Knut  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 12.01.2009 11:28 Uhr
Thema: Re:WANTED Antwort auf: Re:WANTED von sui
>>>>Ich wäre an dem Film fast vorbeigelaufen, da ich mich von miesen Kritiken habe beeinflussen lassen.
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>>><snip>
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>>>Wanted fand ich ganz ganz schlimm.
>>>Fremdschaemmomente ohne Ende.
>>>Schlechte CGI (verzeihbar) ... schlechte Choreographie (weniger verzeihbar) ... und komplett inkoheraent in seiner Actionqualitaet.
>>>"Over the top" kann man auch uebertreiben.
>>
>>Also ich weiß nicht Leute, wollt ihr mal wirklich schlechte CGI und Choreografie in einem Actionfilm sehen, schaut Euch mal spaßeshalber Zeug wie "Ultraviolet" oder die Resident Evil-Schinken an, DAS ist schlecht und völlig übertriebenes "over the top", das nicht funktioniert. Wanted hingegen ist wie bereits die Daywatch/Nightwatch-Geschichten von dem Regisseur, wie soll ich sagen, kinetisch logisch aufgebaut. Das bedeutet nicht, dass es irgendwie physisch machbar oder auch nur denkbar ist, sondern, dass die Choreographen sich die Mühe machen, die Actionen, so wahnwitzig auch immer, kinetisch kausal miteinander zu verketten. Genau das trennt in der Profession die Spreu vom Weizen.
>
>Komisch, aber genau das ist es doch was ich meine.
>Ich hab den Film ja nur einmal gesehen ... ich mag mich also irren ... aber da gab es haufenweise Stellen wo man sich sagt "das geht so nicht", wo einfach Objekte/Autos/Whatever sich nicht so bewegen wie sie sich bewegen sollten innerhalb einer koheraenten Physik. Jetzt GANZ unabhaengig davon dass diese Physik von irgendwelchen Kraeften/Maechten/whatever modifiziert waere.
>Staendig gibts da neue Impulse, wirken ganz eindeutig irgendwelche nicht lokalisierbare und erklaerbare Kraefte etc pp
>Schwer zu erklaeren. Aber in Matrix seh ich sowas nicht. In Wanted schon.
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>*Spoiler*
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>zb spaeter in der Zugszene ... ich muss kein Statiker/Ingenieur sein um zu *wissen* dass der Zug nicht SO an der Bruecke haengen kann. Um dann spaeter in eine unendlich tief scheinende Schlucht zu stuerzen.
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>*Spoilerende*
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>Das meinte ich mit suspension of disbelief innerhalb dieses Kontextes (also Fantasy, SF, whatever).
>Ich hab kein Problem damit dass Superhelden fliegen koennen, dass Kugeln nicht geradeaus fliegen etc. Aber WENN in einer solchen Welt Passanten ueber Superkraefte staunen, und auf der anderen Seite Objekte in Actionszenen rumfliegen als waeren sie an 3 unsichtbaren Seilzuegen befestigt die sekuendlich ihre Position aendern und die Passanten das nicht mal zu Kenntnis nehmen. Dann ist die Illusion bei mir einfach weg.
>Wie gesagt schwierig in Worte zu fassen was genau ich meine. Aber Wanted ist nun mal ein Film (genauso wie der Trailer zu Daywatch ... DEN Film hab ich mir dann doch nicht gegeben) bei dem ich bei jeder zweiten Actionsequenz einfach sage "Ooch bitte ... muss das jetzt sein" ... weniger waere halt mehr gewesen.
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>>>In "Matrix" funktionierts ... hiers wirds bitter. Denn aufgepasst (!!), over the top darf niemals der suspension of disbelief zu sehr entgegenarbeiten. Sonst kommt sowas hier raus.
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>>Ich weiß nicht, ob es viel Sinn hat über die Suspension of Disbelief in solcherlei Comic/Anime-Geschichten zu streiten. Ich kenne einige Leute die genau das Problem haben und deswegen, wenn es um Action geht, "Bullit", "Blues Brothers" oder "Heat" sehr wohl goutieren, Matrix etc. allerdings lächerlich finden. Das kann ich verstehen, allerdings innerhalb dieses Matrix-like Real-Anime Sub-Genres noch binnen zu differenzieren halte ich für irgendwie verfehlt. Da differenziert sich das IMO über die Güte der Choreographie, was ich oben erwähnte und da gibt es extrem viel Shit, "Wanted" gehört aber ausgerechnet nicht dazu.
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>Wenn etwas explodiert muss es ne zugehoerige Shockwave geben.
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>Ganz simpel formuliert. Die Welt ... egal wie phantastisch ausgedacht ... muss in sich stimmig sein. Wie gesagt, ich hab nicht die geringsten Probleme Anime Action zu akzeptieren wenn sie nicht staendig in sich selbst gebrochen wird.
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>BTW geb ich auch offen zu, dass meine Aversion gegen Wanted wohl auch nicht zu geringen Teilen aus der Abneigung gegen den Hauptcharakter herruehrt.
>Welch widerliche Type.
>Ein Nerd wie ihn sich Autoren vorstellen die nie Nerds gekannt haben.
>Sowas von grenzdebil ist mir in den letzten Jahren in einer Story nicht begegnet.
>Wie man da die stereotypen (?) Charaktere in einem Batman Film dissen kann ist mir ehrlich unbegreiflich, Club. ;)
>
>gruss


Auch als Antwort zu Bonk.
Wenn Sie deutlicher den Bezug zu einer Comicwelt geschaffen hätten, hätte ich dem Film viel mehr verziehen, denn in einem Comic muss es auch nicht immer unbedingt eine kohärente Physik geben, Hauptsache es gibt eine spektakuläre Optik.

Und den Typen fand ich auch extremst unsympathisch; mit seiner gesamten Philosophie dahinter "Bevor Du ein Normalo wirst, hau lieber auf die Kacke und wenns nur rumballern ist". Ist für mich eine Littleton Steilvorlage par exelence.  

P.S. Ich hatte den Film in Amiland gesehen und das komplette Kino hat bei dem Attentat per Auto beim finalen Stunt gelacht; ich glaube das war für einen Film der seine Action sehr enrst genommen hat, die falsche Stelle an dem das Publikum lachen sollte (Der Film hatte ja auch ein paar Jokes drin). :)
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