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Thema: Archiveintrag, 26.10.2021 | Antwort auf: Archiveintrag, 12.04.2021 von Sascha | |
Hallo Archiv, ich habe ganz vergessen dir die Story vom Quittenlikör zu erzählen! Bei uns gibt es Bäume mit gelben Bändern, da kann jeder ungestraft ernten. Das wird gut angenommen. Die armen Quitten wollte aber keiner und so hab ich auf der Hunderunde meinen Minirucksack und die Taschen vollgestopft und etwa 3 KG Quitten mit nach Hause geschleppt. Da ich noch Quittengelee vom vorletzten Jahr habe wollte ich Quittenlikör machen, den kann man prima verschenken, dachte ich. Im Rezept stand, dass man die Quitten nur waschen und grob zerkleinern soll, Kerngehäuse, Schale, alles mit rein. Dann zur Saftgewinnung auskochen, durch ein Tuch seihen und erst am nächsten Tag weiterverwenden. Hab ich so gemacht und ist wunderbar gelungen. Am nächsten Tag also etwas Wasser, Zucker und Zitronensäure dazu, wieder aufgekocht, etwas abkühlen lassen, den Rum dazu und in Flaschen abgefüllt. Einen kleinen Rest hatte ich übrig, den habe ich in ein kleines Glas gefüllt und in den Kühlschrank gestellt. Dieses wollte ich Turzillamann abends stolz kredenzen, mit einem Gummibärchen drin, denn so haben wir das Anno Schlagmichtot auf dem "Kenschbacher Schtroßefeschd" genossen und geliebt. Als ich das Gummibärchen in den Likör reinwerfen wollte, blieb es... oben liegen. Häh? bei näherer Betrachtung hab ich dann bemerkt, dass der Likör komplett durchgeliert war. Häh? Ahhh... wird wohl die Kälte sein, dachte ich, habe aber festgestellt, dass auch der Likör in den Flaschen nicht mehr fließt, sondern glibbert. Ist dann natürlich eher suboptimal trinkbar... Nun, was tun? Google sagte, man kann ein Anti-Geliermittel zufügen, aber dafür war es nun deutlich zu spät? Die Apothekerin wusste auch keinen Rat. Da ich außer einer Thermomix-Jüngerin (die ja bekanntlich nicht kochen können) niemanden kenne, der auf Schnapsideen (Kalauer!) wie selbstgemachten Quittenlikör kommt, bin ich aus Verzweiflung in den Bioladen gegangen. Die haben, wie es sich heraustellte, eine kleine böhmische Köchin, die wusste, was passiert ist. "Durch die Kärrne ist da zuviel Pektin! Muss mähr Flissigkeit dran! Mähr Schnaps, oder eben Wasser." Oke. Aber wie krieg ich den wieder aus den Flaschen raus? "Mit Wasserbad und viel Gähduld. Aber wänn du wollen haben schähne Tag, dann lass so und schmier es morgähns zum Friehstick aufs Brot! " Beschwingt, auch ohne Quittenlikörbrot, habe ich mich zuhause ans Werk gemacht und war erfolgreich. Mit Geduld und einem Liter mehr Wasser ist er dann flüssig geblieben, Allerdings habe ich jetzt wirklich reichlich Quittenlikör! |
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