Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 28.11.2007 11:44 Uhr
Thema: Re:Die Horst-Mahler-Biografie in der Titanic Antwort auf: Re:Die Horst-Mahler-Biografie in der Titanic von Escobar
>>Wie Homann und Aust gerade noch verhindern können, daß sie beide einer Mahler/>Baader-Volksgerichts-Fatwah zu Opfer fallen
>
>Bitte? Führ mal näher aus, ich hab da eine Erinnernungslücke.


Klar. Wir schreiben das Jahr 1970, Horst Mahler hatte gerade erst begonnen sich für das Konzept der Stadtguerilla zu begeistern und neben willigen RAF-Adepten auch einige seiner Ex-Klienten als Strafverteidiger in ihren angestammten "Berufen" reaktiviert (Autoknacker etc.). Nachdem er mit Andreas Baader und Peter Urbach auf einem Friedhof in Buckow nach Wehrmachtspistolen buddelte, wird Baader festgenommen; ihn mit der eigenen Guerilla zu befreien mißlingt (Das A-Team wird quasi vorweggenommen, als sie den für die Baader-Befreiung scheinbar nötigen "irren Revolvermann" aus der Klapse versuchen zu befreien, woraufhin der durchdreht und einen Wächter erschießt - Die Stadtguerilla klimmt durchs Klapsmühlenfenster wieder weg).

Das sei hier nur als exemplarische Katastrophe in Mahlers Beziehung zu Baader verstanden. Als man im selben Jahr nach Palästina will, um sich von Feydayin ausbilden zu lassen, wird man am Beiruter Flughafen festgehalten. Der damals noch neutrale Libanon hatte weder DDR- noch BRD-Botschaften auf eigenem Land, so rief Mahler Frankreich an, hatte aber statt der erhofften DDR die BRD am Apparat, die natürlich auch nur noch simples Kopfrechnen brauchte um zu wissen was los war.

Als Mahler dann im Terrorcamp der wilden Beduinen ankam, war Baader hackensauer, aber Mahler konnte ihn wohl runterreden, hier die Originalstelle:

"Empört über die totale Unfähigkeit entmachtete Baader seinen Anwalt nach seinem, Mahlers, Eintreffen im Camp. Das Zerwürfnis wähnte aber nicht lange: Wie der in Jordanien abtrünnig gewordene RAF-Mann Peter Homann überliefert, versöhnten sich die beiden über gemeinsame Folterphantasien feat. bundesdeutsche Politiker; zettelten dann gegen Homann ein "Volksgericht" mit Todesurteil an, über welches mit den Palästinensern verhandelt wurde (Wobei Ensslin übersetzte, weil die beiden nicht genug englisch konnten). Homann kontaktierte nach seiner Heimkehr Stefan Aust, der als "Professor Schnase" Ulrike Meinhofs Zwillinge bei Hippies in Sizilien loseiste und deren Vater Klaus Rainer Röhl in Rom übergab (Und der sie wiederum in Hamburg Wolf Biermanns Mutter Emma); wären Aust und Homann nicht im letzten Moment gewarnt worden, so hätte sie das Rollkommando Baader/Mahler in Hamburg erwischt."
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