Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 12.08.2009 22:43 Uhr
Thema: Ah, noch einer der den Film nicht verstanden hat! Antwort auf: Re:Wenn Don Como schon mit seinem "Filmgeschmack" kommt... von Macher
>>Forrest Gump steckt voll mit schönen Einfällen, klasse Szenen, guten Gags und einer ordentlichen Ladung Schmalz. Einer der letzten großen Hollywood-Filme, die nichts anderes wollten als den Zuschauer zu berühren (Auf eine Art, die man gerne billig nennen kann - an deren Funktionalität aber nicht zu rütteln ist) und zu unterhalten: Lachen, Weinen, Spannung. Alles drin, by the plenty, alles intakt. Keine SFX-Tortur aus Selbstzweck, mit plastischen, nachvollziehbaren Figuren, Tom Hanks in der besten Form seiner Karriere und anderen Klassedarstellern, beispielsweise Sally Field, Gary Sinise und anderen.
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>Forrest Gump ist wie diese Szene in Quantum of Solace, in der Goldfinger zitiert wird und das Weib mit Öl vollgepumpt ist, und das ganze in einer Endlosschleife.


Ich hoffe, du musstest beim schreiben des Satzes so lachen wie ich beim zweiten und dritten lesen, um ihn zu verstehen!

Macher, ich glaube nicht, das der Vergleich stand hält. Ich kenne aber auch "Ein Quantum Trost" nicht und weiß nicht, wie das Weib mit Öl vollgepumpt wird.

>Ein dauerhaftes Augenzwinkern in your face für Anfänger.

"In your face" (Wie Sarah Kane ihr Theater zu nennen pflegte) ist das Gegenteil von "augenzwinkernd". Forrest Gump ist nicht subtil, wenn du das meinst. Hab ich auch nie bestritten. Im Gegenteil, da die Affekte funktionieren, funktioniert auch der Film. Es kommt ihm durchaus zugute, das Forrest Gump ein Idiot ist, bei dem es unplausibel wäre, hätte er Abgründe und Widersprüche - der Film würde zusammenbrechen.

>Wenn ich es in einem Wort zusammenfassen würde, wäre es "anstrengend".

"Ich finde Filme, die sowieso für Frauen sind, anstrengend."
Case closed, Sherlock.

>Steven Seagal Filme haben auf der DVD-Packung subtileren Humor.

Auf der Verpackung. Wir reden hier afair nicht über DVD-Cases! Ist schließlich ein BluRay-Thread.

>Waterworld ist nicht gerade vergleichbar. Bei mir trägt es die Bezeichnung "einschläfernd".

Ich versuch mich mal in Videospiel-Begriffen auszudrücken: "Fable" und "Gears Of War" sind ähnlich stark budgetierte Produkte aus einem grundsätzlich vergleichbaren Produktionsumfeld (Microsoft). Es würde weniger Sinn machen, Fable mit Splosion Man zu vergleichen. Sowohl Forrest Gump als auch Waterworld sind ambitionierte Großprojekte aus einem ähnlichen Produktionsumfeld, wobei letzteres sogar noch ambitionierter war und deshalb für mich noch viel unbegreiflicher ist, wie man für so einen Hühnerdreck ernsthaft 200 Millionen Dollar ausgeben konnte. Es erzählt eine unerhöhrte Geschichte von Hybris und Verschwendungssucht, wohingegen Forrest Gump mit seinen exorbitanten Produktionsmitteln ein hervorragendes Ergebnis hervorbringt. Man kann (schlechte) Geschichten genauso miteinander vergleichen wie Framerates.

Hach, Techniker!
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