsen und immer neue Tinte hergeben, sondern aus Erdöl.

Der Kindle ist nur ein logischer nächster Schritt, um die Branche vor dem Untergang zu bewahren: Das geistige Eigentum, das einzige, dass bei Büchern einen Festpreis kostet und kein laufender Posten ist, muss durch virtuelles Papier subventioniert werden, damit die Verlage überhaupt noch was verdienen, weil das reale Papier ihnen buchstäblich die Bilanz verhagelt. Und das liegt an den Raupkopierern, der globalen Kreditkrise, dem starken Euro, und Leuten, die ihre Bücher verschenken, weil sie der Meinung sind, dass man in dieser Welt einfach so Sachen verschenken kann, ohne dass der Verlag, die Druckerei und besonders der weltweit operierende Medienkonzern dahinter von dem Weiterverkauf keinen Cent sieht.

Wie sollen wir denn sonst das Papier bezahlen?
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